Mittwoch, 25. Dezember 2013

Schuster, bleib bei Deinen Leisten...

oder: Poldi, bleib in Deinem Torraum! ;-) 

Ihr wisst: Ich bin Torwart - und ich bin gern Torwart! Aber ab und zu bekomme ich meinen Rappel und muss mich als Feldspieler austoben. Letzten Mittwoch war es wieder einmal so weit. Für die letzte Trainingseinheit des Jahres war "nur Spielen" angesagt. Dies wollten Berit und Lara nutzen um sich erstmals als Torwart ausprobieren. Berit bekam die Klamotten von Guido und Lara durfte sich mit meiner Ausrüstung amüsieren. Ich schnappte mir dann die Ausrüstung von Berit und war wieder einmal erstaunt, mit wie wenig Equipment man bei unserem Sport auskommen kann. Berit und Lara hingegen waren bereits nach dem Anlegen der Torwart-Schienen leicht gestresst und durchgeschwitzt. Vom Aufstehen wollen wir gar nicht sprechen. ;-)  Egal, die beiden zogen sich vollständig an und hielten sich tapfer. Sah echt gar nicht so schlecht aus - und das "Schimpfen wie Rohrspatz" klappte später auf dem Eis auch schon ganz gut. 

Ich hingegen amüsierte mich wie Bolle mit der Feldspieler-Ausrüstung. Von Berit die Schienbein- und die Ellenbogenschoner, von Guido die Handschuhe und von Anni den (linken!) Schläger. Lustig, wenn die Beine plötzlich "ganz dünn" sind weil die dicken Schienen fehlen. Ein ganz anderes Laufgefühl - erinnerte mich ein bisschen an "Storch im Salat". Laufen klappte aber dennoch ganz gut - wenigstens technisch. Lasst uns nicht über Geschwindigkeit sprechen, ich schiebe meine Tempodefizite einfach auf die Tatsache, dass ich meine Torwartschlittschuhe trug und der Schliff einfach nicht zum Sprinten geeignet ist. (Oh Herr, bitte erhalte mir die Ausreden und die Sprintstärke meiner Mitspielerinnen *ggg*) Übrigens gibt es durchaus Torhüter und Torhüterinnen, die extrem talentiert sind und auch problemlos als Feldspieler eingesetzt werden können. Und um das auch gleich klar zu stellen: Ich falle ganz eindeutig NICHT in diese Kategorie. 

Zu Trainingsbeginn gab es dann erstmal eine ganz einfache Übung, das beliebte "kleine Karussel". Ganz einfach: Spieler startet in der Ecke, bekommt aus der anderen Ecke einen Pass und schießt auf das Tor. Schon tausend Mal gesehen, puppig-einfach. Immerhin kamen 75 % meiner Pässe bei der richtigen Spielerin an. Es soll Spielerinnen mit schlechterer Quote geben. ;) Über meine  Passannahmen und Schusstechnik decke ich hier lieber den Mantel des Schweigens. Egal - Aufwärmen beendet, es ging ans Spielen. Hurra - wird ja auch echt Zeit, deshalb bin ich heute hier! 2 Mannschaften - orange gegen schwarz. Beide Teams haben 7 Spieler + Torwart. Beim fliegenden Wechsel wird dann nur kurz die zu übernehmende Position zugerufen - jeder spielt also alles. Läuft! Aber irgendwie komisch: Egal auf welche Position ich eingewechselt wurde... am Ende war ich immer rechter Verteidiger und stand vor dem eigenen Tor. Warum nur? Dennoch: Ich durfte Bullys machen und war erfolgreich! Dabei stand mir mit Ronja ein Trainingsgast gegenüber. Ronja ist HSV-Gewächs, spielt aber schon lange für Planegg in der Bundesliga und wird in Kürze bei den Olympischen Spielen in Sotschi das Trikot der Deutschen Nationalmannschaft tragen. 

Kurzer Wortwechsel am Bullypunkt:
"Hey, Ronja... warum fährst Du dann eigentlich zu den Olympischen Spielen? Ich hab doch grad das Bully gewonnen!" - "Weil ich Verteidiger bin, Poldi. Ich muss keine Bullys gewinnen!" - "Okay, das kann ich akzeptieren!" ... Äh, Mooooment mal! "Hey Ronja ...  ich bin Torwart, ich muss auch keine Bullys gewinnen können!" Aber da war sie schon wieder davon geeilt, strebte das nächste Tor an und ich konnte wieder einmal nur hinterherschauen. Irgendwas is halt doch immer. 

