Montag, 13. Oktober 2014

11.10.14 - Der frühe Vogel gähnt ... und spielt trotzdem morgens um 10 Uhr auswärts Eishockey

Samstag morgen - 4.45 Uhr - der Wecker klingelt ... 
warum? Nun, um 6 Uhr treffen wir uns um zum Auswärtsspiel in Bremerhaven (Spielbeginn 10 Uhr) zu fahren. Gähn - das ist absolut nicht meine Zeit. Ich kann um diese Uhrzeit weder Kaffee trinken noch frühstücken - auch die Dusche hilft nicht wirklich. Dennoch: Pünktlich um 6 Uhr sind alle in Stellingen, verteilen sich auf die Autos und ab geht's. Natürlich sind um diese Uhrzeit die Autobahnen frei und wir kommen pünktlich um 8 Uhr an. 
Die Taschen werden schnell in die Kabinen verfrachtet (das Türschild irritiert uns ein wenig - aber irgendwie zeigt es ja auch, dass der Hallen-Hausmeister auch noch nicht wach ist ;) - 
Prominente, professionelle Vormieter - die ihr Spiel allerdings n.P. verloren haben - ob das ein Zeichen ist? 
 und dann geht es schnell zur naheliegenden Tankstelle um einen Kaffee zu holen. Zurück in der Halle stellen wir fest, dass in der Zwischenzeit jemand unsere Kabine abgeschlossen hat. An sich nicht weiter tragisch - wenn denn der Schlüssel auffindbar wäre. Aber auch dieses Problemchen lässt sich innerhalb von 10 Minuten lösen und wir kommen wieder an unser Equipment und haben sogar einen Kabinenschlüssel. Geht doch!

In der Zwischenzeit sind auch die BeachGirls angekommen und die Vorbereitung auf das Spiel kann beginnen. Laufschuhe an und los. Vor die Tür müssen wir nicht, in der komfortablen Halle kann man im Umlauf der Tribünen seine Runden drehen - und genau das tun wir auch. In der Halle ist es warm und stickig - laufen, dehnen, stretchen und ab zum Umziehen in die nicht minder warme Kabine.

Das Warm up auf dem Eis läuft gut - bis zum letzten Schuss, der mit einer nicht optimal gepolsterten Stelle des Brustpanzers an der Schulter gestoppt wird. Auuuuu.... Zum Glück hat der Sanitäter (ohne den man im Eishockey bei Spielen nicht einmal zum Aufwärmen auf das Eis darf) schon Eisbeutel vorbereitet, so dass die Prellung vor Spielbeginn noch ein wenig gekühlt werden kann. 
Frauen-Power in Bremerhaven!
Das Spiel beginnt und ehe wir uns versehen, liegt die Scheibe in unserem Tor und wir liegen 0-1 zurück. 22 Sekunden sind gespielt. Na, das geht ja gut los... :-/
Doch so leicht lassen wir uns nicht verunsichern - was ist schon ein Gegentor? Nix - jedenfalls im Eishockey. Es entwickelt sich ein munteres Spielchen, bei dem wir allerdings zu häufig in der Zuschauerrolle sind. Die Pässe kommen nicht präzise, zu oft werden wir überlaufen und das Überzahlspiel klappt trotz 2 Strafen gegen unseren Gegner nicht. Mit dem 0-1-Rückstand gehr es in die 1. Pause.

In den zweiten Spielabschnitt starten wir eigentlich ganz gut - bis die Schiedsrichter anfangen, Strafen zu verteilen. In der 24. Minute 2 Minuten gegen Anni, in der 27. Minute geht Poeppel auf die Bank, in der 38. Minute Johanna und Spiessie geht dann in der 39. gleich hinterher. Immerhin gibt es aber in diesem Drittel auch gegen die Heimmannschaft eine Strafe. Mein persönliches Highlight der Schiedsrichter-Kunst zeigt sich übrigens, als einer Spielerin der Stock bricht und diese mit dem zerbrochenen Schläger in der Hand zu eigenen Bank fährt, um zu wechseln. Proteste von allen Seiten werden von den Schiedsrichtern mit der sinngemäßen Aussage "ich entscheide, wann ich pfeife und ich erachte das Verhalten nicht als unkorrekt" abgetan. Okayyyy, kann man so machen - schade nur, dass die Regeln ganz eindeutig vorsehen, dass ein Spieler seinen zerbrochenen Stock SOFORT und UNVERZÜGLICH auf dem Eis fallen lassen muss. Das Spiel muss dann entweder ohne Stock fortgesetzt werden oder der Spieler (natürlich auch ohne Stock) fährt direkt zum wechseln. Alles andere wird ganz klar mit einer 2-Minuten-Strafe geahndet - da lässt das Regelbuch nun wahrlich kein Spielraum für die SR. Aber gut - is halt ne Tatsachenentscheidung! 
In der 40. Minute kann Svea dennoch unser erstes Tor in diesem Spiel machen und erzielt so den umjubelt-verdienten Ausgleich zum 1-1. Doch die Freude währt nicht lange. Bremerhaven setzt sich in Überzahl in unserem Drittel fest. Unsere Verteidiger schaffen es aber trotzdem mit einiger Mühe, die  Scheibe aus dem Drittel zu schießen - so denken wir jedenfalls für den Bruchteil einer Sekunde. Der Schiedsrichter hebt dem Arm, zeigt Abseits an, überlegt es sich aber nach einer Sekunde anders und lässt den wieder Arm fallen und das Spiel weiterlaufen. So ist das angezeigte Abseits wieder aufgehoben. *hmpf* Regelkonform geht anders - aber protestieren lohnt nicht, diese Erfahrung haben wir ja schon machen müssen. Kurze Zeit später fällt das 2-1 für Bremerhaven - und mit diesem Rückstand geht es in die 2. Pause.
Im letzten Drittel müssen wir gut 5 Minuten warten, bis Antje einen Pass von Fenja und Bubi aufnehmen und in aller Seelenruhe auf das gegnerische Tor zulaufen kann. Ganz ruhig kann sie sich die Torfrau ausgucken und setzt den Puck dann rechts an die Innenseite des Pfostens! PERFEKT & SEHR SEHR GEIL! Ausgleich! Jawollja! 
Trotz weiterer Strafen gegen uns und auch gegen Bremerhaven fällt kein weiteres Tor. 2-2 nach regulärer Spielzeit - das Penaltyschießen muss über den Zusatzpunkt entscheiden. Wie ich es liebe...
Drei Spielerinnen pro Mannschaft laufen an und während meine Mädels keinen Penalty verwandeln, passt der 3. Penalty von Bremerhaven genau in den Winkel.
Der Zusatzpunkt bleibt damit in Bremerhaven und wir nehmen einen Punkt mit nach Hause. Das hätte auch anders rum gehen können - ist halt ärgerlich, ist eben Glückssache. Ab unter die Dusche und schnell nach Hause - nächste Woche geht es schon weiter mit dem nächsten Spiel. Sonntag um 18.45 Uhr spielen wir in Salzgitter. Mal gucken, was da so passiert.


Und hier noch der Spielbericht, der eindeutig aus Bremerhavener Sicht geschrieben ist ;-)
www.frauen-eishockey.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen