Ich
finde Online-Shopping doof - wirklich! Ich mag weder ebay, noch Amazon
und ich eigentlich mag ich auch keine anderen Händler, die in den Tiefen
des World Wide Web ihre Waren feilbieten. Ja, ich gucke gern online
durch die Shops, gehe auf einen virtuellen Schaufensterbummelund packe
auch oft viele Dinge in meinen Warenkorb. Allerdings nur, um dann das
Fenster dann einfach zu schließen - OHNE etwas zu kaufen. Und ja,
natürlich bestelle ich online regelmäßig Tickets für Veranstaltungen.
Aber auch da wähle ich dann lieber die Print-at-Home-Variante, damit ich
bloss nicht auf die Lieferung warten muss und einem womöglich noch
einem Versanddienstleister ausgeliefert bin.
Zum
einen nehme ich die Sachen, die ich kaufen möchte, gern in Augenschein
und möchte sie auch anfassen bzw. bei Kleidung auch gern anprobieren.
Einige Male ist es mir passiert, dass ich nach einem Einkauf von
Qualität und Passform der gekauften Artikel so enttäuscht war, dass ich
die gesamte Sendung zurück schicken musste. Zum anderen unterstütze ich
durch Offline-Shopping wenigstens im Rahmen meiner Möglichkeiten den
lokalen Handel, der eben vor Ort Arbeitsplätze schafft, hier Steuern
zahlt und zudem auch Einkaufsstraßen bzw. -center durch sein Geschäft
belebt. Support your local Dealer! Aber auch die sofortige Verfügbarkeit
der Ware und damit die Unabhängigkeit von Lieferdiensten ist für mich
ein absolutes Argument pro "Local-Shopping". Denn gerade wenn ich auf
Pakete mit selbstbestellter Ware warte, dann passiert meistens einiges
und genau das ist der Hauptgrund für meine Abneigung gegen Online-Shopping.
So
ganz lässt es sich auch für mich leider nicht immer vermeiden, online
zu bestellen. Vor etwa 2 Jahren habe ich mich z.B. in ein paar grüner
Stiefel verliebt, die mir nicht mehr aus dem Kopf gingen und die ich
auch nach einigen vielen "Nächten des darüber Schlafens" noch immer
besitzen wollte. Einen Shop in der näheren Umgegbung Umgebung hatte
dieser Händler leider nicht und eine Rabattaktion, die die Stiefel
einigermaßen bezahlbar machte, führte dann letztlich dazu, dass ich eben
doch online bestellte. Als Lieferadresse wählte ich meine
Firmenanschrift aus, wo die Anlieferung Montag - Freitag zwischen 8-17
Uhr und am Samstag noch zwischen 9-13 Uhr durchgehend möglich ist. Ich
versprach mir davon, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das Paket dort
zugestellt werden könnte größer war als an unserer Privat-Anschrift.
Natürlich wollte ich mir damit in erster Linie Hinterlegung und Abholung
in der Postfiliale ersparen - ach herrje, was war ich naiv?! 😖
Der
Händler schickte mir die Versandbestätigung inkl. Trackingcode für DHL
zu und ich war optimistisch, innerhalb der nächsten 2-3 Tage das Paket
in Empfang nehmen zu können. Doch denkste, natürlich kam es anders...
Am
Freitag bekam ich per Mail die 1. Info von DHL, dass mein Paket nicht
zugestellt werden konnte - okay um 18.57 Uhr war wirklich niemand mehr
in der Firma anzutreffe. Der 2. Versuch war ebenfalls erfolglos:
Samstag, 16.43 Uhr. Immerhin konnte ich mir Sonntags noch schnell die
Benachrichtigungskarte aus dem Briefkasten der Firma holen, meinem
Lieblingsmenschen damit eine Vollmacht ausstellen und ihn bitten, am
Montag zu den Öffnungszeiten der Post das Paket abzuholen. Er hat es
dann versucht, hatte neben der Vollmacht noch meinen Ausweis, eine
Visitenkarte mit meinem Namen und der Firmenanschrift dabei und bekam
das Paket dennoch nicht. Erst, als er von mir per WhatsApp noch einen
Screenshot des Paket-Trackingverlaufes zugeschickt bekam, liess sich die
Post-Dame dann doch noch erweichen und händigte ihm mein Paket aus.
Gratis gab es von ihr dann noch die spitze Bemerkung dazu, dass Pakete
mit einer Firmenanschrift eigentlich gar nicht bei der Post hinterlegt
werden dürften. Letztes war mir aber herzlich egal, hatte ich doch nach
etwas über gut 2 Wochen endlich meine bestellten und so herbeigesehnten
Schuhe erhalten. Zum Glück waren Qualität und Passform so gut, dass
keine Rücksendung nötig war. 😊
Vorletzte Woche hatte der Lieblingsmensch dann selbst wieder einmal online bestellt und meine Firmenanschrift (mit
meinem Namen versehen) als Lieferanschrift verwendet. Der
Online-Händler hatte es tatsächlich geschafft, (s)eine Bestellung auf 3
verschiedene Pakete aufzuteilen, von denen zudem noch zwei mit DHL und
eines mit Hermes verschickt wurde. Die
Zustellung des Pakets durch Hermes klappte erstaunlicherweise
reibungslos, aber natürlich sollte es mit DHL nicht so laufen. Das
erste DHL-Paket konnte angeblich am Mittwoch in der Firma nicht
zugestellt werden, gleiches dann am Donnerstag nochmal. Aber da gab es
dann immerhin eine Benachrichtigungskarte, die ich Freitag fand und mit
der ich nach Feierabend zum Postamt wollte. Am Freitag packte ich zu Feierabend die Karte ein, als
der Lieblingsmensch mir mitteilte, dass er gerade bei der Post gewesen
wäre und das Paket abgeholt hätte - ohne Ausweis, Vollmacht,
Benachrichtigungskarte... einfach so mit, mit ganz viel
Überredungskunst. Okay... ich war jetzt zwar noch kurz versucht,
trotzdem zur Post zu fahren und auf Herausgabe meines Pakets zu drängen,
nahm von diesem Vorhaben dann aber doch wieder Abstand. 😉 Wenigstens
das dritte Paket wurde regulär und ohne Komplikationen zugestellt - dass
ich es dann 2 Tage lang in der Firma vergass, das ist eine andere
Geschichte... 🙈
Und
der aktuelle Höhepunkt, der eindeutig eine weitere Verstärkung meiner
Abneigung gegen die Abhängigkeit von Versand-Dienstleistern zur Folge
hat, folgt jetzt. Dazu muss ich allerdings doch ein wenig ausholen und
die Vorgeschichte erzählen:
Zum
Geburtstag bekam ich einen wunderbaren Schaukelstuhl für unsere
Terrasse geschenkt und unter diesen wollte ich jetzt gern noch einen
Outdoor-Teppich legen - einfach so, zur Schonung der Kufen, außerdem
natürlich wegen der Optik, fein farblich abgestimmt und natürlich aus
Bock. Seit Ende Juni machte ich regelmäßig virtuelle Schaufenster-Bummel
um mal so zu sehen, was es in der Richtung so alles gibt. Muster,
Größen, Formen, Farben... Letzte Woche Mittwoch waren wir dann in der
Wohnmeile Halstenbek unterwegs und haben dort sämtliche Möbelgeschäfte
abgeklappert. In keinem der Geschäfte gab es einen Teppich, der optisch
auch nur annähernd in die gewünschte Richtung ging. Ihr ahnt es: Ich war
gezwungen, online zu bestellen. Es nützt leider nichts, die Alternative
war eine teppichlose Terrasse und die fand ich doof. Ich hatte dort ja
in Gedanken meinen Teppich schon ausgerollt.
Gesagt, getan! Mittwoch abend ging die Bestellung raus und wurde auch
prompt rückbestätigt. Der bestellte Teppich war vorrätig und sollte auch
direkt am nächsten Tag in den Versand gehen. Soweit, so gut. Am
Donnerstag kam dann per Mail die Benachrichtigung, dass das Paket an den
Versanddienstleister GLS übergeben wurde und irgendwie hatte ich beim
Namen "GLS" ein ungutes Gefühl und definierte die Abkürzung spontan mir
"Ganz Lausiger Service". Ich ahnte, dass das eine
komplizierte, längere Geschichte werden würde. Und leider täuschte mich
mein Gefühl wieder einmal nicht. 😕
Von
GSL hatte ich dann per Mail einen Trackingcode bekommen, der besagte,
dass mein Paket am Freitag angeliefert werden sollte. An diesem Tag war
ich selbst in der Firma und bekam dann gg. 13 Uhr eine Mail, dass man
den Empfänger um 11.49 Uhr nicht angetroffen hätte und das Paket deshalb
nicht zugestellt werden konnte. AHA! 😠 Weitere Information zum
Paketstatus gab es (auch online via Treckingcode) erstmal nicht und so
wartete ich ab. Am Montag war ich dann wieder in der Firma und fand über
die Sendungsverfolgung heraus, dass das Paket erneut in ein Fahrzeug
geladen worden war. Ich ging also davon aus, dass es an diesem Tag einen
2. Zustellversuch geben würde und war noch verhalten optimistisch. Bei
meinem Anruf bei GLS wurde mir dann bestätigt, dass mein Paket unterwegs
wäre, aber man könne mir leider kein Zeitfenster für die Anlieferung
sagen. Die Umwandlung in kontaktlose Hinterlegung am Wunschort sei
leider auch nicht möglich, so lange das Paket unterwegs wäre. Okay, das
habe ich verstanden. Um 10.55 Uhr hatte sich der Standort-Status meiner
Sendung dann allerdings wieder geändert und demnach lag mein Paket jetzt
doch wieder im Paketlager in Tornesch. Ich griff also zum Hörer und
rief erneut bei GLS an. Nach etwa 15 Minuten in der Warteschlange hatte
ich dann wieder einen realen Ansprechpartner am Telefon, der mir
mitteilte, dass das Paket wohl wegen eines gravierenden logistischen
Problems (das er nicht näher definieren konnte/wollte) wieder im
Paketzentrum angekommen wäre. Die Zustellung könnte dann vermutlich
unter Umständen vielleicht doch am nächsten Tag erfolgen. Alternativ
könnte ich jetzt über die Wegsite eine kontaktlose Übergabe an der
angegebenen Lieferadresse veranlassen oder das Paket selbst in Tornesch
(ca. 20 km von meinem Wohnort entfernt) abholen. Nein, das wollte ich
dann auch nicht. Ich wollte weder, dass mein Paket auf unserem Firmenhof
abgelegt wirde noch wollte ich nach Tornesch fahren. Und so hoffte ich
darauf, dass das Paket dann am heutigen Dienstag wieder in den
Lieferwagen wandern und zugestellt werden würde.... aber denkste.
Natürlich wurde mein Paket NICHT wieder verladen, natürlich liegt es
noch immer im Paketlager und entsprechend habe ich immer noch keinen
Teppich.
Ich
bin jetzt mehr als gespannt, wie diese Geschichte endet. Wird es ein
Happy End geben? Können wir den Teppich auf der Terrasse ausrollen? Oder
gibt es noch böses Blut und bitterböse Mails zwischen mir, GLS und dem
Online-Händler? Man weiß es nicht...
Der
Online-Händler allerdings scheint entweder gute Erfahrungen mit GLS
gemacht zu haben oder ist einfach optimistisch-ignorant. Er bat mich
nämlich bereits am vergangenen Freitag per Mail um eine positive
Bewertung seines Online-Shops...
(Fortsetzung folgt...)