Montag, 8. Februar 2016

05.02.2016 - Angriff der Crocodiles - zum Glück nur eine Schürfwunde...;-)

Kennt Ihr diese Tage, an denen man Dinge erahnen kann, die kurz darauf passieren? Ich hab eine solche Intuition häufiger mal (meine Handball-Mädels könnten das grinsend bestätigen und auch meine Mutter hat schon häufiger im Scherz mal angemerkt, dass man mich wohl früher als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt hätte). Am Donnerstag und Freitag war es dann wieder mal so weit. Doch immer schön der Reihe nach: 

Donnerstag abend war unsere einzige Trainingszeit in dieser Woche. Ich war abends echt platt, denn die Woche war anstrengend und die Nächte waren kurz. Ich schlief abends sogar auf der Couch ein und brauchte den gestellten Wecker tatsächlich. Ich raffte mich zwar auf und fuhr zum Training - aber so richtig überzeugt war ich davon nicht. Irgendwas sagte mir, dass diese Trainingsteilnahme nicht die allerbeste Idee war. Aber egal, die Tasche war gepackt und kurzfristiges Absagen ist doof und den anderen gegenüber unfair. Nach ca. 30 Minuten Trainig wusste ich dann aber, dass die innere Stimme richtig gelegen hatte: Bei einer ganz einfachen Abwehrbewegung "gnubbelte" mein linkes Knie, es fühlte sich an, als würde man mit der Kniescheibe über eine Unebenheit rollen. Merkwürdig und nicht normal, aber es fühlte sich auch nicht so an, wie damals bei meinem "Fast-Kreuzband-Riss". Das Knie schmerzte, ließ sich aber ohne Einschränkungen beugen und bewegen. Ich biss aber auf die Zähne und trainierte weiter. Irgendwann bewegt man sich eh instinktiv und denkt nicht mehr darüber nach, dass es schmerzen könnte. Die Schmerzen kamen dann, nachdem die Ausrüstung inkl. der Kniebandage abgelegt war ... Mensch, hätte ich mal auf die innere Stimme gehört und wäre direkt auf der Couch geblieben... :-( Aber hätte hätte Fahrradkette... an sich keine tragische Verletzung, gedehnte Bänder bringen ja nun niemanden um.  Aaaaber: 
Am Freitag abend hatten wir ein Spiel bei den Crocodiles in Hamburg-Farmsen. Da kann man ein schmerzendes Knie ja mal überhaupt gar nicht gebrauchen.
Am Freitag morgen gab es erstmal einen frischen Salbenverband und natürlich auch die Überlegung, wer denn am Abend beim Spiel als BackUp ins Tor gehen könnte, wenn das Knie tatsächlich komplett dicht machen sollte. Karo, meine Timmendorfer Torwart-Kollegin, laboriert schon lange mit gereizten Achillessehnen und konnte in dieser Saison noch gar kein Spiel bestreiten - damit war sie leider schon mal raus. Brini hatte sich beim Training schon ein paar Mal ins Tor gestellt, konnte aber wg. Krankheit am Abend nicht mitspielen. Blieb noch Chrissi, die im Sommer beim Inline-Hockey regelmäßig das Tor hütet und entsprechend auch eine passende Ausrüstung hat. Also wurde Chrissi schon mal kurz vorgewarnt und gebeten, ihre Goalie-Ausrüstung auch einzupacken, was sie auch tat. Danke dafür! :)

