Montag, 23. Februar 2015

17.02.2015 - Ich bin so froh dass ich 'n Torwart bin ...

Dienstag abend, 19.45 Uhr, Eisbahn Hamburg-Stellingen. Training. Bis dahin: Keine besonderen Vorkommnisse. Doch dann geschah folgendes:

Nach dem üblichen, leichten Warm Up zeichnete Coach Guido eine neue Übung auf seine Tafel und erklärte sie auch entsprechend. "Häääää?" dachte ich so bei mir ... und guckte dann in die ratlosen Gesichter meiner Mitspielerinnen. Ich persönlich hatte nicht mal annähernd  begriffen, wer den Puck wann wohin spielt, wo gestartet wird, wer von wem einen Pass bekommt und von wo der Schuss am Ende der Übung kommt - aber das war nicht schlimm, denn ich musste ja das ja auch nicht machen, ich sollte nicht laufen, passen und schießen... Ich sollte (wie immer) nur verhindern, dass der Puck die Torlinie überquert. Nun denn, die Übung wurde angepfiffen und ... irgendwie hatte tatsächlich keiner so richtig begriffen, wann er wo laufen, passen und schießen sollte. Auch als die nächsten beiden Spielerinnen starteten gab es wieder wirre Laufwege etc.  Guido unterbrach die Übung, erklärte nochmal alles von vorne und dann klappte es auch einigermaßen. Dennoch fühlte ich mich "bestägigt", stand zufrieden in meinem Kasten und summte leise vor mich hin:

"Ich bin so froh, dass ich 'n Torwart bin, dass ich 'n Tohohohoorwart bin!" ;-)

Dienstag, 17. Februar 2015

15.02.15 .... Penalty-Murmeln im Palast der Winde

Houston, wir haben ein Problem! Genauer gesagt: Wir haben ein Luxus-Problem! Wir haben nämlich zu viele Spielerinnen!

Am Donnerstag kam die Aufstellung für das Heimspiel gegen Erfurt. Und trotz einiger Absagen noch standen 17 Feldspieler + 2 Torhüter auf der Liste. Durch 2 Absagen wurde der Kader dann auf 15 + 2 reduziert, so dass genau 3 Reihen zur Verfügung gestanden hätten. Das hätte dann zwar von den Trainern etwas Kreativität bei der Aufstellung erfordert, denn unter den dann 15 Feldspielern wären nur 3 gelernte Verteidiger gewesen, doch auch das wäre lösbar gewesen. 

Doch wie heißt es immer so schön: 1. kommt es anders und 2. als man denkt ... aber dazu später mehr.

Sonntag, 15. Februar 11.00 Uhr
Die Tasche ist gepackt, der Kuchen für unser Geburtstagskind Svea auch dabei ... und Abfahrt. Treffen in Stellingen um 11.15 Uhr. Alles im grünen Bereich. Höhe Volksbank Arena kommt mir dann der Geistesblitz: Pucks! Mensch, du wolltest doch noch Pucks von zu Hause mitbringen, weil der eigene Trainingsbestand derzeit arg dezimiert ist und es vom HSV keine gibt... *grummel* Also Info an den Trainer umdrehen und wieder ab nach Hause. Gut, dass es heute wieder einigermaßen kurze Wege waren. Leicht gestresst und mit ca 10 Minuten Verspätung traf ich dann in Stellingen ein - um dort festzustellen, dass der Parkplatz rappeldicke übervoll war. Okay, es wurde auch teilweise wieder mit 3 Autos auf Platz für 4 - 5 Wagen geparkt, aber das änderte leider nix daran, dass ich erstmal keine Lücke für meinen Wagen fand. Zum Glück kam mir dann eine Mutter mit ihrer Tochter entgegen, die das Eislaufen wohl etwas früher beendet hatten und ich konnte ihren Parkplatz übernehmen. Natürlich war der Platz am hintersten Ende des Platzes und der Fußmarsch zu den Kabinen war entsprechend weit - aber einem geschenkten Gaul guckt man ja nicht ins Maul. Also ab in die Parklücke und dann Kuchen, Tasche, Handtasche, Schienen, Schläger, Pucks + einen Umschlag mit diversen Unterlagen geschnappt und im Schweinsgalopp beladen wie ein Lastenesel losgetrabt. Zum Glück kam ich heil an und konnte unterwegs sogar noch Lutz den Kuchen in die Hand drücken.

