Montag, 21. Dezember 2015

19.12.2015 - druckvolles Dezember-Sommereishockey - und dann war da noch die Sache mit der Fliege...

Knapp 3 Wochen waren seit unserem letzten Spiel gegen Altona vergangen - am Samstag, 19. Dezember war es endlich wieder so weit und wir durften wieder unsere Schlittschuhe schnüren und auf Puck- und Punktejagd gehen. Gegner war erneut Altona, allerdings mussten wir dieses Mal als Gastmannschaft anreisen und auswärts antreten. Okay, so ganz richtig auswärts war das gar nicht,  denn auch Altona spielt in Stellingen und somit waren wir in unserer eigenen Trainings- und Heimspielstätte zu Gast. Entsprechend kurz war die Anreise und wäre ich auf dem Weg zum Eisstadion nicht in den abfließenden Verkehr vom HSV-Fußballspiel geraten, wäre ich sogar noch etwas schneller angekommen. ;-) 

Aber egal, ich war rechtzeitig da und schleppte meine Klamotten in die Kabine. Und wurde natürlich die Gästekabine 1 zugeteilt. Kein Problem - aber die Vorstellung, dass die Spielerinnen vom Altonaer SV jetzt in der Heimkabine unter dem mega-großen "HSV Eishockey-Schriftzug" saßen, fand ich irgendwie dennoch ein wenig erheiternd. ;-)
Da sich das vorangegangene Spiel etwas verzögerte, begann auch unser Spiel mit etwas Verspätung. Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, wurde direkt nach dem Aufwärmen mit dem Spiel begonnen. Entsprechend fand unsere Taktik-Besprechung noch vor dem Aufwärmen statt. Die Stimmung in der Kabine war locker, fröhlich im entspannt. Für meinen Geschmack vielleicht sogar etwas zu entspannt. ;-)  
Richtiges Eishockey-Wetter hatten wir an diesem Samstag nicht, es war mit 13° für Mitte/Ende Dezember viel zu warm. Entsprechend wusste man gar nicht so richtig, was man anziehen sollte. Klar, Eishockey-Ausrüstung.... aber drunter? Ich hatte mir beim Training am Donnerstag noch die Leiste ein wenig gezerrt und entschied mich daher für "doppellagig" um insbesodere Leisten/Aduktoren warm zu halten. Ausserdem gab's noch ein bisschen Ibuprophen um die Schmerzen so gering wie möglich zu halten. Richtig überzeugt von der Leistungsfähigkeit meiner Leiste war ich aber trotzdem nicht. 
Aber egal - nützt ja eh nix, Karo konnte mich nicht vertreten, die reiste nämlich gerade durch Australien. Und was uns nicht umbringt...  Endlich ging dann das Spiel los - und wie es losging. 

Auf vorsichtiges Abtasten wurde verzichtet, meine Mädels hatten den Vorwärtsgang eingelegt, sie stürmten und schossen - letzteres leider bevorzugt a) auf ASV-Torfrau Jana oder b) neben das Tor. Sah gut aus - war aber leider nicht sonderlich effektiv. ... bis zur 7. Minute als Antje mit der ihr gegebenen Ruhe einen langen Pass auf Fenja R. spielte, die dann alleine auf das Tor zulaufen und sich die Ecke aussuchen konnte. Bäääm! Endlich die Führung! Und die war mehr als verdient. Im 1. Drittel zählte ich insgesamt 4 Puckberührungen meinerseits - keine ganz harmlosen Schüsse, aber auch nichts, was mich vor große Probleme stellte. Unsere Abwehr stand gut und die meiste Zeit waren wir mit der Scheibe eh im Drittel des ASV. Leider kam aber in diesem Drittel nichts zählbares mehr rum, so dass es mit unserer knappen 1-0-Führung in die Kabinen ging. 

