Freitag, 23. Dezember 2016

17.12.2016 - Frühsport! Auswärtsspiel in Farmsen? Den Weg find ich im Schlaf!

Unglaublich, die Zeit in diesem Jahr ist wirklich gerannt. Kaum durften wir in die Saison starten, standen auch schon wieder Weihnachten und kurz vorher das letzte Spiel des Jahres 2016 im Kalender. Bereits als der Spielplan veröffentlich wurde, kannte die Begeisterung über den Termin bzw. die Uhrzeit für das Spiel bei den Crocodiles in Farmsen keine Grenzen. Ich meine, hey, am Samstag morgen um 7 Uhr Spielbeginn - gibt es eine Zeit, die noch bescheidener ist? Okay, ich hab auch schon mal um 6.00 bzw. 6.30 Uhr in Kassel Eishockey gespielt - aber das ist schon sehr sehr lange her und das daraus resultierende Trauma ist verarbeitet. 😉
Nun denn, der Termin zu dieser ungnädigen Uhrzeit stand fest und das war nicht zu ändern. Mein Wecker klingelte entsprechend am Samstag morgen um 4 Uhr und da ich "Meisterin der Snooze-Taste" bin fand ich dann doch schon um 4.35 Uhr den Weg zur Kaffeemaschine. Zum Glück hatte ich in weiser Voraussicht (ich kenn mich ja nun auch schon ein paar Jahre) meine Tasche schon am Vortag gepackt und musste sie nur noch in den Kofferraum schmeißen. Wobei: Was heißt denn "nur noch"? Mich hatte am Donnerstag die Hexe angeschossen und schon der Freitag im Büro war nur dank Ibu zu überstehen gewesen. Leider war die erhoffte Über-Nacht-Heilung nicht eingetreten und so bewegte ich mich auch am Samstag wieder wie eine alte Frau: Leicht gebeugt und sehr vorsichtig in Schonhaltung. Aber egal, mit der Tasche im Kofferraum, dem Kaffeebecher im Cup-Holder und mir auf dem Fahrersitz konnte ich nach Farmsen starten. Und während ich so durch die halbe Stadt fuhr, merkte ich, dass die Redewendung "Den Weg finde ich im Schlaf" an diesem morgen tatsächlich zutraf. Leicht verspätet aber trotzdem rechzeitig kam ich an der Halle an, fand einen Parkplatz direkt vor der Halle und schleppte mich und meine Klamotten in die Kabinen. Nein, 5:35 Uhr ist nicht meine Uhrzeit - schon gar nicht, um mich auf ein Punktspiel vorzubereiten. Ein Frühaufsteher werde ich in diesem Leben nicht mehr und der frühe Vogel wird mir auch immer scheixx-egal bleiben. 😴

Ich war an diesem Morgen nicht die erste - aber auch nicht letzte Spielerin, die in der Kabine ankam. Die Stimmung war ruhig aber entspannt und Fenja bastelte spontan eine Aufstellung zusammen. Zunächst musste sie zahlreiche Spielernamen auf die Rückseite der Tafel kleben, denn wir hatten nur einen ganz kleinen Kader. Wegen Krankheit, Arbeit und Urlaub (während der Saison - wer macht denn sowas???) insgesamt 7 Spielerinnen fehlten. Dafür gab Sarah "Poeppel" Hagel ihr Comeback und auch Lara hatte kurzentschlossen noch ihre Tasche gepackt. Die Beiden waren als willkommene Verstärkungen rechzeitig da. Dadurch hatten wir immerhin 4 Verteidiger und 7 Stürmerinnen. Und weil es so früh war und ich noch nicht wirklich richtig wach war, gibt es tatsächlich kein Foto, auf dem nur die Tafel zu sehen ist. 😟 Aber Fenjas freundliches Lächeln macht das natürlich wett. 😊
Die Info, dass wir um 6.20 Uhr zum Aufwärmen auf das Eis gehen sollten, kam ziemlich kurzfristig und so fiel das Warmjoggen für mich aus - die verbliebene Viertelstunde würde schon zum Anziehen der Ausrüstung kaum ausreichen. Also schnell eine Ibu eingeschmissen und dann zackzack in die Ausrüstung. Kaum waren wir fertig mit Umziehen hieß es "Kommando Kehrt Marsch" und das Warm Up wurde kurzfristig von 6.20 Uhr auf 6.40 Uhr mit direkt-anschließendem Spielbeginn verschoben. Hmmpf, das Gehetze beim Umziehen hätten wir uns also sparen können. Aber egal - so konnten die Trainer wenigstens noch ein paar Worte sagen und uns auf das Spiel einstimmen. Wir wurden für Konter sensibilisiert, sollten schnell wechseln und nach Möglichkeit ein schnelles Tor schießen.

Dann gingen wir endlich zum Aufwärmen auf das Eis und bei mir klappte nix nicht viel. Fang- und Stockhand funktionierten einigermaßen doch meine Beine machten nicht mal ansatzweise das, was der Kopf ihnen sagte. Mir schwante ses. Wir mussten dann auch dem Eis noch etwas warten, denn der Spielbericht war zu bei den Schiedsrichtern angekommen war. Dankenswerterweise klärte uns aber in der Wartezeit der Stadionsprecher darüber auf, dass die Spielzeit für unser Spiel 3 x 20 Minuten betragen würde und bei Unentschieden direkt im Anschluss ein Penaltyschießen stattfinden würde - na sieh mal einer guck! Wieder was gelernt!
Das Spiel begann dann mit etwa 7 Minuten Verspätung - Zeit, die ich nur zu gern länger im Bett geblieben wäre. *gähn* Die gewünschte Möglichkeit zu einem schnelles Tor ergab sich tatsächlich und wurde auch noch genutzt - genau 17 Sekunden waren gespielt. Zoe hatte eine Vorlage von Fenja R. genutzt und durfte nach guter, alter Hockey-Tradition zur Belohnung den Puck für ihr 1. Tor in unserer Mannschaft mit nach Hause nehmen. Na, das liess sich doch ganz gut an. Doch dann war es leider auch schon fast vorbei mit unserer Hockey-Herrlichkeit: Wir stellten das Spielen nahezu ein, kurvten langsam über das Eis und überliessen den Crocos komplett Eis + Puck. Bereits dem 1. Schuss auf mein Tor folgten noch 4 Nachschüsse, ehe wir die Scheibe aus der Gefahrenzone bringen konnten. Und so ging es munter weiter, ein Schuss folgte dem nächsten. Die Crocos-Konter, vor denen wir gewarnt waren und die es zu unterbinden galt, konnten munter gelaufen werden und es gelang uns nicht wirklich, die Crocos in unserem Verteidigungsdrittel unter Kontrolle zu bringen. Immer wieder fanden Pässe ihr Ziel und dass wir nach dem ersten Drittel nur 2-1 zurück lagen, war reines Glück. Ich wähnte mich zu falschen Zeit am falschen Ort und hatte in diesem Drittel bereis mehr Gummi gesehen als ein Igel in einer Stunde auf dem Mittelstreifen der Autobahn A7 - und im 2. Drittel sollte es dummerweise so weitergehen.  
Wir liessen den Crocos wieder viel zu viel Raum zum kombinieren, boten ihnen den Platz, den sie brauchten um sich in Schusspositionen zu bringen und liessen sie zu allem Übel dann auch noch nahezu ungehindert schießen. Bis zur 30. Minute konnten wir weitere Tore verhindern doch dann rutschte die Scheibe über die Linie -und zwar gaaaaanz langsam. Ein von mir abgewehrter Puck prallte ab und der nicht einmal richtig getroffene Nachschuss rutschte im Zeitlupentempo über die Linie. Mein rechter Arm war zu kurz, ich konnte die Scheibe nicht mehr erreichen und Laras Schläger kam leider auch den winzigen Bruchteil einer Sekunde zu spät um die vollständige Linienüberquerung des Pucks zu verhindern. Unglücklicher- und aus unserer Sicht eigentlich auch überflüssigerweise stand der Schiedsrichter auf der richtigen Seite des Tores und konnte den Verlauf der Scheibe genau sehen. Folgerichtig stand es dann 3-1. Während wir uns im Anschluss nur sporadisch mit viel Icing und sehr wenig guten Angriffen präsentierten, machten die Crocos es weiterhin besser. In der 39. Minute folgte dann noch das 4-1 und ich war wirklich froh, kurz darauf wieder in die Kabine zu dürfen
Auch im letzten Drittel wurde unser Spiel nicht besser, wir waren harmlos-planlos und zeigten leider auch zu wenig Gegenwehr.  Das Fehlen der 7 Stammspielerinnen machte sich deutlich bemerkbar und auch die Kondition schien langsam auszugehen. Die Crocos griffen weiter an und wir wehrten ab - zumindest versuchten wir dies. Irgendwann bemerkte ich, dass mit meinem rechten Schlittschuh etwas nicht stimmte. Ich rutschte unkontrolliert herum und bekam die Kufe nicht mehr richtig auf das Eis. Ein kurzer Blick unter die Kufe zeigte mir warum das so war: Der Schnürsenkel, mit dem die Schiene am Schlittschuh befestigt ist, war gerissen und ein Teil rutschte nun immer wieder unter den Schlittschuh. Na toll... Eine Unterbrechung musste her und zwar möglicht schnell, denn ich musste meine Hände frei bekommen um den Senkel irgendwie fest zu knoten. Ein gehaltener Puck, ein Abseits oder ein Icing hätten mir da kurzfristig schon ausgereicht. Aber nein, so weit kam es nicht. Denn das Spiel lief und lief und lief... Ungefähr 6 Minuten dauerte es versuchte weiterhin irgendwie, den Senkel von meiner Kufe fern zu halten. Das Gelang mir eingermaßen - bis ich bei einer Drehung dann wegrutschte. Klar, dass Ronja genau in dem Moment frei vor dem Tor stand, die Scheibe bekam und den Puck über mir ins Tor schießen konnte. 5-1... Dadurch hatte ich jetzt zwar Möglichkeit, den Senkel zu richten bzw. wieder irgendwie festzutüddeln und mir so wieder 'Grip' zu verschaffen, aber eine einfache, ganz banale Spielunterbrechung hätte doch vollkommen ausgereicht. 😕 Danach lief das Spiel weiter und wir hatten noch gut 10 Minuten zu überstehen. Stehen war unser Stichwort - denn unser Spiel war nur noch statisch und ich war inzwischen stehend k.o. Die Wirkung der Ibu liess langsam nach, dafür setzten aber die ersten leichten Krämpfe in den Waden ein. In der 52. Minute musste es dann einen Zweikampf zwischen Fenja B und einer Gegnerin gegeben haben (ich hatte nicht hingeschaut), nach dem die Crocos-Spielerin kurz verletzt auf dem Eis liegen blieb. Die Schiedsrichter entschieden auf eine 5 + Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Fenja. Hmmm.... schöne Scheixxe! Zum einen hatten wir dadurch nur noch 3 Verteidigerinnen, zum anderen mussten wir jetzt 5 Minuten in Unterzahl spielen - und zwar unabhängig davon, ob ein weiteres Tor für die Crocos fallen würde oder nicht. Wir warfen uns in jeden Schuss und kloppten jede Scheibe aus unserem eigenen Drittel raus. Schön war unser Spiel nun ganz sicher nicht mehr anzusehen (okay, war es vorher auch schon nicht, aber das jetzt war noch unschöner). Aber wenigstens hatten wir etwas Glück und mussten kein Gegentor mehr hinnehmen. Mit 5-1 endete die Partie und es gibt da wirklich nicht viel zu beschönigen: der Sieg der Crocos ging absolut in Ordnung. 
 Bei uns zeigte sich neben dem Fehlen der 7 Spielerinnen auch wieder einmal, dass wir einfach zu wenig Trainigszeiten haben und unser Zusammenspiel insbesondere im Aufbau absolut verbesserungswürdig ist. Leider ist hinsichtlich der Trainingszeiten keine Besseerung in Sicht. :( 

