Dienstag, 9. Januar 2018

06.01.2018 - Hannover? Wedemark? Mellendorf? Ach, irgendwo in Niedersachsen halt... ;-)

Neues Jahr - neues Glück?  Nun, wir würden sehen, ob das auch für unsere Eishockey-Saison gelten sollte. Auf jeden Fall hatten wir bereits in der 1. Kalenderwoche das Glück, wieder ein Punktspiel bestreiten zu dürfen. Und das ist doch schon mal was: Ein guter Start ins neue Jahr nämlich. 😇

Als ich mich im letzten Jahr mit Fenja über die Spiele im Jahr 2018 unterhalten hatte, sagte ich, dass wir ja zum Spiel gegen Hannover nach Mellendorf fahren müssten. Sie reagierte überrascht, denn sie war der Meinung, dass wir wie üblich in Hannover am Pferdeturm spielen würden. Das widerum hatte mich verunsichert, denn ich konnte nicht mehr nachvollziehen und herausfinden, wo genau ich die Info zum Spielort gelesen haben wollte...😕
 Doch zum Glück erledigen sich manche Dinge von ganz allein, denn es kam eine Mail aus Hannover, in der es um den Wunsch nach einer Terminverlegung ging. Hintergrund dieser Bitte war, dass die Eiszeit am Sonntag, 07.01.2018 doppelt vergeben worden war - und zwar in der Eishalle in Mellendorf. Und *zack* da war sie nochmal, die vermisste Info zum Spielort und ich wusste nun auch endlich, dass ich mir das nicht nur eingebildet hatte.

Wie dem auch sei, das Spiel wurde vorverlegt und so trafen wir uns  am Samstag um 16 Uhr in Stellingen, verteilten uns und unsere Ausrüstungen auf die Autos und starteten entspannt auf die Autobahn. Die Bahn war frei, wir kamen gut durch und pünktlichst in Mellendorf an. 

Die Halle in der Wedemark kenne ich schon seid Ewigkeiten - früher haben sich die Herrenmannschaften aus der Wedemark und vom Timmendorfer Strand dort in der Oberliga heißumkämpfte Duelle geliefert, in denen es wirklich um jeden Zentimeter Eis ging. Ach ja, Marc MacKay, Kerry Goulet, Joe West, Lenny Soccio ... das waren noch Zeiten - und auch es den damaligen Gegner, den ESC Wedemark nicht mehr gibt und auch wenn die Halle in der Zwischenzeit umgebaut und etwas modernisiert worden war, hängen doch noch Banner an der Decke, die an diese "Helden aus der guten alten Zeit" erinnern.

Im Gegensatz zur kalten, zugigen Halle waren die Kabinen selbst sehr eng, sehr muffig und sehr überhitzt (Mimimiiiiii!). Schön ist anders - aber es nutzte ja nix, wir waren ja nicht zum Spaß da sondern zum Spielen. Während wir uns vor der Halle in der Kälte aufwärmten, überlegte Guido sich, wie er die mitgereisten Spielerinnen am besten aufstellen sollte - und das war (wie man sieht) nicht ganz einfach.
Aber natürlich fand er wie immer ein Lösung:
Es nieselte, es war kalt, es war dunkel, es war ungemütlich.Aber zurück in die miefig-muffige Kabine wollten wir eigentlich auch nicht. Also zogen wir uns schnell um und gingen zum Warm up auf's Eis. Und während wir schossen, pasten, vorwärts und rückwärts liefen, war Chrissi noch auf dem Weg nach Mellendorf. Wie jeden Samstag musste sie noch arbeiten und hatte sich direkt nach Feierabend ins Auto geschwungen und sich im Tiefflug auf den Weg in die Eishalle gemacht. Die Frage war, ob sie es noch vor oder erst nach Spielbeginn schaffen würde... 

Nach dem Aufwärmen gab es keine Eisbereitung, wir blieben gleich auf dem Eis, das Spiel sollte direkt beginnen. Sollte - denn die Schiedsrichter monierten, dass die Tore nicht richtig befestigt waren und liessen nacharbeiten. Gut für uns, denn so verzögerte sich der Spielbeginn und Chrissi hatte wenigstens etwas mehr Zeit und schaffte es so tatsächlich, rechtzeitig zu Spielbeginn umgezogen an der Bank zu sein. Respekt Chrissi, Respekt!

Das Spiel begann und natürlich hatten wir vor, an unsere Leistung aus dem Heimspiel gegen die Indians anzuknüpfen. Die Mädels aus Hannover allerdings wollten genau das nicht und bestimmten von Anfang an das Spiel. Immer wieder liessen sie die Angriffe über ihre Top-Spielerinnen Tina Evers und Nina Hemmes laufen und immer wieder bekamen sie dadurch gute Torchancen. In der 5. Minute hatte Tina Evers einen Alleingang und konnte fast von der Mittellinie mit Scheibe unbedrängt auf mich zulaufen. Kein Problem für sie - aber ein Problem für mich, denn sie versenkte die Scheibe souverän im Winkel und brachte ihr Team mit 1-0 in Führung. In der 11. Minute hatten wir exakt die gleiche Situation, nur der Spielstand änderte sich: nach dem Alleingang stand es schon 2-0 für Hannover. Wieder hatte ich keine Chance und leider auch kein Glück. In der 14. Minute nahm Lara auf der Strafbank Platz und die Mädels aus Hannover nutzten ihre Überzahl gnadenlos aus. 3-0 und wieder nix zu halten. Auch wir konnten uns in diesem Drittel einige Torchancen erspielen - allerdings trafen wir leider nicht das Tor sondern nur den Torwart und das ist ja bekanntlich keine gute Alternative. In der 18. Minute fiel dann noch das 4-0 für Hannover und ich war ehrlich bedient. Ich hatte bis dahin gar nicht viele Schüsse auf mein Tor bekommen und was ich halten konnte, hatte ich gehalten - nur leider nichts, was darüber hinaus ging. Es klappte irgendwie nichts: wir hatten keine Zuordnung, unsere Gegenspieler standen frei, die Passwege wurden nicht zugeestellt ... wir machten kleine + größere Fehler und es lief nicht viel zusammen. Mit dieser Erkenntnis und diesem 4-Tore-Rückstand gingen wir zum ersten Mal in die Kabinen.

