Montag, 30. Januar 2017

28.01.2017: Groundhopping! Wihelmshaven mit den HSV 1c-Oldtimer-Herren

 Keine ganz einfache Entscheidung für mich in der letzten Woche:  Sollte ich Samstag zum Handball gehen und zusammen mit über 2700 Zuschauern passiv Sport anfeuern? Oder sollte ich als 2. Torwart zusammen mit den HSV 1c Oldtimer-Herren nach Wilhelmshaven fahren und dort vor ca. 600 Zuschauern auflaufen? 
Ich entschied mich für letztere Variante und machte mich mit den Herren auf den Weg nach Wilhelmshaven. Bereits im Vorfeld konnte ich deutlich die Unterschiede zwischen der Organisation bei einer Herren- und einer Damenmannschaft erkennen. 😉 Denn während bei den Mädels im Vorfeld bereits abgeklärt wird, wer wann mit dem wem fährt und die Abfahrt in der Regel gesammelt am Treffpunkt stattfindet, liessen die Männer das unorganisierter entspannter angehen. Die Abfahrt war für 15 Uhr geplant, doch zu diesem Zeitpunkt machte niemand Anstalten, wirklich pünktlich vom Hof zu fahren. Anyway, Guido und ich kamen dennoch zusammen mit unseren Ausrüstungen rechtzeitig an der Eishalle an, fanden einen Parkplatz fast vor der Tür und bezogen die Kabine.
 
Die Eishalle in Sande ist eine umgebaute Tennishalle und die Kabinen hat man in die Squash-Boxen gebaut. Duschen und Toiletten wurden nachgerüstet - nur eine Heizung gab es eben nicht. Dafür hatte man einfach einen Heizstrahler mitten in den Raum gestellt.
So etwas hatte ich bis dahin in einer Eishockey-Kabine auch noch nicht erlebt. Aber aufgrund der Kälte in der Kabine war das Ding natürlich schnell umlagert. Doch ich hatte schnell geschaltet und mir beim Betreten des Raumes den Platz direkt an der Heizung gesichert. Okay, in echt waren alle Plätze am Rand schon belegt und mir blieb nur noch der Platz in der Mitte. Aber egal, ich saß an bzw. unter der Heizung. 😜
 Das Team aus Wilhelmshaven startet in dieser Saison erstmal in der Landesliga, besteht aus einigen einheimischen Spielern, die in der Vergangenheit schon hochklassig gespielt haben und hat in dieser Saison alle Spiele gewonnen, viele davon sogar zweistellig. Allerdings konnten die HSV Oldtimer im Hinspiel lange mithalten und mussten damals auf eigenem Eis nur eine knappe 3-5-Niederlage hinnehmen. Dennoch gab sich die Presse im Vorfeld optimistisch: 
Jadehaie haben Aufstieg fest im Visir
Sieg im Heimspiel gegen HSV 1c ist für Sande Pflicht
 
Auch an diesem Tag war Wilhelmshaven natürlich der Favorit - insbesondere, da unser Team ersatzgeschwächt dezimiert war und kurzfristig noch durch junge Spieler aus der 1. und 2. Mannschaft verstärkt werden musste, damit wir überhaupt antreten konnten. Neben mir stand noch Fenja mit im Kader, so dass der HSV quasi Doppel-Frauenpower hatte. Spannend war - neben der bereits beschriebenen Umkleidekabine - auch die Zuschauersituation, denn während sich in der Landesliga (tiefer geht es im Norden nicht mehr!) in den übrigen Hallen neben Freunden und Familienmitgliedern in der Regel kaum bzw. wenige Zuschauer einfinden, war es in Sande einfach voll. Lt. Presse hatten an diesem Abend 685 Zuschauer den Weg in die Halle gefunden und sogar Eintritt bezahlt(!) Durch diese Zuschauer musste man sich seinen Weg zur Eisfläche auch erstmal bahnen. Im Publikum war auch eine Gruppe von Groundhoppern, die als Eishockeyfans verschiedenster Vereine aus ganz Deutschland anreisen um gemeinsam neue 'Grounds' (also Eishallen) zu entdecken. 
Die Eisfläche in Sande ist klein - ungewöhnlich klein, sie hat nur das erlaubte Miminalmaß und ist damit deutlich kürzer, als die Eisflächen, auf denen man hier in (Nord-)Deutschland sonst so unterwegs ist. Dafür sind dann die Verteidigungszonen der beiden Mannschaften hingegen größer bzw. länger als üblich - und das sollten wir während des Spiels noch zu spüren bekommen.
 
 Interessant auch die Spielerbänke, die a) über Eck gebaut und somit eine Art Sitzecke hatten und b) durch eine Plexiglasscheibe von der gegnerischen Bank getrennt war. Das hatte ich so auch noch nicht gesehen. Ich sicherte mir einen Platz auf der Bank, auf dem ich das Spiel gut beobachten konnte und meinen Mitspielern beim Wechseln nicht im Weg stand. Leider erwischten wir keinen guten Start in die Partie, denn die Gastgeber gingen bereits nach 10 Sekunden mit 1-0 in Führung, nach 1:34 Minuten fiel das 2-0 und bei 10:35 Minuten stand es schon 3-0. Ein Tor war dabei unglücklicher als das andere. Die Zuschauer tobten! Doch dann begannen die "Leo-Festspiele", denn Leo gab in der 12. Minute die Vorlage zum 3-1, schoss in der 13. Minute das 3-2 und auch das 3-3 in der 19. Minute. Wir jubelten, dafür war es im Rest der Halle inzwischen recht ruhig. Leider fiel 22 Sekunden vor Drittelende noch das 4-3 für Wilhemshaven. 
 
In der Kabine hatte der Sauerstoffgehalt in der Luft bereits abgenommen. Die Pausenansprache war kurz und knackig und wir machten uns schnell wieder auf den Weg zurück auf das Eis. 
 
Das 2. Drittel war wieder 😆- und ereignisreich:
 20. Min.: Strafe gg. Wilhelmshaven
23. Min.: Ausgleich. zum 4-4 durch Ricky
 23. Min.: Strafe gg. Fynn (HSV) 
25. Min.: Strafe gg. Vadim (HSV)
26. Min.: 5-4 f. Wilhelmshaven
28. Min.: Strafe gg. Leo (HSV) 
29. Min.: Strafe gg. Wilhelmshaven
31. Min.: Strafe gg. Ricky (HSV) 
31. Min.: 6-4 f. Wilhemshaven
36. Min.: Strafe gg. Wilhelmshaven
36. Min.: Strafe gg. Ricky (HSV) 
38. Min.: Strafe gg. Wilhelmshaven
39. Min.: 7-4 f. Wilhelmshaven
40. Min.: Anschluss zum 7-5 durch Ricky
Ja, da war Action geboten, langweilig war das Spiel nicht. 😉 Durch irgendeine Aktion hatte Ricky sich in diesem Drittel die "Zuneigung" der Zuschauer zugezogen und wurde fast durchgehend mit freundlichen Gesängen bedacht. "Alle auf die 9" schallte es laut vernehmlich durch die Halle. Immerhin, das musste man auch erstmal hinkriegen. Und spätestens in diesem Drittel merkten wir, dass eben die beiden Verteidigungszonen länger waren als normal: Nämlich immer dann, wenn wir versuchten, die Scheibe aus dem Drittel herauszubringen. Es fehlte bei den Schüssen häufig der Schwung für den letzten Meter und die Scheibe konnte vom Gegner entsprechend abgefangen und wieder vor unser Tor geschossen werden.

In der 2. Drittelpause war die Luft in der Kabine noch dünner.  Natürlich hatten wir den Heizpilz angelassen, denn wir wollten verhindern, dass die Temperatur unter den Gefrierpunkt sinkt. Das klappte - aber wir bezahlten eben mit Sauerstoffgehalt.

Auf ins letzte Drittel. Und auch da ging es munter weiter: 
41. Min.: 8-5 für Wilhelmshaven
44. Min.: Strafe gg. Wilhelmshaven
47. Min.: 9-5 für Wilhelmshaven
50. Min.: Strafe gg. Ricky (HSV)
55. Min.: 9-6 Tor durch Leo
56. Min.: Penalty für uns - leider nicht verwandelt
56. Min.: Strafe gg. Wilhelmshaven
57. Min.: Strafe gg. Wilhelmshaven
57. Min.: Spieldauerdiszi gg. Wilhelmshaven
58. Min.: Strafe gg. Wilhelmshaven
 Ja, es wurde hitzig, es gab ein bisschen Härte im Spiel und es flogen auch die Fäuste und ja, es floß auch ein wenig Blut auf dem Eis. Letztes hing allerdings eher mit einem unglücklichen Zusammenstoß zweier Wilhelmshavener zusammen.  Der blutende Spieler konnte nicht weiterspielen und durch die ungewöhnliche Anordnung der Spielerbänke standen wir direkt nebeneinander und konnten bei ein bisschen Smalltalk die letzten Minuten des Spiels schauen. 
 
Letzlich ging der 9-6-Sieg, den die Wilhelmshavener am Ende feiern konnten, in Ordnung und war nicht unverdient. Dennoch konnten die Oldies (die an diesem Tag den Beinamen eigentlich gar nicht verdient hatten) den Favoriten wieder ärgern - und das war gut so. Dafür und für den neuen "Ground" auf der Liste hatte sich die Fahrt auf jeden Fall gelohnt.
 
 
+++ PRESSESCHAU +++ PRESSESCHAU +++ PRESSESCHAU +++  
 
Jadehaie erkämpfen sich 3 Punkte gegen den HSV 1c
 
Jadehaie im Spie gegen den HSV zu arrogant
Dennoch hält der ECW Sande seines Siegesserie in der Landesliga Nord A aufrecht
 
ECW Sande landet Arbeitssieg
Nach zehn Minuten hatten die Jadehaie bereits mit 3:0 vorn gelegen. Fünf Minuten später kassierte der Landesliga-Spitzenreiter den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 3-3 
 
 
 

 
Von "Bagdad-Wolle" konnte ich mir ein paar Fotos mopsen - Danke dafür, Wolle!

 
 
 
 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen