Donnerstag, 17. November 2022

16.11.2022 - 1000 Kilometer quer durch die Republik... oder: Auswärtsspiel in Crimmitschau

Was für ein Tag... nur eine Woche nach dem Auswärtsspiel in Berlin (zu dem wir mit großem Kader auch komfortabel im großen Reisebus fuhren) stand gleich die nächste weite Auswärtsfahrt auf dem Programm, es ging wieder einmal nach Crimmitschau. Und diesmal stand nur ein Minimal-Kader zur Verfügung, keine Ahnung, warum wir bei diesem Spiele jedes Mal mit Minimal-Besetzung antreten während wir bei Heimspielen in der Regel ein Platzproblem in der Kabine haben... also machten wir wieder einmal das Beste daraus und machten uns mit 10 Feldspielern, 2 Goalies und 1 Coach auf die Reise -  und ja, einer der 2 Goalies war ich. Unsere 2. Torfrau Liv war verhindert und so wurde ich kurzerhand nachgemeldet und gab den BackUp. Bei der Kaderstärke brauchten wird auch nur einen Kleinbus und einen extra PKW - und den Kleinbus hatte ich organisert. Wenn es erlaubt wäre, hätten wir uns auch den PKW sparen und stattdessen im Kofferraum ein paar Stühle für die Mitreisenden aufstellen können.  

Morgens um halb neun holte ich den Bus ab, sammelte um 9 Uhr in Stellingen die restlichen Mitfahrer mitsamt Gepäck ein und dann machten wir uns auf die Fahrt... Knapp 500 km Fahrt standen uns bevor und da mein Ausgangspunkt in Schleswig-Holstein lag, hatte ich eine 6-Länder-Tour vor mir: 

Schleswig-Holstein - Hamburg - Niedersachsen- Sachsen-Anhalt - Thüringen - Sachsen und retour. 

Fun Fact: Wir haben jeweils nur 1 x das Begrüßungsschild von Sachsen-Anhalt gesehen, wurden aber gleich 2 x verabschiedet - keine Ahnung, wieso. 

Und was für spannende Sehenswürdigkeiten an der Autobahn ausgeschildert sind. Das Ringheiligtum Pömmelte z.B muss ich unbedingt noch recherchieren, das hat sich eingebrannt. Natürlich mit Kopfkinofilm und so. Harry Potter hat sich mit Gollum duelliert. 
Aber (natürlich) war es in echt ganz anders und etwas unspektakulärer. 😕

Zum Glück waren das Wetter gut, die Straßen frei und die Stimmung fröhlich.Wir rollten also über die A7, die A2, die A14 und die A9 und kamen sehr gut durch. Wir konnten uns sogar eine Mittagspause gönnen und waren bemüht, sportlergerechte Nahrung aufzutreiben - leider hatte das Restaurant auf dem Autohof am Samstag & Sonntag geschlossen, so dass wir doch ins "Schachtelrestaurant zum goldenen M" einkehrten. Ich nutzte dann vor Ort auch gleich noch die Chance, einigermaßen günstig zu tanken und dann rollten wir weiter. 
Gegen 15 Uhr kamen wir an der Eishalle in Crimmitschau an und begaben uns in die Senke im Sahnpark, in dem die Halle liegt. Handy-Empfang? Fehlanzeige... Nix, nüscht, nothing, nada, niente! 😟 Die Spielvorbereitung nahm trotzdem Fahrt auf, bezogen die Kabinen im Keller, begannen mit der Trockenerwärmung im angrenzenden Park und zogen uns dann um ehe es auf's Eis ging 
Über das Spiel selbst brauchen wir nicht groß reden, das hat stattgefunden, wir haben mit Minimal-Besetzung mitgewirkt und so unser bestes gegeben. Und die auch die Schiedsrichter hatten wieder ihren großen Spezial-Auftritt. Man könnte sagen: Same procedure as every year in Crimmitschau. 

Entgegen unserer eigentlich Planung mussten wir vor der Rückfahrt dann noch einen Abstecher nach Zwickau machen, wo wir eine Mitspielerin, die nach einem Zusammenprall auf dem Eis ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, glücklicherweise direkt wieder einsammeln und mit nach Hause nehmen konnten.  
So ging es dann eben von Zwickau aus über die Autobahn ab nach Hamburg. Was'n Ritt... und der Tag war lang, die Beine schwer und alle waren müde. Also fuhr eine (= ich) und der Rest schlief im Anschluss an den Mäcces-Stop seelig ein. Ich werte das als Vertrauensbeweis...

Ich muss aber gestehen,, dass ich zwischen Magdeburg und Hannover einen echt müden bis halbtoten Punkt hatte. Zum Glück hatte ich mein Handy via Bluetooth mit dem Autoradio verbunden und konnte meine "Sammelsurium-Playlist" laufen lassen. Und da in diese Playlist alle Songs kommen, die mir zwischendurch irgendwo zu Ohren kommen und für gut befunden werden, wurde ich von einem schrägen Mix durch die Nacht begleitet. 

Bei dieser Playlist konnte ich dann auch meine Textsicherheit und mein Taktgefühl überprüfen.. So habe ich bei der Bohemian Rhapsody ALLE Stimmen gesungen, jeden Ton getroffen und trotzdem das Muppets-Tier vor Augen gehabt.

Und nicht nur das, denn das Schöne an so einer 500 km-Nachtfahrt quer durch die Republik, bei der man den Bus fährt und alle anderen schlafen, ist ja auch, dass man am Ziel quasi als einzige ohne verdrehten Nacken aus dem Bus steigt.

Kurz bevor wir auf die A7 und damit in die Nähe von Hannover kamen, war ich auch wieder fit und hellwach - auch wenn die Strecke von Hannover nach Hamburg ja jedesmal zäh ist und sich mehr zieht als ein altes Kaugummi. 

Und dann kam mein Highlight, ein absoluter Playlist-Volltreffer, der perfekte Song zur richtigen Zeit am richtigen Ort, denn als wir die über die A7 in Richtung Elbtunnel fuhren und der Hamburger Hafen mit seinem funkelden Lichtermeer vor mir lag, erklang das Möwen-Geschrei-Intro vom "City Blues" der Beginner und neben einem der guten Musik und dem passenden Text stellten sich auch Zufriedenheit und Gewissheit ein, dass wir unser Ziel bald erreicht haben. Ach Hamburg. 💙

Um 3 Uhr waren alle Mitfahrer an der Eisbahn in Stellingen abgesetzt, die 1000 Kilometer voll, der Bus getankt und wieder auf dem Firmengelände abgestellt und ich saß hellwach zu Hause auf der Couch und konnte nicht einschlafen. 😅 Der tote Punkt war überwunden und so gönnte ich mir noch einen weißen Helmut als Absacker, liess den Tag Revue passieren ehe ich mit dem "Ich bin zu alt für diesen Scheixx-"Gedanken doch müde ins Bett fiel. 😴