Auch im zweiten Drittel waren wir die überlegene Mannschaft. Schon kurz nach Wiederanpfiff schnappte Fenja B. sich den Puck, ließ Freund und Feind bei ihrem Sprint stehen und erhöhte auf 2-0. Endlich! Auch im weiteren Verlauf hätte man den Eindruck gewinnen können, dass wir in Überzahl spielen würden - das sah aber echt nur so aus, denn beide Teams waren komplett auf dem Eis. Strafzeiten gab es bis dahin noch nicht. Altona kam kaum aus dem eigenen Drittel raus. Und wenn die Scheibe mal in Richtung blauer Linie unterwegs war, War meist noch ein Schläger dazwischen, der den Befreiungsschlag verhindern konnte. Trotz dieser Überlegenheit dauerte es bis zur 29. Minute bis der nächste Treffer fiel. Berit stand goldrichtig vor dem Tor und konnte eine Hereingabe von Antje nutzen. Das Spiel ging weiter und es blieb beim Spiel auf ein Tor. Ich hatte einen superguten Platz und konnte das Spektakel gut beobachten. Christian von HL-Sports hat es in seinem Artikel schön umschrieben: 
>>Beach Girls-Torfrau Andrea Detmers verbrachte so einen geruhsamen Abend bei lauen Außentemparaturen. Ihre Vorderleute hatten die Partie im Griff, verpassten es im zweiten Drittel aber den Deckel endgültig zuzumachen.<<  
Stimmt, so war es. Ich guckte Eishockey, schwitzte Nichtstuend vor mich hin und hoffte, dass "da vorne" noch mehr Tore fallen würden. Der Gefallen wurde mir aber noch nicht getan - damit ist auch klar, dass im 2. Drittel keine weiteren Tore mehr fielen und wir mit der 3-0-Führung in die Kabinen gingen. Besondere Vorkommnisse? Es gab das erste Icing des Spiels und eine 2+10-Minuten-Strafe gegen Altona wegen Checks von hinten. Eva hatte Berit umgesemmelt - zum Glück hatte Berit sich dabei nicht verletzt. Das Überzahlspiel konnten wir aber nicht nutzen. An die Anzahl meiner Puckkontakte kann ich mich nicht erinnern - besonders viele können es aber wieder nicht gewesen sein. 

Im letzten Drittel  gab es wieder einen Sturmlauf unserer Mannschaft. In der 46. Minute erhöhte Fenja B. auf 4-0, in der 53. Minute traf Antje zum 5-0 und nachdem Altona die Torfrau gewechselt hatte, fielen in der 56. (Fenja B.) bzw. 59. (Svea) Minute die letzten beiden Tore. Endstand: 7-0. Kann man so machen!
Ein tolles Spiel - flüssig mit ganz viel Druck auf das gegnerische Tor, die Scheibe lief gut und teilweise sah es sogar aus, als hätten wir einen Spieler mehr auf dem Eis (hatte wir aber nicht, ich hab nachgezählt und Strafzeiten gab es auch nicht). Ja, das konnte man sich richtig gut anschauen.

Und weil meine Mädels so dominant waren und ich daher fast beschäftigungslos war, hatte ich Zeit, mich mit Nebensächlichkeiten zu beschäftigen. Ich mag diese Spiele, in denen man als Torwart nicht viel zu tun hat, nicht besonders. Man steht dann da vor seinem Tor und versucht natürlich, die Konzentration hoch zu halten und für den Fall, dass mal ein Schuss kommt, immer dem Spielverlauf zu folgen. Und dann kam da diese Fliege... eine dicke, schwarze Fliege, die ca 3 m vor meinem Torraum auf dem Eis landete. Ich beobachtete sie ein wenig und sie flog mal wieder ein Stück hoch, landete dann wieder, flog, landete und so weiter. Irgenwann saß sie auf dem Eis und bewegte sich nicht mehr. Ich hatte jetzt aber während des laufendes Spiels (das auch kaum Unterbrechungen hatte) auch keine Möglichkeit, die Fliege zu retten. Zum einen hätte ich sie mit meinen Handschuhen wahrscheinlich gnadenlos zerdrückt hätte und zum anderen herrschte vor meinem Tor wenig bis gar kein Verkehr. Daher ist zum Glück auch niemand über die Fliege gefahren. Irgendwann kam dann doch ein Schuss auf das Tor, den ich mit der Schiene stoppte und so ein Bully vor meinem Tor "verursachte". Ich fragte dann Fenja, ob sie sich vielleicht kurz um die Fliege kümmern könnte - und das tat sie auch. Sie nahm ihren Schläger und `fegte´ die Fliege zu mir ins Tor. Hmmm... das hatte ich mir dann doch etwas anders vorgestellt. Allerdings beteuerte Fenja hinterher glaubhaft, dass sich die Fliege überhaupt nicht mehr bewegt hätte. Nun gut, dann glauben wir das mal. ;-)

Wir gehen jetzt in die Weihnachtspause - und auch die Trainingszeiten sind wieder massiv eingeschränkt. Eine einzige Traininseinheit hat man uns zugeteilt. Nun ja, dann können wir halt in Ruhe Weihnachten feiern, gut ins neue Jahr rutschen und uns auf das nächste Spiel am 9. Januar 2016 in Bremerhaven vorbereiten. Um 20.00 Uhr ist Anpfiff und liebe Fischtown Ladies nehmt Euch in Acht ... die späten Spielzeiten scheinen uns gut zu liegen! ;) 

Übrigens konnte Yvonne aufgrund einer Schulterverletzung leider nicht mitspielen - stand aber mit der Kamera in der Hand an der Bande: 
 



Euch wünsche ich jetzt frohe Weihnachten - genießt die Zeit mit Euren Lieben, tut die Dinge, die Euch Freude bereiten und lasst es Euch einfach gut gehen!



PS: Ach so... da war ja noch was ;)

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