Unser Gegner reiste aus Erfurt an. Eigentlich hätten die "Wild Hornets" am Samstag abend noch in Bremerhaven spielen sollen, doch dieses Spiel wurde von Erfurt abgesagt weil nicht genug Spieler zur Verfügung standen. Immerhin konnte Erfurt aber beim Spiel gegen uns in Stellingen auf 10 Feldspieler + 2 Torhüter zurückgreifen und eine Aussage des Erfurter Trainers Coach Lutz gegenüber stimmte (nicht nur mich) etwas nachdenklich ... aber gut, wir wollten ja eigentlich alle nur Hockey spielen.

 Wie ich ja oben schon andeutete, hatte sich unsere Kader-Situation nochmal verändert: Während sich Clara am Samstag schon mal vorsorglich mit Fieber abmeldete, sagten am Spieltag selbst morgens mit Brini und Inga gleich noch weitere 2 Spielerinnen ab. Blieben also noch 12 Feldspielerinnen - eine beim Eishockey eher ungünstige Anzahl. Glücklicherweise konnte Lara kurzfristig doch noch einspringen und so konnten die Trainer beim Spiel auf 13 Feldspielerinnen und 2 Torhüterinnen zurück greifen. Sprich: Wir hatten 2 Verteidiger-Pärchen und 3 Sturmreihen. 
Durch die neue Kader-Situation mussten Lutz & Guido nochmal umdisponieren. Lara und Christina wurden zu den etatmäßigen Verteidigern Johanna und Poeppel in die Abwehr beordert, vorne sollten 3 Sturmreihen für Tore sorgen. Die Aufstellung wurde uns wie gewohnt liebevoll und professionell präsentiert:
Das Spiel selbst begann stürmisch - allerdings drängten zunächst eher die Erfurterinnen auf unser Tor als umgekehrt. Dennoch konnten wir uns mit viel kämpferischem Einsatz schadlos halten und unser Tor verteidigen. Trotz guter Chancen fielen überhaupt keine Tore - mit 0-0 ging es in die erste Drittelpause. 

Im zweiten Drittel schienen wir dann unsere Unsicherheit etwas abgelegt zu haben. Und Geburtstags-Svea machte sich schonmal selbst ein Geschenk, den sie konnte in der 22. Minute den ersten Treffer des Spiels erzielen. Sie verwandelte quasi ihren eigenen Nachschuss und brachte die Scheibe über die Linie. Die Vorlagen kamen nach Aussage der Schiedsrichter von Silvie und Johanna. Doch die Freude über diesen Treffer währte nicht lange, denn genau 45 Sekunden nach Wiederanpfiff liefen wir in einen Konter, der von der Erfurter Spielerin mit einem platzierten Schuss in die lange Ecke (Hey... Svea!) verwandelt werden konnte. 1-1! Hmpf... Ich begann eine Hochrechnung und überlegte, wie das Spiel wohl ausgehen würde, wenn jetzt minütlich Tore fielen - doch ich kam zu keinem Ergebnis, denn Spiel wurde nun offener. Beide Mannschaften erspielten sich gute Torchancen und wir mussten zudem auch einige Male in Unterzahl agieren. Ich hatte also keine Zeit mehr zu rechnen, sondern musste mich auf meinen Job konzentrieren und meinen Kasten sauber halten. Und das hat auch einigermaßen geklappt, denn weitere Tore wollten zunächst nicht fallen. 1-1 stand es nach 40 Minuten.

Im letzten Drittel mussten wir unsere Reihen umstellen, wir spielten jetzt mit 2 Centern und 3 Aussenstürmer-Pärchen. Den Gästen schien jetzt etwas die Kraft auszugehen und wir konnten uns einige gute Chancen erspielen, während sich Erfurt eher aufs Verteidigen mit einigen Kontern verlegte. Leider konnten wir (wieder einmal) beste Einschusschancen nicht nutzen - entweder kam die gute Erfurter Torfrau unseren Schüssen in die Quere oder der Pfosten war im Weg *PING* Auch nach 60 Minuten stand es noch 1-1. 

