Dienstag, 19. Dezember 2017

03.12.2017 - Spannung am Sonntag? Können wir definitiv!

Sonntag - Gameday - 12.45 Uhr - Matchtime! 
 Yeah! Am Morgen war der erste Schnee gefallen und passend zu den winterlich-frisch-kühlen Temperaturen schnürten wir im heimischen "Palast der Winde" in Stellingen wieder die Schlittschuhe und waren heiß darauf, den Puck im gegnerischen Tor unterzubringen. Auf auf! 

Doch zuvor ein kleiner Rückblick:
Am letzten Montag war Franzi das erste Mal bei uns beim Training und da es tatsächlich gelungen war, ihren Vereinswechsel von Berlin nach Hamburg rechzeitig über die Bühne zu bringen, konnte sie bereits beim heuigen Spiel gegen die Indians aus Hannover schon im pinken HSV-Trikot auflaufen und mit uns spielen. Mit insgesamt 18 Spielern (17 Feldspieler, 1 Goalie) waren wir gut besetzt. Leder war Karo noch immer verletzt, Alexa hatte am Vormittag ein Spiel mit den Jungs und für Tina war die Info, dass sie hätte spielen können, leider zu spät gekommen.
Das bedeutete also im Normalfall 60 Minuten Spielzeit für mich - was an sich ja gar nicht tragisch und auch nicht ungewohnt ist, nur hatte mich dummerweise an diesem Morgen eine Hexe etwas angeschossen und einfaches "aufrecht Stehen" stellte für mich schon eine gewisse Herausforderung dar. Nun ja, wir Nordeutschen sagen in solche Momenten "nützt ja nix", "watt mutt datt mutt" und machen weiter. Genau so hielt ich es an diesem Tag auch, zog einfach 1-3 Lagen Wäsche mehr unter die Ausrüsung, packte den zickenden Lendenbereich dazu sicherheitshalber noch besonders warm ein und wärmte mich auf - nützt ja nun mal nix. 😉
Beim Aufwärmen stellte ich dann erfreut fest, dass es ganz angenehm war, nicht aufrecht stehen zu müssen - und das tut man als Eishockey-Torwart ja nun zum Glück eher selten.
Wir erwischten einen guten Start, Fenja brachte uns in der 2. Minute gleich mit dem 1. Schuss auf das Tor der Gäste mit 1-0 in Führung und es sollte uns auch gelingen, diese knappe Führung mit in die erste Drittelpause zu nehmen. Doch das war harte Arbeit, denn zum einen konnte Hannover mit Tina Evers und Nina Hemmes zwei ehemalige Nationalspielerinnen aufbieten, die nicht nur eigene Einträge bei Wikipedia haben sondern definitiv noch immer gutes Eishockey spielen können und zum anderen machten wir uns das Leben durch leichte Unaufmerksamkeiten selbst schwer. So gab es zum Beispiel Wechsel, bei denen plötzlich eine komplette Seite der Eisfläche verlassen wurde, obwohl Hannover gerade mit Scheibe in der Vorwärtsbewegung war und so freie Bahn zu unserem Tor hatte. Doch wie bereits erwähnt - mit Glück und Können brachten wir dennoch die 1-0-Führung mit zur ersten Drittelpause in die Kabine. 

Auch im 2. Drittel bot sich den Zuschauern wieder ein munteres Spiel mit Torchancen auf beiden Seiten, doch wir erwischten wieder einen guten Start: In der 22. Minute fütterten Nina bzw. Chrissi Fenja B. mit einem Pass und diese netzte zum 2-0 ein. Nur knapp 40 Sekunden später bekam Chrissi die Scheibe dann von Maike und erhöhte auf 3-0. Das sah doch schon mal ganz gut aus. 😊 Aber wie eingangs bereits erwähnt, waren die Mädels aus Hannover zwar nur mit kleinem Kader angereist, hatte aber dennoch Qualität in ihren Reihen und so sah ich mich Mitte des 2. Drittels Tina Evers gegenüber, die frei auf mich zulaufen konnte. Die hatte dabei dummerweise auch noch die Scheibe aber ich hatte Glück, konnte den Schuss mit der Stockhand abwehren und auch der abgeprallte Puck fand nicht den Weg in mein Tor sondern blieb an meiner Schiene hängen. Puh, durchatmen war angesagt. Ich bekam den ein oder anderen Schulterklopfer von meinen Mitspielerinnen und Fenja sprach mir im Vorbeilaufen sogar noch "100 Extra-Punkte" zu - ich bin sicher, irgendwann kann ich die irgendwo bestimmt einsetzen. Ehrlich gesagt, bekam ich in diesem Moment auch echt zum ersten Mal mit, dass die Mädels auf der Bank in dieser Situation jubelten und feierten. Das ist mir zuvor tatsächlich noch nie bewusst aufgefallen. Erstaunlich, denn wie mir später auf Nachfrage nochmals versichert wurde, war das wohl keine Ausnahme. Nun denn, das Spiel ging weiter und in der 38. Minute konnte Fenja R. mit ihrem zweiten Treffer an diesem Tag auf 4-0 erhöhen. Es vergingen allerdings keine 40 Sekunden, bis die Scheibe nach einem Schlagschuss von Tina Evers doch hinter mir im Tor landete. Das war ärgerlich, denn ich hatte den Puck noch berührt, konnte ihn aber vor der Torlinie nicht stoppen. Zum Glück schien Fenja B. die 4-Tore-Führung besser zu gefallen - etwa eine Minute nach dem Anschlusstreffer erhöhte sie auf 5-1. Aber auch die Indianerinnen schienen jetzt auf den Geschmack des Toreschießens gekommen zu sein und verkürzten in der 39. Minute noch mal auf 5-2 und mit dieser Führung ging es in die zweite Drittelpause.

Dort analysierten wir das Spiel und wurden von Coach Guido darauf hingewiesen, dass im Grunde genommen ja alles in Ordnung wäre. Er warnte uns allerdings eindringlich davor, nachlässig zu werden und mahnte, dass wir in der Defensive weiterhin gut stehen müssten. Nun ja, ich vermute, dass wir zwar zugehört hatten, aber inhaltlich vielleicht doch die ein oder andere Frage offen geblieben war, denn es sollte ein recht kurioses und turbulentes Drittel folgen, das (wieder einmal) nichts für schwache Nerven war...
Schnelldurchlauf:
44:00 Minute - Tor Hannover zum 5-3 
44:53 Minute - Tor Hannover zum 5-4
 46:51 Minute - Tor Hannover zum 5-5
Ausgleich?! Ne äh doch! Verdammt, das kann doch nicht wahr sein!? Durchatmen, ein Gegentor war unglücklicher als das nächste... ein abgefälschter Schuss, ein Kullerding... Nein, das war nicht mehr das souveräne Spiel, das wir in den ersten 40 Minuten gezeigt hatten. Jetzt bloß nicht die Nerven verlieren! 😕 Kurz mal ein bisschen schütteln, den Helm wieder zurecht rücken und weitermachen... 
... und wie meine Mädels im Angriff weitermachten!!!
47:58 Minute - Tor durch Chrissi auf Vorlage von Fenja B.  zum 6-5
48:47 Minute - Tor durch Neuzugang Franzi zum 7-5
YEAH! YEAH! YEAH! War Franzi in der Drittelpause noch traurig und unzufrieden mit ihrem eigenen Spiel gewesen, hatte sie jetzt allen Grund zum Jubeln und durfte zu Recht den Puck einsacken.  
Doch noch war das Spiel nicht vorbei und das muntere Torschießen ging weiter: 
51:08 Minuten - Tor Hannover zum 7-6
 oh ha.. noch knapp 10 Minuten! Zum Glück befindet sich die Uhr in Stellingen im ersten und im letzten Drittel hinter meinem Tor und man muss bzw. kann nicht ständig auf die noch verbliebene Spielzeit gucken. 🙈
53:06 Minuten - Tor durch Fenja B. zum 8-6 - 
Ich vermute, sie hatte keine große Lust mehr auf Zitterpartie und sorgte mit ihrem 3. Treffer an diesem Abend für etwas Ruhe. Puh ha... dieses Spiel war wahrlich nichts für schwache Nerven! 

Zum Glück blieb es am Ende tatsächlich bei diesem Ergebnis - 14 Tore fielen insgesamt, da wurden den Zuschauern einiges geboten und zum Glück hatten wir wohl doch etwas mehr Zielwasser getrunken als unser Gegner und vielleicht wollten wir den Sieg auch einfach noch ein bisschen mehr als Hannover. Egal - die Punkte konnten wir auf der Haben-Seite verbuchen und das war auch gut so!


Die Stimmung in der Kabine nach dem Spiel war auf jeden Fall gut und fröhlich, es gab ein After-Game-Bierchen und warme Duschen - jedenfalls für die, die schnell genug waren. Ich war es leider nicht. Ich hatte zu lange gequatscht und musste deshalb mit einer kalten Dusche vorlieb nehmen. Nun ja, ich glaube ja eigentlich fest daran, dass jeder bekommt, was er verdient - aber das konnte ich so jetzt dann doch nicht nachvollziehen. 😡
 
Weiter geht es für uns auf jeden Fall mit einem vorweihnachtlichen Derby-Heimspiel, denn wir empfangen am Freitag, 22.12.2017 die Mädels vom Altonaer SV, für die Saison bislang eher suboptimal gelaufen ist und die noch keinen Punkt verbuchen konnten. Wir hoffen, dass das auch nach dem Spiel gegen uns so bleibt. 😉 Spielbeginn ist um 19.30 Uhr, der Eintritt in Stellingen ist wie immer frei und wir freuen uns über jeden Zuschauer, der den Weg auf die Tribüne im Palast der Winde findet! 




... und zum Abschluss noch ein paar Fotos von Yvonne Klehr: 

 

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