Sonntag, 18. September 2016

17.09.2016 - FC 21 mit dem chinesischen Verkehrsminister Um-Leit-Ung auf 4-(Bundes)Ländertour

Gestern haben wir mit unseren Freunden vom Handball-Sport-Verein Hamburg-Fanclub 21 einen kleinen Ausflug nach Oranienburg gemacht. Und unter anderem weil der Beginn der Eishockeysaison noch sooooo weit weg ist, möchte ich davon gern berichten.
Organienburg hat knapp 45.000 Einwohner, liegt im Bundesland Brandenburg und wir machten uns gutgelaunt mit einem 9-Sitzer und einem zusätzlichen Auto auf den Weg.
 Die Hinfahrt verlief nahezu unspektakulär - alle Mitfahrer waren (über-)pünktlich vor Ort, Gepäck und Proviant waren schnell verstaut und ab ging es auf die A24 Richtung Berlin. DJ Nicole hatte ihren Auftrag zur Musikauswahl mehr als erst genommen und bereits mit dem 3. Song hatten wir eine 1a-Mottofahrt:
Eine dem Motto entsprechende Pause war natürlich eingeplant, in Prignitz wollten wir uns erleichtern und das Proviant plündern. Das Wetter war gut, die Straßen waren frei und wir kamen gut voran.
Doch kurz vor der letzten Abfahrt vor dem Rastplatz staute sich der Verkehr und wir wählten sicherheitshalber die direkt vor uns liegende Ausfahrt. Da die Insassen der hinter der Ausfahrt stehenden Wagen bereits gelangweilt auf der Autobahn standen, schien das nicht die schlechteste Variante gewesen zu sein. Okay, unsere geplante Pause fiel aus und so mussten später irgendeinen anderen Rastplatz nehmen. Leider hatte der kein Rasthaus sondern nur einen wirklich richtig-richtig-übel-riechenden WC-Container. Die WC-Besucher beteuerten hinterher zwar, dass sie einigermaßen sauber gewesen wären. Ich kann das nicht beurteilen, ich liess den Besuch ausfallen - auch aus (Geruchs-)Gründen... 
Wir kamen auf jeden Fall rechtzeitig an der Halle an, fanden wunderbare Parkplätze in unmittelbarer Nähe der Halle und beschlossen, die ausgefallene Pause dort auf der grünen äh... auf der braunen Wiese nachzuholen. Aus plausiblen Gründen transportierten wir im Kofferaum des 9-Sitzers unter anderem noch 2 Bierzeltgarnituren und die mussten wir natürlich vor Ort auch aufbauen.
 
Viele Hände, schnelles Ende! Das Buffet war ratzfatz eröffnet - und plötzlich stand ein junger Mann neben uns. Er trug ein rotes Shirt mit der Aufschrift "Security" und wies uns darauf hin, dass die h... nennen wir sie großzügig mal Wiese zum Gelände der örtlichen Gastronomie gehören würde und bat uns freundlich aber bestimmt, die Fläche zu verlassen, damit wir der Gastro nicht den Umsatz verderben. Und da wir ja nette, freundliche Menschen sind, kamen wir dieser Aufforderung nach und verlagerten Tische und Bänke wie gewünscht ca. 3 m weiter in Richtung Straße. So standen wir nicht mehr auf der drögen Wiese sondern auf dem gepflasterten Bürgersteig und störten jetzt die Passanten - aber immerhin verdarben wir jetzt nicht mehr der Gastronomie den Umsatz. Ich stellte mich anschließend dann testweise mal für ca. 5 Minuten mit leeren Händen und durstigem Blick auf die Wiese, doch was soll ich sagen: es kam kein Kellner, der meine Speise- oder Getränkebestellung aufnehmen wollte. Soviel zu dem Thema... ;-)
Egal, wir beendeten das Picknick, bauten unsere Schlemmertafel ab und machten uns auf den Weg in Richtung Halle.
 
In der Halle trafen dann der Oranienburger HC und unsere Jungs vom Handball Sportverein Hamburg aufeinander und wir hatten eigentlich ein spannendes Spiel erwartet. Nur leider hatten unsere Jungs einen gebrauchten Tag erwischt und unterlagen am Ende deutlich mit 33-21. Die Leistung des HSV war nicht gut und auch bei einer etwas weniger heimlastigen Schiedsrichterleistung wäre da an diesem Tag nichts gegangen. So what - Mund abwischen und weiter machen, so was passiert. Außerdem sind wir ja schließlich neu in der 3. Liga - auch wenn zahlreiche sogenannte "Experten" eigentlich einen Durchmarsch in Liga 2. erwarten.
 
