Dienstag, 26. Januar 2016

24.01.2016 - Penaltykrimi beim Spitzenreiter ... kann man so mal machen!

Kaum aus dem Skiurlaub zurück, wurde schon gleich die nächste Tasche gepackt: Eishockey war angesagt - auswärts wurden wir am Sonntag abend vom Tabellenführer aus Adendorf in Adendorf erwartet. Mit Sicherheit kein leichtes Spiel - allerdings waren wir a) im letzten Jahr in dieser Partie >als Sieger vom Eis< gegangen und b) genau deshalb hochmotiviert. Und Wiedergutmachung für das schwache Spiel in Bremerhaven wollten wir ja ausserdem noch betreiben. Also .... nix wie hin da. 

Wir kamen rechtzeitig an, richteten uns in der Kabine häuslich ein und nutzten die verbliebene Zeit für einen kurzen Plausch mit den Gegnern. Natürlich erkundigte man sich erstmal, warum wir denn in Bremerhaven so deutlich verloren hätten um uns dann fast im gleichen Atemzug nochmal kurz vom deutlichen 14-1-Sieg in Farmsen am Freitag zu erzählen. ;o



Meine Beine waren wohl nach dem Skiurlaub und der langen Heimfahrt noch ein wenig müde. Während beim Warmschießen durch Fenja B. Stock- und Fanghand recht gut funktionierten, wollten die Beine irgendwie gar nicht so recht mitspielen. Na, das liess nichts Gutes erahnen. :o/ 

Zum Glück hatten wir noch etwas Zeit bis zum Spielbeginn und die nutzte Lutz für die taktische Einstellung. Lutz strahlte einen offensichtlichen Optimismus aus, den ich persönlich irgendwie noch nicht teilen konnte. Als dann die Geräusche der Eismaschine verstummten, wussten alle: Es geht los! Und irgendwer sagte dann auch laut und deutlich: "Die Eismaschine ist fertig, wir können raus!" - ein Aufstönen ging durch die Kabine. In Verbindung mit den entsetzen Blicken irritierte das insbesondere Fenja R. deutlich. Sie guckte mich so verwirrt an, dass ich fast schon lachen musste. Doch sie hatte richtig gehört, denn so richtig-richtig-richtig voller Vorfreude auf das Spiel schien in diesem Moment erstmal noch niemand zu sein. Komisch eigentlich. 

Doch es änderte nichts, das Spiel begann und die Heimmannschaft legte gleich die bekannt ruppig-harte Gangart an den Tag. In der 2. Minute bekam die gegnerische Torfrau (!) die erste 2 Minuten-Strafe wg. Beinstellen, in der 3. Minute ging eine weitere Spielerin des AEC gleich hinterher. Dummerweise konnten wir die doppelte Überzahl nicht nutzen. Im Gegenteil, wir bekamen bei einfacher Überzahl in der 5. Minute ein Gegentor durch einen Konter. Hmm... absolut supoptimal! Aber dieses Gegentor warf uns nicht zurück, im Gegenteil, die Mädels gaben weiter Gas und stürmten nach vorne. In der 11. Minute war es Fenja R., die einen Zuckerpass auf ihre Vornamensvetterin Fenja B. spielte. Die wiederum ließ der gegnerischen Torfrau keine Chance und knipste den 1-1-Ausgleich. Doch es kam noch besser, denn in der 15. Minute schoss Silvie ihr erstes Saisontor (na endlich!!!) und brachte uns in Führung. Da ich nicht richtig erkennen konnte, wie genau sie die Scheibe ins Tor gebracht hatte, fragte ich sie nach dem Spiel. Ihre Antwort: "Ich weiß nicht genau, irgendwie hat mich keiner gesehen und da habe ich die Scheibe in die Ecke geschossen. Dann habe ich gejubelt und die anderen haben so wohl auch bemerkt, dass ich ein Tor gemacht habe und sich mit mir gefreut." Ach so, ja, das klingt logisch. ;-) Mit dieser nicht unverdienten 2-1-Führung ging es in die erste Kabine. 
Dort wartete Obst auf uns - ich überlegte, mir eine Banane zu schnappen. Dann musste ich aber an das letzte Spiel in Bremerhaven denken und dort hatte mir die Banane in der 1. Pause kein Glück gebracht - also: Keine Banane für mich - es lebe der Aberglaube!

Auch im 2. Drittel bekamen die Zuschauer ein schnelles, abwechslungsreiches Spiel zu sehen. In der 25. Minute konnten wir damn tatsächlich auf 3-1 erhöhen. Lt Spielbericht hatte Chrissi ein Zuspiel der beiden Fenjas nutzen können. Bäääm - kann man mal machen. Die Adendorfer ihrerseits erhöhten daraufhin nicht nur das Tempo, sondern zeigten auch noch deutlicher ihre körperliche Präsenz. Natürlich ist Eishockey ein Sport, bei dem man nicht zimperlich sein darf - aber im Frauen-Eishockey ist der absichtliche Körperkontakt nun einmal nicht erlaubt und genau den zeigte der AEC unnötigerweise immer häufiger. In der 29. Minute kam dann ein Adendorfer Schuss aufs Tor - halbhoch, gut geschossen, doch ich hatte freie Sicht und streckte die Fanghand aus .... *pling* machte es ... An sich für das Torwart-Ohr grundsätzlich erstmal kein ganz schlechtes Geräusch. Aber in diesem Fall prallte der Puck von der Kante meine Fanghand gegen den Pfosten und von dort ins Tor. *Scheixxe*, da hatte mal ich sauber so richtig daneben gegriffen. So ein Mist!!! Doch es kam noch schlimmer, denn nur gut eine Minute später klingelte es schon wieder in meinem Kasten. Eine Adendorfer Stürmerin konnte frei aufs Tor zulaufen und einen Schuss, der normalerweise locker an Tor vorbei gegangen wäre, abfangen und ins Tor schieben. Verdammt, unsere schöne Führung war dahin. Doch fast wäre es noch schlimmer gekommen, denn in der letzten Minute konnte eine Adendorferin ganz allein auf mich zulaufen. An sich nicht so schlimm - doch sie hatte dabei auch noch den Puck. Und sie machte fast alles richtig - aber irgendwie gelang es mir, meine Stockhand in den Schuss zu halten und so ging der Puck über das Tor - puh, Glück gehabt. Es blieb also nach 40 Minuten beim 3-3-Unentschieden. 

Ansage von Lutz in der Drittelpause: "Genau so weiter spielen wie bisher". Okay, da er das ausdrücklich so wollte, taten wir das natürlich auch. In der 34. Minute hatte der AEC allerdings wieder ein Konterchance. Den ersten Schuss konnte ich noch parieren, doch der Nachschuss war drin. 4-3 - Adendorf lag in Führung. Doch das gefiel nicht nur mir nicht.... Auch unsere FFC-Reihe (Fenja-Fenja-Chrissi) fand das wohl doof und ziemlich unangebracht. Nur 19 Sekunden nach dem AEC-Tor glichen die Mädels aus .... bääääm - 4-4, das Spiel war wieder offen. Sehr geil! Dann begann ein Adendorfer Sturmlauf mit zahlreichen guten bis sehr guten Chancen, aus dem wir uns nur noch gelegentlich mit einigen Kontern befreien konnten. Doch der Puck wollte einfach nicht mehr über die Torlinie, weder auf der einen, noch auf der anderen Seite - so blieb es nach 60 Minuten beim 4-4. Wow, einen Punkt hatten wir sicher. Doch beim Eishockey gibt es kein Unentschieden - ein Sieger muss her und deshalb ging es direkt ins Penaltyschießen. 
Die Adendorferinnen fingen mit dem Schießen an und wir mussten nachlegen.
1. Penalty AEC - gehalten 
1. Penalty SG - gehalten
2.  Penalty AEC - gehalten 
2. Penalty SG - gehalten
3. Penalty AEC - gehalten
3. Penalty SG - gehalten
2. Durchgang (Wechsel der Reihenfolge)
4. Penalty SG - gehalten
4. Penalty AEC - gehalten 
5. Penalty SG - Treffer! Fenja B. netzt ein!
Jetzt musste ich nur noch den nächsten Penalty halten und der Zusatzpunkt wäre unser .... na wenns weiter nichts ist...
5. Penalty AEC - gehalten 
YESSSSS! Sieg! 4-5 nach Penaltyschießen - so stand es am Ende auf der schicken Anzeigetafel im Walter-Maack-Eisstadion. 
Eine große Jubeltraube bildete sich, ehe wir glücklich und zufrieden unsere nicht ganz so fröhlich dreinschauenden Gegnerinnen abklatschten und uns gutgelaunt verabschiedeten. Wir ließen uns von den mitgereisten Fans bejubeln, hörten vom ehemaligen Adendorfer Coach das Kompliment, dass wir "das schön ruhig runtergespielt hätten" und freuten uns später noch über Nachrichten von Spielerinnen anderer Teams, die mitteilten, dass man uns gerade ein wenig feiern würde. 
Hach, Auswärtssiege sind schon schön. Wir könnten uns dran gewöhnen. :-D Auch in der Tabelle hat uns dieser Erfolg wieder nach oben gebracht, wir verbessern uns auf den 2. Tabellenplatz. 


Weiter geht es für uns schon am kommenden Samstag, 30. Januar um 19.00 Uhr mit dem Auswärtsspiel in Hannover am Pferdeturm. 2 gg. 3. - das wird nicht einfach. Aber einfach kann ja auch jeder. 
Und 'natürlich' sind auch die wieder Spielberichte über uns zu in den weiten des Internet zu finden:


HL-Sports.de berichtet:
>Sieg im Dorfderby: Beach Girls besiegen Adendorf<

Und aus Adendorfer Sicht liest sich der Spielbericht so: 
>Frauen-Eishockey.de - Gemischtes Doppelwochenende für die Damen des Adendorfer EC< 

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