Fazit: Es gab einen Punkt für beide Mannschaften und über den Zusatzpunkt musste das Penalty-Schießen entscheiden. Das lag uns noch nie... ich weiß auch nicht. Im Training und beim Aufwärmen fliegen uns Torhütern die Pucks nur so um die Ohren - und wenn es darauf ankommt, gelingt es leider nur selten, die Scheibe zu lupfen... 
Nun gut, es kam, wie es kommen musste: 
Der erste Penalty von Erfurt flog mir um die Ohren und landete im Winkel. 
Unser erster Penalty blieb am Bein der Torfrau hängen. 
Der zweite Erfurter Penalty flog an mir vorbei und landete im Winkel. 
Unser zweiter Penalty konnte von Poeppel irgendwie im Tor untergebracht werden. 
Den dritten Erfurter Penalty konnte ich halten und mit der Hüfte abwehren. 
Unseren dritten Penalty konnte die Erfurter Torfrau abwehren und damit war der Drops gelutscht: Der Zusatzpunkt ging mit nach Erfurt. 
Nicht richtig zufriedenstellend, aber auch nicht total frustrierend. Irgendwo dazwischen war meine Gefühlslage. 

In der Kabine gab es dann nach der Ansprache der Trainer dann noch ein Geburtstagsständchen für unsere Geburtstagskind - und wie es sich für einen "Kindergeburtstag" gehört gab es auch Kuchen. 
Ich habe dann kurz überlegt, ob ich gern nochmal 18 wäre - jein, ich denke, eher nicht! Aber vielleicht werde ich in meinem nächsten Leben ja auch Zuckerbäcker - der Anfang ist gemacht...  ;-)



Einen Spielbericht gibt es natürlich auch:
<<FLNO: Beach Girls holen einen Punkt – Adendorf mit Kantersieg>>

Und hier geht es dann noch zur
<<Bildergalerie von HL-Sports.de>>


Donnerstag, 5. Februar 2015

01.02.2015 - Derby ... los - stop - schade!

Juhu... endlich wieder Eishockey! Sonntag morgen - 11 Uhr - Spielbeginn - und zwar auswärts. 
Normalerweise ist bei Auswärtsfahrten einiges an Planung erforderlich: Fahrtstrecke und Fahrtzeit müssen ermittelt werden und vor allen Dingen müssen Spieler und Trainer auf die Autos verteilt werden. Ja, klingt einfach, dabei muss aber natürlich auch noch berücksichtigt werden, wer fährt und wie viele Ausrüstungen in die jeweiligen Autos passen. Bei den Ausmaßen einer Eishockeytasche ist das nicht ganz so einfach. Aber die Erfahrung machts...

Aber an diesem Sonntag war sowieso alles anders. 
Bei dem Auswärtsspiel handelte es sich um ein Derby - die Penguins vom Altonaer SV hatten Heimrecht. Eigentlich sollte dieses Spiel bereits im Dezember in Stellingen stattfinden. Aber die Eiszeit wurde anderweitig benötigt und deshalb war der Termin auf den 1. Februar verschoben worden. Und weil da in Stellingen keine Eiszeit frei war, wurde das Punktspiel ausnahmsweise in der Volksbank-Arena austragen. (Ich glaube übrigens, das war das allererste offizielle Frauen-Eishockey-Spiel in der Halle!) Folge:

Und? Was fällt auf? Richtig: Ich war viiiiiiiel zu früh an der Halle... naja, es hätte ja noch Stau sein können... ;) Und ich war top-motiviert, einsatzbereit, einsatzwillig, heiß, wollte ein "zu-Null-Spiel" hinlegen... ja, das Derbyfieber hatte mich erfasst!

Wir konnten auf einen großen Kader zurückgreifen - na klar, denn so ein Derby lässt sich doch kaum jemand entgehen. Zu den "üblichen Verdächtigen" kamen mit Marlene und Janina noch zwei Rückkehrer, die es nach ein paar Jahren Abewesenheit wieder zurück an die Ostsee gezogen (oder sollte ich gespült schreiben?) hatte und die jetzt wieder für die Beach Girls die Schlittschuhe schnürten.
Die Aufstellungstafel war also prall gefüllt, die Stimmung in der Kabine war auch gut und Lutz lüftete das Geheimnis der Aufstellung:
Karo bekam den Vorzug und hütete das Tor. Ich übernahm also brav die Bandentür für die Abwehrspieler und war mit dem sortieren der 6 Verteidiger gut beschäftigt. Das Spiel begann aus unserer Sicht eigentlich ganz gut, wir konnten uns einige Torchancen erspielen und in der 9. Minute brachte Fenja uns in Führung. So hätte es weiter gehen können. Doch leider ging es eben nicht so weiter. Trotz 2 Überzahlsituationen für uns fielen in der ersten Pause keine weiteren Tore. Es blieb bei unserer 1-0-Führung, aber so richtig souverän war unser Spiel dennoch nicht. Unser Stellungsspiel klappte nicht, wir liefen unseren Gegner entgegen, die Pässe kamen nicht an... Nein, das musste besser werden. 

