Donnerstag, 3. August 2023

31.07. - 04.08.2023 - Auszeit an der Mosel - Tag 2: Ein Touri muss tun, was ein Touri tun muss...

Nachdem ich an meinem ersten Tag hier an der Mosel knapp 600 km Auto gefahren und nur kanpp 6 km Fußweg absolviert hatte, war es heute, am 2. Tag allerhöchste Zeit, gegenzusteuern und Bewegung ins Tagesprogramm aufzunehmen. 
Nach dem Frühstück musste ich allerdings erstmal tanken und folgte der Google-Beschreibung zur nächsten Zapfsäule. Eigentlich war dies schon für den Ankunftstag mein Plan gewesen, aber ich hatte dauf dem Weg zum Hotel keine Tankstelle direkt passiert und als ich dann nach dem Check In geschaut hatte, stand da, dass diese Tanke schon um 18 Uhr schließt. (Der Großstadtmensch in mir so: "Was? Das gibt's noch???"). Aus diesem Grund hatte ich das Tank-Vorhaben auf den Folgetag verschoben und der war nun einmal heute. 
Die nächste Tanke war auf der anderen Flussseite in der Nähe von Beilstein und als ich auf den Hof fuhr, war mir klar, warum die Tanke um 18 Uhr schloss. 3 Sorten Sprit: Super, Super E10 und Diesel - nix da mit überteuerten und gehypten Superkraftstoffen wie Racing, V-Power oder oder oder. Nimm bzw. tank halt das, was Du brauchst und gut is... Okay, ich brauchte eh nur E10 von daher war ich fein mit dieser Auswahl. Glück gehabt. 🍀
Nach dem Tanken fuhr ich dann einfach geradeaus weiter und erreichte schnell Beilstein, einen kleinen, malerischen Ort mit 130 Einwohnern, direkt am Fuß der Burg Metternich gelegen. Gleich am Ortseingang waren reichlich freie Parkplätze also stellte ich den Wagen ab und machte mich auf den Weg. 

Hübsch, überschaubar, viele Fachwerkhäuser in engen Gassen - niedlich. Den Aufstieg zur Burg sparte ich mir allerdings, da Knie, Oberschenkel und Hüfte schon nach den ersten Stufen ächzten und stönten. Ich bummelte noch etwas durch die Gassen, nahm den Weg zum Kloster, genoss den Blick über die Weinberge und die Mosel, knipste hier, guckte dort, ging zurück an die Mosel und folgte dem Weg am Fluss entlang. Nach einigen Kilometern drehte ich um und machte mich auf den Rückweg zum Auto. 
 
Von Beilstein aus folgte ich zunächst der Landstraße und wollte in Richtung Cochem fahren. Unterwegs fiel mir dann aber ein Hinweisschild auf, auf dem "Hängeseilbrücke" ausgeschildert war. Mooooooment mal, von der Brücke hatte doch ich im Reiseführer gelesen, die wollte ich mir anschauen. Ich bog also ab und landete über kurvige Bergstraßen irgendwann in Mörsdorf. Brav bog ich an der Ausschilderung "P4 Hängeseilbrücke" ab und zog mir einen Parkschein - Mindestparkgebühr 6€. Na gut, ist ja Urlaub... also gezahlt und losmarschiert. Die Ausschilderung besagte, dass es über den Wanderweg "Geierlay" knapp 6 km waren, durch den Ort selbst eine Entfernung von ca. 2,4 km. Dezentral gelegen waren also entweder der Parkplatz oder die Brücke - oder eben beides. Ich folgte der Ausschilderung, durchquerte gefühlt den ganzen Ort Mörsdorf, der ehrlich gesagt sehr nüchtern und nicht besondern spektakulär war und kam dann irgendwann an einem Feldweg an - von dort waren es nur noch gut 800 Meter bis zur Brücke. Man brauchte auch keine Ausschilderung, man musste nur den Menschenmassen folgen. An der Brücke angekommen, konnte ich erst noch gar nicht besonders viel sehen, aber ich ich dann die letzte Kuppel überwunden hatte, wurde es durchaus spektakulär. Die Brücke mit einer Länge von 360 m läuft über der Mörsdorfer Bachtal und ist an der höchsten Stelle 100 m hoch. Beeindruckend!

Einmal kurz Luft geholt und ab dafür. Direkt am Zugang standen schon die ersten Menschen, die wohl noch überlegen und entscheiden mussten, ob es für sie eine gute Idee wäre, die Brücke zu überqueren und liessen bereitwillig andere Menschen vorbei. Zum Glück leide ich nicht an Höhenangst und konnte Spaziergang und Aussicht genießen. Lediglich beim Aus- und Einpacken des Handys für Fotos war ich sehr vorsichtig, denn ich wollte ja nicht Gefahr laufen, das Gerät später im Tal suchen zu müssen. 
Auf der anderen Seite angekommen gab es eine kurze Pause mit Ausblick-Genuss ehe es wieder zurück über die Brücke ging. Ja, der Abstecher in den Hunsrück hatte sich definitiv gelohnt. Auf dem Rückweg durch den Ort muss ich einmal falsch abgebogen sein, denn plötzlich fand ich mich am ZOB wieder - dort war auch ein WC-Häuschen, kostenlos und zudem noch piccobello sauber. Toilettenpapier, Handtuchpapier in ausreichenden Mengen da, keine Grafittis, keine Schmierereien - eigentlich traurig, dass mir das so bemerkenswert erscheint! Als ich am Auto angekommen war, setzte Regen ein - und zwar nicht nur ein paar Tropfen sondern ein richtig heftiger Platzregen. Offensichtlich hatte ich ein gutes Timing. 😀
Auch auf dieser Fahrt steuerte ich wieder Cochem an und es dauerte tatsächlich ein wenig, bis das Navi ein Signal fand und mich durch die bergigen, kurvigen Straße zurück lotsen konnte. War ich am Anfang der Fahrt noch ganz froh, ein einheimisches Auto vor mir zu haben, verfluchte ich den Fahrenden doch recht schnell, denn vor nahezu jeder Kurve wurde auf max 20 km/h abgebremst und ich wartete immer darauf, dass der/die/das vor fahrende Fahrzeug um die nächste Kurve getragen würde. Passierte nicht und irgendwann bog ich zum Glück in die andere Richtung ab und hatte freie Fahrt. Der Regen liess nicht nach und begleitete mich zurück an die Mosel. Als ich Cochem dann erreichte, klarte es wieder auf und so nutzte ich die Gelegenheit für einen Abstecher in die Kreisstadt. Auf dem Weg von meinem Parkplatz in die Stadt kam ich an einer Seilbahn vorbei - keine Ahnung, wohin die führte, aber das konnte man ja herausfinden. Ich kaufte also Ticket und machte mich auf den Weg nach oben. Der Ausblick oben war auf jeden Fall sehr schön:
 
Natürlich führten von dort eine Wanderwege weiter und es gab den Weg zum Gipfelkreuz, das einem auf diesem Berg beim Abstieg verunglückten 
Schäfer gewidmet war. 




Nachdem ich die Geschichte vom verunglückten Schäfer aufmerksam gelesen hatte, machte ich für mich eine kurze, schnelle Risikobewertung und beschloss, den Rückweg NICHT zu Fuß über den Wanderweg anzutreten und doch wieder die Seilbahn zu nehmen - safety first! 😉
 
Weiter führe nich mein Fußweg dann von der Seilbahn in die Altstadt von Cochem. Dort waren neben vielen kleinen Gassen, sehenswerten Fachwerkhäusern, vielen Souvenir-, Schuh-, Lederwaren- und Weingeschäften auch unzählige Menschen zu sehen. Es war nämlich echt voll und dies bewog mich dazu, den Rückzug anzutreten. Als Mitbringsel kaufte ich noch schnell einen "Mosel- Gin", gönnte mir noch ein Eis auf die Hand und machte mich auf den Weg zum Auto.  
Für diesen Tag hatte ich genug erlebt, ich hatte Mosel, Altstadt, Hängebrücke, Panoramablick, Seilbahn, Shopping und knapp 25.000 Schritte auf der Uhr.  - viel mehr Touristen-Programm geht kaum. Gut, eine Weinprobe oder eine Schifffahrt dürften hier noch zum Pflichtprogramm gehören - aber ein paar Tage bleiben mir ja noch, um auch diese Dinge auf meiner Urlaubs-To-Do-Liste abzuhaken. 
 

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