Wir trafen alle rechtzeitig in Farmsen ein, bezogen die Kabine und bereiteten uns auf das Spiel vor. 
Beim Warmlaufen vor dem Spiel ging es einigermaßen, auch beim Warmup auf dem Eis spielte das Knie mit - aber vielleicht lag es auch einfach an der zeitnah eingeworfenen 600'er Ibu, dass ich keine Schmerzen hatte? Egal, Chrissi durfte stürmen und ich hütete das Tor. Bedingt durch Krankheiten waren unsere Abwehrreihen limitiert, auf im Angriff gab es einige Umstellungen:
Danke Fenja - ganz zauberhaft! :)
Doch diese Umstellungen sollten eigentlich kein Problem sein. Wir gingen mit 14 Feldspielern ins Spiel, die Gastgeber mit 12 Feldspielern. Das Spiel begann verhalten, doch dann begannen wir, die Crocodiles unter Druck zu setzen. In der 9. Minute brachte Chrissi uns mit 1-0 in Führung und vermutlich dachten viele "Jetzt geht's los" - leider war dem nicht so. In der 12. Minute fiel der 1-1 Ausgleich und der schien uns echt durcheinander gebracht zu haben. Anstatt wieder Druck zu machen, spielten wir Fehlpässe und
liessen uns vom Gegner einlullen und ermöglichten den Crocos weitere Torchancen. Dennoch ging es mit dem 1-1 in die Kabinen und wir wussten auch ohne Ansprache unserer Trainer, dass wir echt schlecht gespielt hatten.
Im 2. Drittel brachte Chrissi uns in der 23. Minute mit 2-1 in Führung, doch auch diese Führung brachte keine Sicherheit, ganz im Gegenteil. In der 24. Minute fiel der Ausgleich, in der 27. Minute gingen die Crocodiles in Führung und in der 29. Minute erzielten sie sogar das 4-2. Bäääm - was war das denn für ein Scheiß!?! Wir brauchen nicht drüber reden: Die Tore zum 2-2 und 3-2 waren absolut haltbar und an einem guten Tag wäre auch das 4. Tor der Crocos zu verhindern gewesen. Aber ich hatte keinen guten Tag. Man war das ärgerlich - aber das passiert nun mal. Doch der Rückstand schien uns zu wurmen. In der 30. Minute verkürzten wir durch einen Treffer von Antje auf 4-3 und in der 37. Minute hatte Fenja B. die Nase voll und glich zum 4-4 aus. Geht doch! 
Drittelpause - Ansprache der Trainer - Konzentration - weiter geht's! 
Wir machten das Spiel, gingen aber zu fahrlässig mit unseren Chancen um. Es dauerte bis zur 59. Minute, bis Antje in Überzahl einen Schuss von Fenja B. abfälschen und ins Tor lenken konnte. Und da war sie wieder - die Intuition. Mein 1. Gedanke war "Yeah" und der 2. "Oh, das war zu früh". Und tatsächlich: Anstatt die Führung über die Zeit zu bringen und die Punkte einzufahren, verdaddelten wir die Scheibe. Ich liess mich noch dazu verladen und *zack* stand es 5:5. Bei diesem Spielstand blieb es nach 60 Minuten und so musste wieder einmal das Penaltyschiessen entscheiden. Schon zum 3. Mal in dieser Saison. 2 Mal waren wir schon erfolgreich und das wollten wir auch heute sein. 
Wenn ich ehrlich sein darf: Ich bekomme nicht mehr zusammen, wer wann geschossen hat, welcher Penalty drin war und welcher Penalty gehalten wurde. Das liegt zum einen daran, dass a) wir recht lange brauchten und viele Penaltys geschossen wurden und b) ich nicht hinschauen kann, wenn meine Mädels zum Penalty anlaufen. Aber ich weiß, dass Sarah alias Poeppel irgendwann anlief (vielleicht war es 8. Penalty?) und traf und ich dann von Coach Lutz ein "den musst Du jetzt nur halten" mit auf den Weg ins Tor bekam. Das tat ich dann auch und so gewannen wir dann auch dieses Penaltyschießen und sicherten uns mit dem 6-5-Erfolg immerhin den Zusatzpunkt. 

Ehrlich, da sind wir mit einem blauen Auge davon gekommen - oder mit einer Schürfwunde um den Titel dieses Blogeintrags noch einmal aufzugreifen. Ohne die Leistung der tapfer kämpfenden Crocodiles schmälern zu wollen: Das können wir alle besser, das war ein wirklich schwaches Spiel von uns. Wir bleiben durch diesen Erfolg aber auf dem 2. Tabellenplatz. Hinter uns lauert Bremerhaven. Abgesehen von Adendorf, die sich mit Ausnahme der Penalty-Niederlage gegen uns bislang schadlos halten konnten, liegen die Tabellenplätze 2 bis 5 recht eng beieinander. Lediglich die Altona Penguins mit 6 Punkten aus 9 Spielen und die FTV Crocodiles mit 4 Punkten aus 6 Spielen sind am Tabellenende etwas abgeschhlagen.

An diesem Wochenende haben wir jetzt spielfrei, weiter geht es dann ein Wochenende später. Am Sonntag, 21.2. haben wir um 18 Uhr in Timmendorfer Strand unser nächstes Spiel. Zu Gast sind die Crocodiles zum Rückspiel. Für uns sicher eine gute Gelegenheit, zu zeigen, dass wir besser Eisockey spielen können - und ich bin mir sicher, dass wir alle das auch tun wollen. ;-) 

"Natürlich" gibt es auf HL-Sports.de wieder einen Artikel über das Spiel:
HL-Sports.de: Beach Girls lassen Punkt liegen 

Übrigens: Mein Knie knackte am Samstag vormittag einmal ganz leicht und ganz merkwürdig. Und seitdem bin ich schmerzfrei. Klingt komisch? Ist aber so! Echt. 

1 Kommentar:

  1. Du wirst es nicht glauben - aber ich lebe seit gut 3 Jahren in Kiel-Holtenau und habe nun durch dich das erste Mal von den Holtenau Huskies gehört. =) Oh man, da ist das Holtenauer Leben ganz schön an mir vorbei gezogen. Ich werde mich an einem der nächsten Wochenenden definitiv ein bisschen mit dem Team beschäftigen. Mal sehen, wann die spielen und wann man mal zuschauen kann. Coole Sache auf jeden Fall! :-) Ich selbst bin auf Schlittschuhen ebenso wie auf Inlineskates der reinste Totalschaden, deswegen schaue ich mir den Sport nur gerne an, anstatt ihn selbst auszuüben. Als Torfrau hätte ich trotz der Schutzkleidung einen mega Respekt vor den mir entgegen fliegenden Pucks. Und generell ist Hockey ja ein Sport, bei dem die eine oder andere Verletzung nicht ausbleibt. Daher super, dass du trotz Knie-Problemen tapfer euer Tor verteidigt hast und ihr am Ende sogar den Sieg einheimsen konntet. :-)

    GLG, Sabrina
    Happiness-Is-The-Only-Rule

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