Dennoch war mir bereits nach rund 30-34 Minuten wieder bewusst: Feldspieler, da bin ich nicht für gemacht. Dieses Rumgerenne, dieses Positionsspiel, dieses "dem vorbeigelaufenen weil schnelleren Spieler nicht mal von hinten mit dem Stock die Beine wegziehen dürfen" ... ach nee, lass mal. Das ist nicht meins. Und wieso zwicken jetzt die Knie? Warum brennen die Oberschenkel? Und warum ist meine Trinkflasche überhaupt schon leer? Fragen über Fragen. Ich halte dennoch tapfer durch, freue mich schon diebisch auf das nächste Training und darauf, dass ich dann wieder "nur dumm herum stehen muss". Born to be a goalie - bis zum nächsten Anfall von Größenwahn. ;-) 

Montag, 9. Dezember 2013

Torwart-Humor! ;o)

Einen riesigen Schrecken dürften am Sonntag alle Eishockeyfans bekommen haben, die folgende Schlagzeile in diversen Medien lesen mussten:

Zum Glück gab es kurz darauf Entwarnung - und zwar von Goepfert selbst mit folgendem Tweet: 

>> To all the young goalies out there: Don't turn your head, let the mask do its job! Swelling is down, I'm very lucky. <<  


Typischer Torwart-Humor! Hauptsache, der Puck ist nicht drin! ... ich mag das! ;-)

 Schön aber auch der Tweet zum Thema von John Tripp', der bei diesem Spiel als Gegner von Goepferts DEG auf dem Eis stand: 

>> For anyone that wants to be a hockey player/goalie, get ready for taking shots to the head 80+ mph. Goalies are crazy. #notrightinthehead <<


... man beachte Trippers #Hashtag ;-) 

Sonntag, 8. Dezember 2013

Spielabsage - aber der Xaver kann nix dafür... :-\

Seit Anfang der Woche überschlugen sich die Medien mit Unwetter-, Sturm und Sturmflutwarnungen - und damit meinte man nicht unser Angriffsspiel. Tief Xaver war im Anmarsch und sollte neben Sturm und Hagel auch Schnee im Gepäck haben. Donnerstag sollte er über (Nord-)Deutschland hereinbrechen. Ich persönlich finde, dass viel Panikmache dabei war und habe auf die Aufforderung zu Lebensmittel-Hamsterkäufen gewartet. ;-) Dennoch waren wir natürlich vorgewarnt und planten für unsere Auswärtsfahrt nach Erfurt mehr Zeit ein. Die Mannschaft war informiert, um halb sechs sollte am Samstag Abfahrt sein. 
Donnerstag traf Xaver dann auf Norddeutschland, brachte stürmisch einiges durcheinander und sorgte z. B. bei uns im Firmenlager für das Wegfliegen einer Dachluke inkl. Regenwasser über der Spülmaschine. Was 'n Spaß...  Verletzt wurde aber zum Glück niemand und das Loch im Dach konnte auch provisorisch verschlossen werden. Nachts gab es dann noch weitere Sturmböen, Hagelschauer und Schneefall. Aus diesem Grund beschlossen wir am Freitag mittag, die Abfahrtszeit für Samstag noch um eine halbe Stunde nach vorne zu legen und wollten um fünf Uhr starten. Hurra... ausschlafen wird eh überbewertet! Dank Facebook, eMail und WhatsApp sind alle schnell informiert. Aber so richtig wohl war mir bei dem Gedanken an eine lange Autobahnfahrt mit dem windanfälligen Bus bei Sturmböen aber ehrlich gesagt nicht. 
Diese Bedenken hatten sich allerdings bereits um 14.33 Uhr erledigt, als Teammanagerin Konni uns eine eMail aus Erfurt weiterleitete, mit der die "Wild Hornets" das Spiel absagten. Die (einzige gemeldete) Torfrau sei erkrankt, bis Mittwoch krank geschrieben und aus dem Grund könne die Mannschaft nicht antreten. Es folgte ein sehr betriebsamer Nachmittag mit zig Telefonaten und eMails. Mir stellten sich spontan dennoch zwei Fragen: 

1. Warum müssen Mannschaften, die nur einen "gelernten" Torwart haben, nicht im Training einen Feldspieler an die Position gewöhnen? Dann hätte man wenigstens einen Notfall-Keeper, denn auch bei Verletzung während des Spiels müsste eigentlich ein Feldspieler für die Restspielzeit ins Tor. 

