Montag, 6. Februar 2017

05.02.2017 - Derby an der Ostsee! Flach spielen - hoch gewinnen?!?

Ein weiteres 'Heim-Auswärtsspiel' erwartete uns am letzten Sonntag: Wir spielten in Timmendorfer Strand gegen die Altonaer Pinguine und es machen sich insgesamt 26 Spielerinnen auf den Weg von Hamburg an die Ostsee, dazu kamen 3 'einheimische' Spielerinnen.
Altona hatte in der laufenden Saison erst einen Punkt holen können und auch das Hinspiel (auswärts in Stellingen) ging mit 7-2 deutlich an uns, doch unterschätzen wollten wir den Gegner trotzdem nicht. Das Timing für den Sonntag war jedenfalls klar: Spielbeginn 18 Uhr, Treffen in der Kabine 16.30 Uhr, Abfahrt in Stellingen 15.15 Uhr. Ich hatte Fenja und Johanna an Bord und weil die Autobahn frei war, kamen wir entspannt, fröhlich und sogar mehr als rechzeitig an.

Auf dem Weg in die Kabine lief ich Bine, der Betreuerin von Altona, über die Füße und sie begrüßte mich mit den Worten "Oh, du hast ja zwei Schläger dabei, dann kannst du Denise einen abgeben" Derart überrumpelt reagierte ich spontan mit einem "Hä? Nee, wieso?" Die Aufklärung war dann recht einfach, die ASV Torfrau hatte ihre(n) Schläger zu Hauss vergessen und ohne spielt es sich natürlich mehr als schlecht. Doch es gibt so Ausrüstungsteile, die gibt man nicht gern aus der Hand -  bei mir sind es neben meiner Maske eben die Schläger. Doch mit einem Schläger aus dem Fundus der Timmendorfer fand sich schnell eine Lösung.

 Unser Kader war diesmal zum Glück wieder besser als beim letzten Spiel in Bremerhaven aufgestellt und mit 2 Torhütern und 14 Feldspielern besetzt. Dennoch vermissten wir Brini, Fenja B., Anja, Anette und Svea.
 Dem obligatorischen Warmlaufen auf dem Parkplatz und dem Dehnen vor der Halle folgte natürlich das Aufwärmen auf dem Eis. Es gab keine besonderen Vorkommnisse. Ach halt, doch... mir war nämlich beim Anziehen ein Schnürsenkel gerissen und die neben mir sitzende Chrissi war schon ein wenig beeindruckt, als ich ohne mit der Wimper zu zucken einen neuen Senkel aus der Tasche ziehen konnte. Ich weiß gar nicht warum, aber sie witzelte ein wenig über den Inhalt meiner Tasche und fragte dann nach einem Erste-Hilfe-Koffer.... mit dem ich dann aber zu ihrem Erstaunen in etwas abgespeckter Form aber tatsächlich dienen konnte. Erste Hilfe Light sozusagen. 
  
 Bei der Versammlung vor dem Tor direkt vor dem Spiel gab es die üblichen Phrasen wie 'flach spielen - hoch gewinnen' und natürlich den Hinweis 'unser Eis, unser Puck, unsere Punkte' etc. Business as usual halt. Und dann ging es endlich los. Genau 10 Sekunden waren gespielt als Antje den ersten Schuss auf das gegnerische Tor nutzen konnte und uns mit 1-0 in Führung brachte. Die Vorlagen kamen von Chrissi und Anni. Ja, so kann man ein Spiel gut beginnen - jedenfalls wenn man die Mannschaft ist, die gleich mit dem ersten Angriff in Führung geht. 1:27 waren gespielt, als Lara das 2. Tor für uns erzielte (Vorlagen von Silvie und Yvonne) und nach 2:11 Minuten führten wir durch ein Tor von Silvie mit 3-0. Oh ha... das konnte ja was werden. Ich vermute, auf den Tribünen dürfte schon die ein oder andere Hochrechnung im Hinblick auf das Endergebnis angestellt worden sein. Nach 5:52 Minuten knipste Yvonne zum 4-0 und irgendwie schienen nun alle einen Gang herunter zu schalten. Wir nahmen das Tempo aus dem Spiel, fuhren die Angriffe nicht mehr so energisch zu Ende wie in den ersten Minuten und gaben Altona Platz und teilweise auch die Scheibe. Hey, das war so nicht abgesprochen! Die Schiedsrichter schienen auf jeden Fall etwas unkonzentriert zu sein, lagen aber in der 18. Minute richtig, als sie gegen uns eine Bankstrafe wegen unkorrektem Wechsels verhängten. Trotzdem war mein Highlight, dass meine Mädels es in diesem Drittel geschafft hatten, bei einem gegen uns angezeigten Icing nach Abpfiff komplett durchzuwechseln. Respekt, das muss man so auch erstmal durchziehen 😂 Ich bekam aber in diesem Drittel trotzdem etwas zu tun und musste mich das ein oder andere Mal richtig strecken um die Scheibe von meinem Tor fernzuhalten. Das gelang mir zum Glück und mit der 4-0-Führung gingen wir zum ersten Mal in die Kabinen. 

Auch im 2. Drittel knüpften wir nicht an die Leistung der ersten 10 Minuten an. Es schien, als würden wir uns auf der Führung ausruhen.  Zum Glück bekam Chrissi in der 24. Minute einen Alleingang, den sie auch nutzen konnte. Wir führten 5-0, doch auch das brachte wenig Ruhe in unser Spiel. Kurz danach hatte Altona durch Eva eine Torchance, die ich vereiteln konnte und mit etwas Glück konnte ich auch den Nachschuss abwehren. Und dann? Ja, dann passierte mir etwas seltsames, denn ich entschuldigte mich bei Eva dafür, dass ich den Schuss gehalten hatte. Warum? Äh.... keine Ahnung! Aber wir mussten beiden drüber lachen und dann spielten wir weiter. Einfach so. Schon schräg. 😄 Nach etwas mehr als 30 Minuten wechselten Karo und ich unsere Positionen. Sie passte auf unser Tor auf und ich öffnete den Verteidigern die Tür. Karo fand gut ins Spiel und konnte bzw. musste auch gleich ein paar Schüsse abwehren. In der 35. Minute war Karo dann aber leider erstmals geschlagen, als ein guter Schuss den Weg über ihre Schulter ins Tor fand. Irgendwann kam dann Fenja verletzt bzw. angeschlagen vom Eis. Sie war ohne Fremdeinwirkung auf ihr Handgelenk gestürtzt und musste selbiges erstmal kühlen. Spielstand nach 40 Minuten: 5-1.

In der Drittelpause wusste dann auch Chrissi, warum ich ein Erste-Hilfe-Täschchen in meiner Tasche habe: Ich konnte so nämlich Fenjas Handgelenkt tapen und versuchen, es zu stabilisieren. Das nützte und half allerdings leider auch nur bedingt. Fenja versuchte es zwar noch, blieb dann aber auf der Bank und Coach Guido stellte die Reihen um. Wir brauchten in diesem Drittel gut 6 Minuten, bis Lara eine Vorlage von Yvonne bzw. Anni nutzen konnte und unsere Führung auf 6-1 erhöhte. Doch unsere Abwehr erinnerte weiter an einen Hühnerhaufen und lud Altona weiter zum angreifen ein. Oh nein, schön war das nicht anzusehen. Ich bekam in der Zwischenzeit an meiner Bandentür unter anderem Besuch von Frieda, die bis zu ihrem Studienbeginn noch bei uns mitgespielt hatte und konnte so ein wenig mit ihr plaudern. Das lenkte ein wenig ab - zum einen vom Spiel und zum anderen auch vom Türöffnen. Meine Verteidiger mussten mich deshalb gelegentlich daran erinnern, dass sie wechseln wollten/mussten/durften. Irgendwann wies Johanna mich darauf hin, dass Poeppel auf dem Weg zur Bank war und sie gern auf das Eis gehen würde. Doch ich hatte in diesem Moment tatsächlich ein Auge auf dem Spielfeld gehabt und konterte lässig: "Kein Wechsel - is doch Icing". Die Lacher hatte ich auf meiner Seite. 😉 Das Spiel blieb ausgeglichen, beide Mannschaften konnten sich Torchancen erspielen. Während es uns jedoch nicht mehr gelang, die Scheibe im Tor unterzubrigen, konnte Altona in der 58. Minute einen Nachschuss aus dem Gewusel vor unserem Tor hinter die Torlinie bugsieren. Coach Guido nahm eine Auszeit und versuchte, nochmal etwas Ruhe in unser Spiel zu bringen. Für die letzten gut 2 Minuten gelang ihm das auch und so konnten wir mit diesem 6-2-Sieg die nächsten Punkte verbuchen.  Nicht schön - aber gewonnen. Und das war ja erstmal die Hauptsache. 

Weiter geht es für uns jetzt schon am kommenden Sonntag (12.02. / 19.00 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim amtierenden Meister in Adendorf. Mit 63-9 Toren aus 5 Spielen haben die Adendorfer in dieser Saison wieder gezeigt, dass sie sehr treffsichere Stürmerinnen in ihren Reihen haben. Wir hingegen werden wohl vermutlich wieder mit kleiner Kombo antreten und auflaufen. Aber hey, auch dieses Spiel muss erstmal gespielt werden und in den letzten beiden Jahren konnten wir die Adendorferinnen ärgern. Wir werden sehen, was in diesem Jahr passiert. 

 HL-Sports.de: Entscheidung nach sechs Minuten: Beach Girls siegen im Derby

Statistik beim SEV-Manager.de 

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