 Und dann machten wir uns auch schon wieder auf den Heimweg. Ab auf die Autobahn und dann schnell nach Hause - so war der Plan. Wir hatten aber die Rechnung leider ohne den chinesischen Verkehrsminister Um-Lei-Tung gemacht, der sich an diesem Abend offensichtlich auf der A24 tummelte und uns eine "gar wunderbare Lichterfahrt" durch Mecklenburg-Vorpommern bescherte. Die erste Vollsperrung der Autobahn erwischte uns unangekündigt bei Suckow. Brav folgten wir der Umleitung und fuhren über diverse Landstraßen, die sich phasenweise als bessere Feldwege herausstellten. Dass direkt vor uns 2 große LKW und ein Bus fuhren, fand ich dabei eher positiv, denn wenn die da durchfuhren, dann rissen sie für uns wenigstens eine Schneise. Zum Glück kamen uns wenig bis gar keine Fahrzeuge entgegen. ;-) 

Kaum waren wir wieder auf der Bahn, blinkten schon die nächsten Lichter fröhlich in der Dunkelheit und kündigten eine weitere Sperrung der A24 an. In Wöbbelin durften wir wieder abfahren und sollten uns über verschlungene Pfade über die Umleitung U6 bis zur Auffahrt Wittenburg durchschlagen. Nach den auf der 1. Umleitung gemachten Erfahrungen zogen wir es vor, den 1. Autohof gleich an der Abfahrt anzusteuern um nochmal ein wenig Diesel in den Tank zu füllen. Sicher ist sicher, denn schließlich wusste ja niemand so genau, wie lange wir über Land fahren würden. Auf der Tanke machten wir dann gleich noch eine kurze Rast (ja, schon wieder, irgendwie mussten die Proviant-Massen ja alle werden...) und Dirk wurde dort von einem verzweifelten Autofahrer aus Polen angesprochen. Dessen Navi wusste überhaupt nicht mehr, wo es war und wie es nach Hamburg finden sollte. Nett wie wir nunmal sind, nahmen wir das polnische Fahrzeug in unsere Mitte und fuhren dann in einer 'Dreier-Kolonne' durch die Nacht (Nein, nicht atemlos - auch wenn DJ Nicole das in ihrer Playlist hatte!) In Wittenburg hatte uns die A24 dann endlich wieder und wir konnten die Fahrt zum Glück ohne weitere Umwege fortsetzen. Reichte dann auch mit Strecke und Umleitungen ... ;) Aber Spaß hat's trotzdem gemacht und schon am 15.10. fahren wir wieder mit den 21'ern auf Auswärtstour. Nach Werder - auch in der Nähe von Berlin - auch über die A24... *Hurra!*  Und wenn da etwas aufregendes/interessantes/sensationelles oder gar lustiges passieren sollte, werde ich natöööörlich auch darüber berichten. ;) 

Mittwoch, 7. September 2016

03.+04.09.2016 - Girls Girls Girlseishockey.de

Im April 2016 fand ich in meiner Mailbox eine Nachricht mit Informationen zum Verein Girlseishockey.de, der 
der es sich zum Ziel gesetzt hat, Mädchen ab 6 Jahre an den Eishockeysport heranzuführen bzw. zu fördern. "Weil Mädchen keine Knaben sind" lautet der Slogan des Vereins. In eben-dieser Mail wurde ein Traingscamp angekündigt, das im September in Hamburg stattfinden sollte und und für eben das Camp wurden noch Helfer gesucht. Leichtfertig und naiv wie ich gelegentlich zu sein scheine, sagte ich sofort meine Unterstützung zu, sofern der Termin bei mir passen würde. 
Wenige Wochen später wurde es dann konkreter und es stellte sich heraus, dass der Organisator Carsten mich gar nicht zum Obst schnibbeln und Stullen schmieren auf dem Zettel hatte sondern eher als Torwarttrainer. Äääääähhh... ja, is klar, wo ich in meinem Leben ja schon an so vielen Torwarttrainings-Einheiten teilgenommen habe, war ich ja prädestiniert für eine solche Aufgabe... nicht! Ich bin ein echter Autodidakt und Torwart-Techniken wurden mir nie wirklich beigebracht. Da musste ich dann doch noch ein bisschen drüber nachdenken. Den Ausschlag zur finalen Zusage gab dann die Tatsache, dass Coach Guido ebenfalls als Trainer zusagte, sich den Hut aufsetzen liess und wir zusammen mit Crocos-Torfrau Vivi Pahl im 3'er Gespann für das Goalie-Training verantwortlich zeichneten. 

Samstag, 03.09.2016
Dann war es so weit, das Camp stand an und insgesamt hatten sich 24 Feldspielerinnen und 9 Goalies der Jahrgänge 2002 - 2008 angemeldet, die kreuz und quer aus der Republik angereist waren. Wir Coaches trafen uns Samstag morgen um 8 Uhr in der Volksbankarena um uns zu beschnuppern, denn Headcoach Sascha und seine Assistentin Denise waren aus Mannheim angereist und uns allen noch gänzlich unbekannt. Dazu kamen mit Konni und Lea noch 2 Hamburgerinnen, so dass das 7köpfige Trainerteam komplett war. Die erste Eiszeit am Samstag begann um 10 Uhr und nachdem der 1. und 2. Becher Kaffee geleert war, konnten wir auch mit der Besprechung der praktischen Übungen beginnen. 
 Das war recht schnell erledigt und auch wir 3 Goalie-Trainer waren uns schnell über die Arbeitseinteilung einig: Guido gab den Erklärbären und hatte den Hut auf, Vivi durfte als gutes Beispiel voran gehen und ich sollte/wollte Scheiben einsammeln und im Weg rumstehen. ;-) 
Bei der ersten Trainingseinheit gab es Lauftraining - hin und her und her und hin.... T-Shuffle, vorwärts, rückwärts, sliden, hinfallen, aufstehen und nochmal von vorn. Die Kids waren mit Feuereifer dabei und die ersten 90 Minuten Eiszeit waren ratz-fatz beendet. Nach einer kurzen Snack-Pause ging es dann in die Ballsporthalle von eine Stunde Trockentraining stattfand. Auch hier zogen die Mädchen ordentlich mit und durften zur Belohnung eine halbe Stunde nach dem Verlassen der Trainingshalle wieder für 90 Minuten aufs Eis. Irgendwie waren die Kids nicht   
kaputtt zu kriegen - selbst, als wir zum Ende der Trainingseinheit die Goalies gegeneinander Eishockey spielen liessen, waren alle in Bewegung und schienen nicht müde zu werden. Faszinierend! 
Im Anschluss an die letzte Trainingseinheit des Tages ging es dann zu Fuß ins Stadioneck zum Abendbuffet. Bislang war mir diese Gastronomie nur vom Vorbeifahren bekannt - und das hätte auch gern so bleiben können. Das Buffet war maximal mittelmäßig und statt der von mir erwarteten Pasta gab es "alles, was die Fritteuse so hergab" - aber gut, es ist wirklich schwer, in der Nähe der Stadien ein bezahlbares Restaurant zu finden, das so vielen Leuten Platz bietet. Dennoch war es ein unterhaltsamer, lustiger Ausklang des Abend in netter Gesellschaft. 
Nachdem wir auf dem Rückweg zu den Autos noch einen kurzen, unplanmäßigen Zwischenstop mit einer hilflosen, nicht-ansprechbaren Person und etwas Wartezeit auf einen Rettungswagen verbracht hatten, endete der Abend dann mit Couch-Übernachtungsbesuch und dem Wissen, dass der Wecker am Sonntag um kurz nach 6 klingeln würde... Hurra! 

Sonntag, 04.09.2016

Hurra! 6 Uhr ... der Wecker klingelte. So früh stehe ich nichte einmal auf, wenn ich arbeiten muss... Aber gut, der Übernachtungsbesuch musste auch noch ins Bad und mit in die Halle. Also raus aus den Federn, ab unter die Dusche und dann schnell den 1. Kaffee. Und während ich in der Küche sass und darauf wartete, dass Nina aus dem Badezimmer kam, fiel mir auf, dass ich überhaupt noch keine weiteren Geräusche in der Wohnung gehört hatte. Kooomisch... Nina wollte doch um 6.45 Uhr ins Bad, damit wir um 7.15 Uhr in Richtung Halle starten konnten... Wie sich herausstellte, hatte Nina sich nicht einmal einen Wecker gestellt, war aber nach meinem erfolgreichen Weckversuch trotzdem nktlich abfahrtbereit.
 Um 8 Uhr wurden dann die Schlittschuhe zur nächsten Eiszeit geschrt - gleich 120 Minuten Training waren angesagt. Diesmal durften immer ein paar Torhüter bei den Feldspielern mittrainieren während der Rest sich bei Übungen zu Pass- und Stellungsspiel amüsierte. Natürlich mussten dazu auch Schüsse auf das Tor kommen und wieder eimmal durfte ich Dinge tun, die ich nicht richtig kann und auch nicht richtig beherrsche. Aber flache, halbwegs platzierte Schüsse bekam ich schon noch irgendwie hin. Ganz schön schweißtreibend, dieses Rumgeschieße und -gepasse und *mimimimiii* ich hatte am Ende des Trainings sogar eine Blase am Daumen. Man bin ich froh, wenn ich bald wieder "NUR" Torwart bin. ;) 
Nach dem Eis ist vor dem Eis - und dazwischen ist noch ein bisschen Trockentraining in der Ballsporthalle. Stickhandling stand auf dem Trainingsplan. Die Mädchen machten fleißig mit, allerdings merkte man bei dem einen oder andern Kind schon, dass die Müdigkeit langsam durchkam. Zwei kleinere Mädchen meldeten sich bei Headcoach Sascha wegen Unwohlsein ab und da ich gerade nicht wirklich eine wichtige Aufgabe hatte, begleitete ich die beiden an die frische Luft. Erst war ihn nur schwindlig, dann sah eine alles doppelt, dann die andere - dann sah eine alles grün/rot/blau/türkis, dann auch auch die andere - klarer Fall von "kommt, wir gehen mal gucken, ob es schon einen Snack gibt". Als wir dann an der einen Umkleidekabine vorbei kamen, fanden wir das nächste Mädchen, das weinend auf seinem Platz satz. "So und so sind so gemein zu mir, immer ärgern sie mich und ich hab gar nichts gemacht" Ach herrje, ja, die Welt ist schlecht. Doch meine beiden "Patientinnen" tröstetend das weinende Mädchen hochkonzentriert und schon waren die "alles ist bunt und ich seh doppelt"-Anfälle wieder vergessen. Hurra, eine Wunderheilung. ;) 
Um 12:30 Uhr gab es dann schon das nächste Eistraining und weil alle so toll mitgezogen hatten, teilten wir die Spielerinnen in 2 Mannschaften auf und liessen 90 Minuten lang auf 6 Tore mit Torwart-Rotation spielen. Ich musste dabei nur aufpassen, dass ich keinen Puck abbekam, die Stoppuhr im Auge behalten und das Spiel regelmäßig für einen Wechsel unterbrechen. Ach ja, und ne Bandentür musste ich auch noch öffnen - aber auch das bekam ich einigermaßen hin. Irgendwie gingen die 90 Minuten dann auch vorbei und damit endete auch das 1. GirlsEishockey Camp in Hamburg. Wir Trainer waren zufrieden, die Kinder wirkten glücklich und auch die Eltern dürften froh gewesen sein, dass die Kids müde und erschöpft in die Autos fielen und den Großteil der Rückfahrt verschlafen haben dürften. 

Ich habe für mich einmal mehr festgestellt, dass ich im Leben nie-nicht Trainer werden werde - nicht, weil das keinen Spaß macht, sondern eher, weil mir das nicht liegt. Ich hatte echt 2 Tage lang Dinge erklärt, von denen ich wenig bis keine Ahnung habe. Natürlich weiß ich theoretisch, wie man einen Puck stoppt und kann auch einen T-Push-Schritt einsetzen - aber erklären? Äh.. nö.... ;o) Dennoch: Wenn nächstes Jahr wieder ein Camp in Hamburg stattfindet, es zeitlich passt und tatsächlich wieder eine Anfrage kommen sollte, bin ich gern wieder mittendrin und voll dabei. 

Das beste kam dann aber Abends noch auf Coach Guido und mich zu: 
Wir hatten um 19.45 Uhr noch eine ganze Stunde Eiszeit und durften selbst trainieren und versuchen, Gegentore zu verhindern. Und nun ja, was soll ich sagen: Spaß hat's gemacht - auch, wenn die Beine nach den vielen Stunden auf dem Eis doch ein wenig schwer waren. ;)