2. Wer übernimmt die Storno-Kosten für die beiden bereits vor Wochen gebuchten Kleinbusse? (Vielleicht sollte ich an dieser Stelle noch erwähnen, dass bei vielen Vereinen die Kosten für Auswärtsfahrten nicht vom Verein sondern von den Spielerinnen selbst getragen werden!?!) Von Eisbahn Stellingen bis Eishalle Erfurt beträgt die einfache Strecke 372 km - da packt man Leute und Gepäck nicht mal eben in ein paar Autos und fährt los... Also ruft Lutz beim Verband bzw. beim Ligenleiter an und erkundigt sich nach dem Prozedere. Und siehe da: Es gibt keine offizielle Regelung! "Das müsst Ihr selbst mit Erfurt klären!" lautete sinngemäß die Aussage des Ligenleiters.  Unglaublich! Da sagt der Gegner kurzfristig ... äh nein... sehr kurzfristig das Spiel ab und dann gibt es keine Regelung hinsichtlich Kosten, die der nicht-verursachenden Mannschaft entstehen? Hmmmpffff! Es folgt ein Mailwechsel mit Erfurt, in dem es zunächst ganz lapidar heißt "guckt doch erst mal, was ihr machen könnt!" Ja nee... is klar! Mannmannmann... Vorstellungen haben die! Die Vermieter warten ja nur drauf, dass man am Tag der Schlüsselübergabe die Buchung storniert. Irgendwann hieß es dann aus Erfurt "dann schickt uns halt die Rechnung, wir überweisen das direkt" - haben wir getan! Hoffentlich heißt das jetzt auch wirklich, dass die "Wild Hornets" die Kosten übernehmen, immerhin sind wir in Vorleistung gegangen und haben den Betrag ausgelegt. Für die nächste Termintagung sollte man dieses Thema vielleicht aufnehmen und auf die Tagesordnung setzen. 

Das Ende vom Lied war auf jeden Fall ein freier Samstag, der sich wunderbar anderweitig nutzen lies. Der Vormittag ließ sich wunderbar zum Fenster- und Wohnungsputz nutzen. Dass währenddessen immer wieder von "Gefrierender Nässe und Glatteis" im Radio die Rede war, machte das ganze gleich erträglicher. Der Pflicht folgte dann als Kür ein feucht-fröhlicher Nachmittag auf dem muggeligen Christgrindelmarkt im Grindelviertel. Wer also in der nächsten Zeit mal in Hamburg unterwegs ist, dem sei der weiße Glühwein mit Aperol-Schuss wärmstens empfohlen - lecker lecker lecker! :-)  
http://www.christgrindelmarkt.de/
PS: Die machen da echt schon um 22 Uhr das Licht aus... tsssst! ;-) 

Sonntag, 1. Dezember 2013

Das nächste Interview, diesmal live und in Farbe - verdammt, bin ich nervös!

Der ein oder andere hat es vielleicht schon mitbekommen, alle anderen mag es überraschen: Ja! Ich habe noch ein Leben neben dem aktiven Sport! ;-) 

Viel Lebenszeit verbringe ich im Büro, wo ich mit der Vermietung von Veranstaltungsequipment mein Geld verdiene und regelmäßig unregelmäßig Anekdoten erlebe, die man sich nicht ausdenken kann weil sie einfach zu absurd sind. Kürzlich hatte ich beispielsweise folgende Diskussion mit dem DHL-Paketboten:

"Wie schreibt sich Ihr Nachname?"
"D E T M E R S also Dora Emil Theodor Marta Emil Richard Siegfried"
"Mit zwei T?"
"Nein! Mit einem T"
"Sind sie sicher...???" 

Ja, ich war und bin mir sicher! Manchmal habe ich aber wirklich das Gefühl, dass das Schicksal solche Begegnungen/Dialoge/Kunden für mich als Probe bereit hält. Ich habe mich jetzt entschlossen, diese kleinen Absurditäten jetzt einfach erstmal zu sammeln. Wer weiß, vielleicht kann ich ja wirklich irgendwann ein Buch schreiben? ;-) 

Aber ich schweife ab... 

Wenn ich nicht gerade lustige Geschichten erlebe oder Eishockey spiele, dann bin ich HSV Handball-Fan. Und als solcher habe ich schon einiges erlebt. Ob nun Feiern auf dem Rathausmarkt mit leichtbekleideten Männern, rauschenden Feiern in Nobelhotels, Dramen auf der Tribüne, Begegnungen mit netten Menschen aus denen sich Freundschaften entwickelt haben oder oder oder... Im September wurde mir dann vorgeschlagen, eine von zwei Abteilungsleitern einer neuen Abteilung im HSV Handball e.V. zu werden. Diese Abteilung heißt FANily und hat sich zum Ziel gesetzt, den Nachwuchs zu fördern - eine Abteilung fördernder Mitglieder quasi. Nach kurzer Überlegung habe ich zugesagt und stecke jetzt mitten im Abenteuer "Funktionärskarriere" 
Der Start verlief etwas holprig und schleppend, die Orga lief im Hintergrund aber auf Hochtouren. Jetzt müssen wir mit unseren Aktionen an die Öffentlichkeit und genau DAS ist jetzt passiert. Unter anderem anlässlich der Freischaltung der FANily-Facebookseite in der nächsten Woche wurde ich vor dem Bundesliga-Heimspiel des HSV gegen Lemgo zum Interview gebeten. Freies Reden vor vielen Menschen ... prima, genau mein Ding! Allein schon bei dem Gedanken datan werde ich hibbelig und kribbelig.  Zum Glück hat die Pressestelle des HSV Handball ein Einsehen und schickt mir nach dem Motto "Spontaneität will gut überlegt sein" die Fragen schon einmal zu. Immerhin weiß jetzt schon mal, welche Fragen man mir stellen wird und worum es gehen wird... Kann ja nicht schaden, nach? ;-) 

Samstag, 30.11., 17.30 Uhr, ich mache mich auf den Weg in die Halle, die Fragen habe in mir ausgedruckt und eingesteckt. 

18.00 Uhr - ich nehme auf meinem Platz platz und hole die Mail aus der Tasche ...  denkste!!! Die Mails betreffen zwar FANily, beinhalten aber nicht das Interview. Mist!!! Eine kurze Panikattacke stellt sich ein, der Blutdruck steigt! 
18.10 Uhr - heute ist ein guter Tag, die Internetverbindung in der O2 World ist tatsächlich mal stabil und ich kann meine Mailbox aufrufen. Glück muss man haben! 
18.20 Uhr... noch 40 Minuten bis Spielbeginn, noch 15 Minuten bis zum Interview. Die Halle füllt sich. Ich lese noch einmal die Mail mit den vorbereiteten Fragen durch - woher kommt bloß dieses Kribbeln in der Magengegend? 
18.25 Uhr - Ich mache mich auf den Weg in den Innenraum und treffe Stadionsprecher Stübi, die Halle ist gut gefüllt. Bluthochdruck und Herzrasen verstärken sich
18.30 Uhr - Stübi und ich nehmen auf der Spielerbank Platz und plaudern noch ein wenig
18.34 Uhr - das Kamerateam trifft ein. Ups, die Halle ist schon ganz schön voll. Was wollte Stübi noch gleich fragen? 
18.35 Uhr - Stübi fragt und ich antwortete. Im Hinterkopf immer die mahnende Stimme "
Bloß nicht zu schnell sprechen! Nicht hetzen!" Es wirkt, ich verhaspel mich nicht und werde alle Infos los, die ich loswerden wollte.






Puh - das ist doch gut gelaufen und wie mir mehrfach bestätigt wurde, wirkte ich sogar recht souverän und von der Nervosität hat auch keiner was mitbekommen. Glück gehabt! Gern wieder... aber nicht ganz so bald! ;-)