Guido hatte ein Einsehen und wollte zudem noch ein Zeichen setzen. Er wechselte mich aus und Alexa ein. Alexa machte ihre Sache gut, sie hielt, was sie halten konnte und noch einiges darüber hinaus.
Dennoch konnte auch sie nicht verhindern, dass Hannover in diesem Drittel wieder 4 Tore erzielen und die Führung auf 8-0 ausbauen konnte. Wieder war Tina Evers an allen Toren beteiligt - warum nur konnten wir sie nicht wieder so gut in den Griff bekommen wie im Hinspiel? 😟 Und während Alexa auf dem Eis mit bzw. gegen die Schüssen aus Hannover kämpfte, kämpfte ich an der Bande mit der Tür und deren Verschluss. Der doofe Riegel klemmte. liess sich nur mit viel Gefühl hin und her schieben und erforderte volle Konzentration. Und im Verlauf des Drittels wurde das auch nicht besser. Unrühmlicher Höhepunkt war dann, dass ich mir mal ganz geschmeidig den Finger klemmte und direkt mal die Sanitäter ranrufen musste um ein Pflaster zu bekommen. So was beklopptes! 🙈 Die Sanis waren aber doch recht schnell bei uns auf der Bank, verpflasterten mich und boten mir auf meine Frage nach Desinfektion der Wunde an, dass sie den Arm sicherheitshalber komplett amputieren könnten. 😥 Ich bedankte mich brav für das Angebot, lehnte aber ab. Immerhin schickten mir die Schiedsrichter auf meine Reklamation hin den Eismeister vorbei, der sich die Tür bzw. den Riegel anschauen sollte. Und während der sich darum kümmerte und mir versicherte, dass der Riegel absolut in Ordnung wäre, passierte etwas gar wunderbares, denn Chrissi konnte auf Zuspiel von Fenja R. und Franzi ein Tor für uns erzielen und das Ergebnis auf 8-1 verkürzen. Schade, dass ich das Tor nicht gesehen hatte - und schade, dass der Eismeister nicht bleiben konnte/wollte. Als Glücksbringer hatte er ja schon mal einen ganz guten Einstand gegeben. Doch nur knapp 17 Sekunden nach diesem Tor zeigte sich, dass wir auch ohne den Eismeister Tore schiessen konnten - Franzi nutzte eine weitere Vorlage von Fenja R. und erziele das 2. Tor für uns. Mit einem 8-2-Rückstand gingen wir wieder zum Schwitzen und Besprechen in die miefigen Kabinen.
Zu Beginn des letzten Drittels kam der Eismeister dann nochmal kurz vorbei und fettete / ölte den Türriegel. Ich bin mir sicher, mein Kollege Lars wäre beim Anblick der großen WD40-Flasche in Verzückung geraten, wird doch von ihm bei uns in der Firma fast alles, was ensatzweise klemmt, quietscht oder nicht so rollt wie es soll, damit behandelt. Leider war die Wirkung hier an der Tür nur von kurzer Dauer und ich musste mich weiterhin mit vollem Einsatz um das Öffnen der Tür kümmern. Und bist Du nicht willig, so brauch ich Gewalt, war dann in diesem Drittel mein Motto und irgendwie arrangierten die Tür uns ich uns dann doch noch. Und während ich meinen Kleinkrieg mit der Tür austrug, spielten die Mädels weiter Eishockey. Ich fasse mal kurz zusammen: Alexa schaffte es, den Kasten in diesem Drittel sauber zu halten und Fenja B. konnte in der 51. Minute auf Vorlage von Fenja R. auf 8-3 verkürzen  In der letzten Spielminute (es waren noch genau 26 Sekunden zu spielen) erarbeitete sich Fenaj B. dann noch 2+2 Strafminuten. Letztlich gingen die 3 Punkte nach diesem 8-3-Erfolg auf die Haben-Seite der Hannoveranerinnen und wir gingen immerhin mit dem Erfolgserlebnis aus dem Spiel, dass wir das letzte Drittel für uns entscheiden konnten. Manchmal muss man eben auch mit den kleineren Dingen im Leben zufrieden sein, nech? 

Wir haben jetzt erstmal wieder ein bisschen Freizeit, denn weiter geht es für uns erst am Samstag, 03.02. mit einem Auswärtsspiel gegen Altona. Das Spiel findet zur Prime-Time in Stellingen statt - um 20.30 Uhr soll es los gehen. Das Hinspiel konnten wir deutlich mit 12-0 gewinnen und natürlich wollen wir gern wieder an die gezeigte Leistung anknüpfen. Nun, wir werden sehen, was passiert und ob es uns gelingt - und bis dahin ist der blaue Fleck, den ich mir bei meinem Kampf mit der Bandentür eingefangen hatte, sicher auch wieder abgeklungen.

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