Und als wäre das Spiel nicht schon schlecht genug gewesen, sollte es bei unserem anschließenden gemeinsamen Frühstück noch schlechter werden, da haben wir eine absolute Service-Minusleistung. 
Nach dem Spiel hatten wir rechtzeitig in einem nahegelegenen Restaurant einen Tisch für 15 Personen reserviert. Bedingt durch die fußläufige Entfernung zur Eishalle entschieden wir uns für das "Schweinske Farmsen". Der Großteil der Mannschaft war schneller als ich und saß bereits am reservierten Tisch - und eben dieser für 15 Personen reservierte Tisch war mit 10 Personen schon gut voll. Noch 5 Personen dazu setzen? Nein, daran war nicht mal ansatzweise zu denken! Zum Glück war schräg nebenan noch ein Tisch frei, an wir uns mit den restlichen 5 Leuten niederliessen. Als wir dann endlich einen Service-Mitarbeiter zu Gesicht bekamen, entgegneter dieser als Antwort auf den unpassenden Tisch, dass das nun einmal der größte Tisch im ganzen Restaurant sei und wir halt Pech hätten, wenn das so  mit unserer Gruppe nicht passen würde. Ausserdem hätten wir doch einen zusätzlichen Tisch gefunden und alle hätte Sitzplätze. Ach so, ja klar, da hat er Recht... Nach gefühlt 20 Minuten Wartezeit durften wir dann doch schon unsere Getränke bestellen, während die Gruppe am 10'er Tisch bereits das Frühstück bestellte. Direkt nebenan fanden sich dann noch die Crocos mit einer größeren Gruppe ein und wollten ebenfalls frühstücken. An deren Tisch wurden dann die Speisen und Getränke aufgenommen, während wir noch immer darauf warteten, unser Frühstück bestellen zu dürfen. Und als dann endlich jemand bei uns die Speisen-Bestellung aufnahm, waren unsere Getränke schon leer. Am 10'er Tisch kam das Frühstück und auch bei den Crocos nebenan wurden Speisen serviert. Dafür fehlten dort die noch Getränke, während wir immerhin schon mal einen Korb mit trockenen Brötchen bekmane. Dies machte Hoffnung auf ein baldiges Servieren des Frühstücks. Wir zählten die Bröthchen kurz nach, stellten fest, dass das nicht die Anzahl der Brötchen war, die zu unseren Frühstücken gehören würde und reklamierten das, als der Kellner am Nebentisch doch schon die Getränke servierte. Seine Antwort passte ins Bild: "Ach, wir geben da nie die richtige Anzahl raus, es kann ja nachbestellt werden!" Irgendwann hieß es dann mit Blick auf unseren Tisch vom Servicepersonal "Euer Frühstück kommt auch gleich". Aha... gut, 5 Leute - 4 x Frühstück... das kann dann schon mal 50 Minuten und mehr dauern. 😣 Die Teller mit dem Frühstück fanden dann nach 1 Stunde und 15 Minuten den Weg auf unseren Tisch und natürlich musste ich mein umfangreiches Luxus-Frühstück unbedingt fotografisch festhalten...
 
Eine unfassbare Minus-Leistung des Service, der aber immerhin wegen der Wartezeit "spontan" einen Gratis-Kaffee servierte - natürlich nur auf direkt-dreiste Nachfrage hin, versteht sich. 

 Nun denn, ich weiß einmal mehr, warum das Schweinske schon vor diesem Besuch eigentlich nicht die erste Wahl für mich war ... Dass mir beim Bezahlen von einer Mitarbeitern noch indirekt Unverständnis für Servicepersonal vorgeworfen wurde, machte das nicht besser. Ich gab der Dame daraufhin zu verstehen, dass ich selbst ja nun durchaus auch aus der Gastronomie käme und sie erwiderte, dass man dann ja eben besonders pingelig und kritisch wäre... Na, was denn nun??? 😵


Ach, egal, für uns ist jetzt auf jeden Fall erstmal Weihnachtspause - erst am Sonntag, 15. Januar geht es weiter. Dann bestreiten wir ein Heimspiel in Timmendorfer Strand, um 18.00 Uhr empfangen wir die Indians aus Hannover. 

Natürlich dürfen hier auch die obligatorischen Links nicht fehlen:

www.hl-sports.de berichtet:
Müller schießt Beach Girls ab  


Statistik / Spielbericht im 
  Live-Ticker SEV-Manager 


Ansonsten bleibt mir an dieser Stelle nur noch, euch fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch in ein hoffentlich gesundes und friedliches 2017 zu wünschen! Passt auf Euch auf!

Sonntag, 4. Dezember 2016

04.12.2016 - Auswärtsspiel in Altona oder: Meet the Penguins dicht bei Hagenbecks Tierpark ;)

Es war mal wieder so weit - anstatt uns am 2. Advent mit Lebkuchen und Glühwein vollzustopfen mussten wir auswärts ran. Zum Glück stand "nur" ein Derby gegen die Altonaer Pinguine auf dem Spielplan und wir mussten nur bis nach Hamburg-Stellingen fahren. Entsprechend entspannt war der Tagesablauf bis zum Treffen in der Halle um 11.15 Uhr.  
Und nachdem Nicolina aus der Schülermannschaft des HSV ja bereits im letzten Heimspiel gegen Bremerhaven bei uns ihr Debüt gegeben hatte, brachten die Mädels aus Timmendorfer Strand diesmal Zoe zum Spielen mit - Zoe ist am Strand ebenfalls bei den Schülern aktiv ist. Dadurch hatten wir einen vollen Kader und konnten endlich mal wieder mit 2 Verteidigungsreihen und 3 Sturmreihen antreten, dazu wollten Karo und ich das Tor hüten. Selbstversndlich wurde das auch wieder anschaulich optisch dargestellt und in der Kabine ausgestellt:
Es war wieder nicht wirklich warm in und um Hamburg und die "Halle" trägt den Spitznamen 'Palast der Winde' ja nun wahrlich nicht zu Unrecht. Das hatte ich unter der Woche wieder einmal beim Training festgestellt und nicht nur draus gelernt sondern sogar noch beim Tasche packen daran gedacht. Deshalb gab es für mich alte Frostbeule wieder doppellagig Ski-Unterwäsche unter der Ausrüstung - mit der Reserve-Option im Notfall sogar noch eine dritte Lage unterziehen zu können. 
Doch das Spiel begann diesmal direkt nach dem Aufwärmen und so blieben wir direkt auf dem Eis - und das war gut so. Schon nach 14 Sekunden lag der Puck das 1. Mal im Netz von Altona: Chrissi hattte schnell geschaltet und die Vorlagen von Fenja R. bzw. Antje zur Blitz-Führung genutzt. Holla, das war mal richtig zackig! Doch wer gedacht hatte, dass es so weitergehen würde, der sah sich getäuscht. Das Gegenteil schien kurz darauf der Fall zu sein, nur wenige Sekunden nach dem Führungstreffer trudelte die Scheibe als Abpraller von einer meiner Mitspielerinnen auf mich und mein Tor zu und nur durch einen spontanen Kniefall konnte ich den Ausgleich verhindern. Puh das war gerade nochmal gut gegangen! Wir machten anschließend zwar weiter Druck und liessen Altona trotzdem immer wieder ins Spiel kommen. Für den ein oder anderen im Stadion schien unsere 1-0-Führung wohl etwas zu früh gekommen zu sein, denn auf der Anzeigetafel wurde weiterhin ein torloses 0-0 gezeigt. Als sich einer der Schiedsrichter nach einer Parade den Puck bei mir abholte, wagte ich es, vorsichtig nachzufragen. "Herr Schiedsrichter, ich bin der  Meinung, dass wir 1-0 führen?" Es folgte ein kurzer Blick auf die Uhr und der Gang zum Zeitnehmertisch, nach dem der Spielstand auch entsprechend korrigiert wurde. Was für ein Glück für uns, denn beim letzten Altona-Heimspiel hatte das Kampfgericht einen Treffer der Gästemannschaft nicht eingetragen und so wurde dieser auch bei Endergebnis nicht berücksichtigt!  Aber gut, unser Tor war in der Uhr und das Spiel konnte weitergehen. Da wir in unserer Chancenverwertung nicht wirklich konsequent waren, war der Ausgleich zum 1-1 nach einem Konter, bei dem unsere Abwehr überlaufen wurde, die Folge. Zum Glück war Antje mit diesem zwischenzeitlichen Remis nicht einverstanden und erzielte 61 Sekunden später das 2-1 für uns. Obwohl noch knapp 8 Minuten zu spielen waren und wir das Spiel wieder gut im Griff hatten, fielen leider keine weiteren Treffer mehr und so gingen wir zum Aufwärmen in die Kabine.

Für das 2. Drittel nahmen wir uns vor, Altona weiter unter Druck zu setzen und endlich unsere Torchancen zu nutzen - doch wie so häufig gelang uns das wenig bis gar nicht. Zunächst mussten wir nämlich auf die Schiedsrichter warten, die in ihrer Kabine niemand über das Ende der Drittelpause in Kenntnis gessetzt hatte. Vielleicht hatte uns die Wartezeit unkonzentriert werden lassen, auf jeden Fall war das Gegenteil von unserem Plan der Fall und wir ließen Altona wieder ins Spiel kommen. Zum Glück hatte Antje noch etwas von ihrem wirkungsvollen Zielwasser getrunken und erzielte in der 25. Minute nach schönem Zuspiel von Fenja R. bzw. Chrissi die 3-1-Führung. Doch auch das brachte keine Ruhe in unser Spiel. Meine Abwehr wirkte nicht immer ganz sattelfest, einige Male musste ich energisch ein- bzw. zugreifen und auch im Spielaufbau zeigten wir den Trainern, was genau noch zu verbesern wäre. Ich weiß auch nicht, warum ich phasenweise an Schwimmwettbewerbe denken musste, wenn Altona im Angriff agierte. Aber wir schlugen die Scheibe planlos durch unser Abwehrdrittel, brachten nur wenige genaue Pässe zustande, spielten dafür aber gern mal die gegnerischen Angreifer an. Ich war nach dem Drittel trotz der 3-1-Führung ein bisschen bedient, freute mich aber dennoch, weil Anette mir in der Kabine für einen Zuruf dankte, mit dem ich sie "freundlich gebeten" hatte, die Scheibe "NICHT DURCH DIE MITTE ZU PASSEN!!" Wenigstens hatte sie mich gehört und verstanden. ;) 

Lustigerweise kam es nach der Pause auf dem Weg zum Eis zu einem Dialog mit dem Altonaer-Trainer in dem er mir erzählen wollte, dass mir und meinen gebrüllten Anweisungen auf dem Eis doch wohl eher keiner meiner Mitspieler zuhören würde. Unter anderem Dank Anettes Dank wusste ich, dass er irrte. ;-) 
Im letzten Drittel machten wir zum Glück einiges besser als in den vorangegangenen 40 Minuten. Wir setzten Altona unter Druck, hielten die Scheibe in der Angriffszone und schossen. Und endlich fanden die Schüsse auch mal den Weg ins Ziel
44. Minute 1-4 Fenja R. 
48. Minute 1-5 Antje
51. Minute 1-6 Fenja R. 
Altona wechselte daraufhin den Torwart - und auf unserer Bank machte sich Karo befreit, um eingewechselt zu werden. Leider hatten wir danach gut 2 Minuten lang keine einzige Unterbrechung mehr und so kam Karo leider erst in der 53. Minute zu ihrem Einsatz. Sie machte ihre Sache gut und hatte als Entschädigung dafür aber immerhin Premium-Sicht auf das 1-7, das Chrissi in der 55. Minute erzielte. Beim Altonaer Treffer zum 2-7 in der 56. Minute hatte sie leider etwas Pech, denn unsere Verteidigerin Anni war bei einer Abwehraktion in das eigene Tor gerutscht und während die mitgerutschte Gegenspielerin bereits wieder am Spiel teilnahm , versuchte Anni noch vergeblich, sich aus unserem Tornetz zu befreien. Das hatte Karo mit Sicherheit irritiert und mir wäre es definitiv genau so gegangen! Dennoch konnte Karo vorher und hinterher noch einige gute Paraden zeigen und so den verdienten 7-2-Sieg verteidigen. :) 

 Wir rutschen durch den 3. Sieg im 3. Spiel an die Tabellenspitze und freuen uns, dort zu stehen. Natürlich ist uns bewusst, dass das nur eine Momentaufnahme ist, denn Adendorf hat ein Spiel weniger als wir und trifft am kommenden Freitag auf Altona. Also genießen wir den Platz an der (Winter-)Sonne noch ein bisschen und gehen am Freitag mal in Stellingen gucken, was die Konkurrenz so macht.

Stand: Sonntag, 04.12.2016 / 16.30 Uhr
Für uns ist das nächste Wochenende erstmal spielfrei, wir dürfen erst am 17.12. wieder loslegen. Wieder steht ein Derby auf dem Plan und uns erwarten die Farmsen Crocos. An sich freuen wir uns auch auf das Spiel zu freuen - wenn da nicht die unchristliche Uhrzeit wäre. Ich bin mir noch nicht sicher, ob und wie es morgen um 7 Uhr gelingen soll, die Schlittschuhe zu binden und Ausrüstung richtig anzuziehen... 7 Uhr Spielbeginn - das heißt, dass wir gegen 5:30 Uhr am der Halle sein müssen, Abfahrt zu Hause damit spätestens um 5.00 Uhr ... Oh je, wer bite denkt sich so was aus??? 😟