Montag, 17. November 2014

16.11.2014 - Crimmitschau zu Gast in Hamburg



Sonntag, 16. November 2014 - 12.45 Uhr - Gameday! 
Zu Gast in Stellingen: ETC Crimmitschau  
Crimmitschau ist eine Art Fahrstuhlmannschaft. Der Spieler-Kader ist nach eigenen Aussagen zu klein und daher wird alle 1-2-3 Jahre der Rückzug aus der 2. Bundesliga in den Landesverband angetreten. In der bislang letzten Saison im Landesverband (2012/13) wurde Crimmitschau mit 37 Punkten aus 14 Spielen und einem Torverhältnis von 139:19 (!!!) Meister.  
Ich persönlich habe eigentlich keine besonders guten Erinnerungen an Spiele gegen Crimmitschau. Und das kann ich mit Zahlen belegen: 
30.10.2004 - Tdf. Strand - Crimmitschau 4-5
18.12.2004 Crimmitschau - Tdf. Strand 4-1
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08.10.2005 Tdf. Strand - Crimmitschau 2-8
19.03.2006 Crimmitschau - Tdf. Strand 10-0
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09.02.2013 Crimmitschau - SG HSV/Tdf. Strand 9-0
23.03.2013 SG HSV/Tdf. Strand - Crimmitschau 1-9


An dieser Stelle mal ein großes DANKE an Alex Maischein, der auf seiner Seite www.frauen-eishockey.de ein wahres Füllhorn an Daten, Fakten und Statistiken bereit stellt! Echt tolle Arbeit! Ich hätte mich an diese Daten und Ergebnisse wirklich nicht mehr erinnern können...

Ich erinnere mich aber noch recht gut dran, dass wir im Februar 2013 mit ganz kleiner Besetzung (genaugenommen hatte der Kader damals genau Mindeststärke) die Reise nach Crimmitschau angetreten sind und unser Ziel damals lautete: Alles, was nicht zweistellig ist, ist gut! Das hatten wir mit dem 0-9 auch wie gewünscht hinbekommen - und die Stimmung auf der Rückfahrt war auch entsprechend gut. Aber das ist Vergangenheit - schauen wir auf das aktuelle Spiel. 

Obwohl wir ja durch die SG doch über einen eher großen Kader verfügen, war in der Kabine erstaunlich viel Platz. Die Gründe für die Absagen waren verschieden und auch allesamt nachvollziehbar - was aber nichts daran änderte, dass wir nur 11 Feldspielern und 2 Torhütern zum Heimspiel antraten. 

Es gab daher auch 2 Varianten von Aufstellungstafeln: 


Variante A
Variante B













Variante B hätte sicherlich bei Gegnern für reichlich Verwirrung gesorgt. Bei uns allerdings auch und so haben wir uns sicherheitshalber doch für die vertraut-gewohnte Variante A entschieden. ;-) 

Diesmal war ich Tor- und Karo Türfrau und ich stand auch gleich mitten im Trubel. Hatte ich mir angesichts des nasskalten Wetters beim Packen der Tasche am Vormittag noch überlegt, ob meine ausgewählte Sportwäsche ausreichen würde oder vielleicht doch noch ein zusätzliches Teil eingepackt werden müsse, war mir bereits nach wenigen Spielminuten klar: Jupp, das reicht vollkommen - und ist eigentlich auch schon fast zu viel. Egal, nützte ja alles nix. Das Spiel begann temporeich und beide Teams konnten sich Torchancen erspielen. In der 6. Minute jubelten meine Mitspielerinnen - warum auch immer, für mich war nichts ersichtlich. Dummerweise spielten die Gäste aus Crimmitschau in der (nicht abgepfiffenen) Situation weiter, schnappten sich die Scheibe und liefen 4 gegen 0 auf mein Tor. Weit und breit war kein blaues Trikot zu sehen...  Die Scheibe wurde dann einfach über meine Stockhand zum 0-1 ins Tor geschossen. Auch in der anschließenden Diskussion zwischen Trainern und Schiedsrichtern blieb es bei dieser Entscheidung. Ich denke, ich werde nie erfahren, was da los war. :( 
Egal - Mund abputzen und weiter machen. Und wie es weiter ging! Auch wenn Crimmitschau sich gute Chancen erspielte, konnten wir weitere Gegentore zunächst mit vereinten Abwehrkräften verhindern. Soweit schon mal ganz gut! In der 18. Minute zog Lara dann von der blauen Linie einfach mal ab und irgendwie fand ihre Bogenlampe tatsächlich den Weg ins Tor. YEAH! Ausgleich! Und es wurde noch besser: In der 19. Minute wurde Antje wieder zur Goalgetterin und erhöhte im Nachschuss auf 2-1. Wohooooo! 
Während wir nicht unzufrieden in die Kabine gingen, knallte in der benachbarten Gästekabine wohl mehr als nur die Tür... 

Auch im zweiten Drittel hielten wir tapfer mit und erst in der 36. Minute fiel der Augleich. Zwischenzeitlich war bei uns auch noch Silvie verletzt ausgefallen, so dass uns noch genau 2 Sturm- und 2 Verteidigungsreihen zur Verfügung standen. Dennoch wurde weiter um jede Scheibe gekämpft und mit dem 2-2 ging es in die zweite Pause. 

Ich persönlich hätte an dieser Stelle das Spiel auch gut und gern schon beenden können - ich war schweißgebadet und konditionell komplett durch. Aber noch waren 20 Minuten zu spielen - und so anstrengend dieses Spiel auch war: Es machte wahnsinnig viel Spaß! Also: Raus aufs Eis und weiter kämpfen! 

In der Pause hatte der Trainer der Gegner von 3 auf 2 Reihen umgestellt und liess eine Sturmreihe auf der Bank sitzen - was indirekt ja durchaus
ein Kompliment für uns war. In der 42. Minute musste Berit auf die Strafbank. Die Schiedsrichter hatten ein Beinstellen gesehen, für unsere Fans war es ein klarer Justizirrtum. Aber wie man es auch sieht - Crimmitschau nutzte diese Überzahlsituation aus und ging in Führung. Ich sah den Puck auf mich zukommen, bekam aber die Fanghang nicht schnell genug hoch - für Aussenstehende sah das wie folgt aus:

Jahaaaa... mag ja sein, dass das so aussah - aber die Scheibe war auch echt irre flatterig unterwegs! ;-(
In der 49. und in der 55. Minute fielen dann noch zwei weitere Tore für die Gäste - und mit 2-5 ging das Spiel dann zu Ende. 
Nach meinem Empfinden ist die Niederlage etwas zu hoch ausgefallen und wer weiß, was wir mit einem etwas größeren Kader erreicht hätten? 
Aber wie heißt es so schön: Hätte - hätte - Fahrradkette! 

Ändert also alles nix - wir rutschen durch diese Niederlage auf den 4. Tabellenplatz ab, können aber dennnoch mit erhobenem Haupt auf unsere Leistung zurück schauen und darauf aufbauen. 

Das kommenden Wochenende ist jetzt für uns spielfrei. Weiter geht es am Freitag, den 28.11. mit dem ersten Stadtderby der Liga. Um 20.00 Uhr laufen wir in Farmsen auf und gucken mal, was uns bei den FTV Crocodiles erwartet.  Und bis dahin werde ich meine müden, schmerzenden Knochen schonen - ich glaube, ich werde langsam zu alt für diesen Sport... ;-) 

Nachtrag: Bei HL-Sports findet sich jetzt auch der Spielbericht aus Sicht von Christian Schülling. Zum Lesen bitte hier entlang:
-> FLNO: Tapfere Beach Girls ohne Glück – Crimmitschau marschiert

Sonntag, 9. November 2014

08.11.2014 - Heimspiel gg. Indians - auch für mich (der GDL sei Dank)

Eigentlich, ja eigentlich hätte ich am gestrigen Samstag ein Meeting in Frankfurt gehabt - eigentlich wäre ich morgens um 6 mit dem ICE nach Frankfurt gefahren und abends um 19 Uhr wieder zurück - eigentlich. 
Doch bereits am Dienstag musste ich diese Reispläne hinterfragen, denn die GDL kündigte einen Lokführerstreik an. Am Donnerstag abend sollte dann der Ersatzfahrplan auf der Seite der Bahn einsehbar sein - demnach sollten aber alle Züge planmäßig fahren. Da konnte doch irgendwas nicht stimmen. Am Freitag morgen war ich schlauer. Von 5 Zügen, die morgens die Strecke HAM - FRA fahren sollten, waren 4 gestrichen. Und *tadaaaah* der Zug, für den ich inkl. Sitzplatzreservierung gebucht hatte, war tatsächlich der, der nicht gestrichen worden war. Bei der Rückfahrt genau das gleiche: Für den einzigen Zug, der im mir möglichen Zeitfenster fahren sollte, hatte ich tatsächlich Ticket und Platzreservierung. Vielleicht sollte ich Lotto spielen? Oder gar Brite werden um absurde Wetten mit irrsinnigen Gewinnen zu tätigen? ;) 

 Gut, also ich hätte meine Reise antreten können - doch dem Kollegen aus Rosenheim hatte man die Verbindungen gekappt und die Reise mit den Ersatzverbindungen hätte für ihn 6-8 Stunden gedauert. Dass er dazu keine Lust hatte, kann ich gut nachvollziehen. Unser Termin wurde also auf Januar verschoben und ich hatte kurzfristig einen freien Samstag. Auch nicht so schlecht, immerhin stand abends ein Heimspiel auf dem Plan. Die Indians aus Hannover baten um 18 Uhr in Stellingen zum Tanz und so konnte ich entgegen meiner Planung doch dabei sein.


Wie abgesprochen hütete Karo das Tor und ich nahm auf der Bank Platz. Statt Torfrau war ich Türfrau - schon witzig, was so ein einzelner Buchstabe ausmachen kann. Danke für den Kalauer, @Thore, Thomas und "Le GackerHühn" ;)

Wir waren etwas früh zum Aufwärmen aus der Kabine gekommen und mussten vor dem Betreten der Eisfläche noch etwas warten. Schnell waren wir von einer Gruppe kleiner Kinder umringt, die uns neugierig anschauten und sich nur langsam an uns heran trauten. Doch nachdem die erste Scheu gefallen war, wurden eifrig Fragen gestellt: "Warum hast Du so komische Dinger an den Beinen?" "Wieso bist Du so dick angezogen?" "Warum seid Ihr nur Mädchen?" "Warum hat die neben Dir andere Beine?" und und und... doch das Highlight war, dass die Jungs und Mädchen testen konnten, wie dick meine Schienen sind. Kamen erst zaghafte Klopfer und vorsichtige Schläge, wurde später auch mal gegen die Schienen getreten - jedes Mal begleitet von der Frage "Tat das weh?" Nein - tat es nicht. Schade, dass ich keine Mitgliedsanträge für den HSV dabei hatte. Ich hätte wohl einige neue Eishockey-Spieler und -Spielerinnen werben können. 
Beim Aufwärmen hatte ich dannn ein kleines Ausrüstungsproblemchen und musste zum "Reifenwechsel" auf die Bank. Der Schnürsenkel, mit dem die Schienen an den Schlittschuhen befestigt werden, hatte sich gelockert und war unter die Kufe gerutscht. Es dauerte ein wenig, bis der "Schaden" behoben war - aber das war nicht weiter tragisch, denn Karo konnte die Zeit zum Aufwärmen ja optimal nutzten. 
Das Spiel begann und es war - um es mal freundlich auszudrücken - nicht unser bestes Spiel. Pässe kamen nicht an, es war kein Tempo im Spiel, die Positionen wurden nicht gehalten ... hmpf... Dennoch konnte uns Svea mit einem richtig geilen Treffer mit 1-0 in Führung bringen. 17. Minute: Berit passte die Scheibe, Svea nahm sie direkt an und zimmerte sie oben rechts in den Winkel - genau, wie gestern im Training noch geübt! Toll! Dummerweise fiel in der 20. Minute
 der Ausgleichtreffer und es ging mit dem 1-1 in die Kabinen. 

Im 2. Drittel wurde unser Spiel zwar etwas besser, aber eben nur etwas. Immer noch kamen zu viele Pässe nicht an, immer noch stimmte die Zuordnung auf dem Eis nicht, immer noch wurde zu langsam zurück gearbeitet und immer noch wurden die vorhandenen Torchancen nicht genutzt. Zum Haareraufen! :( Mit dem 1:1 ging es in die zweite Pause. 

Im letzten Drittel waren dann noch keine 2 Minuten gespielt, als ein eigentlich eher harmloser Indians-Schuss von einem eigenen Schläger unglücklich abgefälscht wurde und sich langsam hinter Karo ins Tor senkte... Rückstand - mistiger Mistmist! Immer bissiger wurden die Angriffe - aber leider wollte die Scheibe trotz guter und besserer Chancen nicht ins Tor gehen. Gut 5 Minuten vor Spielende stellten unsere Trainer die Reihen um. Statt mit 3 Reihen wurde nur noch mit 2 Reihen weiter gespielt und der Druck aufs Indians Tor weiter erhöht. Doch ... Rien ne va plus ... nix ging mehr. Es blieb beim 1-2 und die Indians konnten den ersten Saisonsieg bejubeln. 

 Weiter geht es jetzt bereits nächsten Sonntag. Am 16. November empfangen wir um 12.45 Uhr in Stellingen den aktuellen Tabellenführer aus Crimmitschau. Hoffentlich behält Yvonne Recht, wenn sie sagt, dass uns Spiele am Abend einfach nicht liegen. 
Also: Beste Hockeyzeit am Sonntag um Viertel vor Eins - und der Eintritt ist auch noch frei! Mehr geht nicht - oder vielleicht doch? Man weiß es (noch) nicht! Also: Schaut vorbei!