In der Drittelpause wurden die Reihen umgestellt / optimiert und nach einer Ansprache der Trainer ging es auf ins 2. Drittel. Vor Beginn nahm ich Svea noch zur Seite und gab ihr den gleichen Ratschlag, den sie schon seit Anfang der Saison permanent, regelmäßig und schon fast routinemäßig von mir zu hören bekommt. Nun, was soll ich sagen? Es scheint zu helfen - denn Svea brachte uns in Unterzahl in der 26. Minute mit 2-0 in Führung. Dennoch... richtig gut haben wir nicht gespielt - und von den Nicklichkeiten der Gegnerinnen schienen die Mädels auf dem Feld dann irgendwann auch beeindruckt. In der 29. Minute fiel durch einen vermeidbaren Konter der Anschlusstreffer. Nahezu identisch dann die Situation in der 34. Minute, wieder führte ein konsequent zu Ende gespielter Konter zum Gegentor. Ausgleich für Altona - 2:2 und mit diesem Spielstand ging es in die Kabine. 

Dort stellten die Trainer abermals die Reihen um. Aus je drei  Sturm- und Verteidigungsreihen wurden zwei - eine nachvollziehbare Entscheidung, die nicht überall auf Gegenliebe traf. Doch auch Gemuffel und Gemaule änderten an dieser Entscheidung nichts, es wurde in neuer Zusammensetzung weiter gespielt. 
Nur leider änderte auch die neue Aufstellung nichts daran, dass wir an diesem Tag einfach nicht richtig ins Spiel kamen. Zu häufig einen Schritt zu langsam, zu selten auf der richtigen Position, zu ungenaue Pässe, zu gern dem Gegner entgegengelaufen, zu unkonzentriert und zu allem Übel noch mit den Nicklichkeiten der Gegner und den (Nicht-)Pfiffen der Schiedsrichter beschäftigt. In Normalform hätte uns die 2-0-Führung eigentlich zum Sieg reichen können. Aber nun ja, es passierte, was passieren musste: Altona schoss im letzten Drittel noch 2 weitere Tore (45. & 56. Minute)und feierte den (verdienten) Derby-Sieg entsprechend ausgelassen auf dem Eis. Unnötigerweise gab es im letzten Drittel - für ein Frauen-Spiel eher untypisch - noch große Strafen. Fenja bekam in der 55. Minute eine 5 + Spieldauerdisziplinarstrafe und durfte vorzeitig duschen gehen. Eine - wie ich persönlich finde - überharte Entscheidung der Schiedsrichter, denn dass die Gegnerin beim Fallen nach dem Zusammenprall gegen den Torpfosten fällt und sich dabei verletzt, ist nicht Fenjas Schuld. Unglücklicherweise ist sie nach dieser Strafe für das nächste Spiel gesperrt und wird uns sehr fehlen. :( Eva, eine ASV-Spielerin, bekam dann in der 56. Minute noch eine 10-minütige Disziplinarstrafe weil sie während des Wartens auf das Bully wohl "ihre Klappe" nicht halten konnte. 

Nun ja, letztlich haben wir uns diese Niederlage selbst zuzuschreiben und müssen jetzt in den nächsten Spielen punkten um im oberen Tabellendrittel zu bleiben. Aktuell sind wir mit 19 Punkten aus 11 Spielen noch Tabellenzweiter, haben aber nur einen Punkt Vorsprung auf Adendorf mit 18 Punkten aus 10 Spielen. 

Am kommenden Wochenende haben wir erstmal spielfrei. Weiter geht es erst am 15. Februar um 12.45 Uhr mit einem Heimspiel in HH-Stellingen. Zu Gast sind dann die "Wild Hornets" Erfurt und bereits jetzt ist klar, dass eine deutliche Leistungssteigerung nötig ist, damit die Punkte im Norden bleiben. Kommt vorbei und unterstützt uns - auch weil es unser letztes Heimspiel in Hamburg in dieser Saison ist.

PS: