Sonntag, 2. März 2014

Wenn im Crafter die Kontrolllämpchen leise blinken...

Samstag = Hockeytag! Das Nachholspiel in Erfurt steht an. Erfurt? Da war doch was?!? Richtig: Dezember 2013: Spielabsage - aber der Xaver kann nix dafür... 
372 km einfache Strecke - ohne Stau knapp 4 1/2 Stunden Fahrtzeit. Diese Strecke wollten wir nicht mit Privatwagen fahren sondern mieteten uns wieder zwei Busse. So hatten wir 17 Sitzplätze und auch ausreichend Stauraum für unsere Ausrüstungen. Pünklich um 12 Uhr starteten wir in Stellingen und rollten bei Sonnenschein und freien Straßen gen Osten. Lutz fuhr den kleineren Vito, ich hatte den "Der Gerät-Crafter" unterm Hintern, die Taschen finden komplett im Crafter Platz. In beiden Bussen ging die Mega-Dose Haribo Colorado um und die Laune war bestens. 

An der Hildesheimer Börde machten wir dann die erste Pause für einen Snack und einen Kaffee. Wir genossen den Frühlingssonne und stiegen entspannt wieder in die Autos. Auf der Beschleunigungsspur war es mir, als hätte der Crafter sich beim Schalten vom 3. in den 4. Gang "verschluckt" - komisch. Blick aufs Armaturenbrett - warum zur Hölle will der Wagen bei Tempo 120 und (natürlich) laufendem Motor vor glühen??? Und warum wird der Wagen langsamer, nimmt kein Gas mehr an und regelt bei 80 km/h den Motor ab? O.o Die liebe FennFenn guckte ins Handbuch und las vor: "Motorsteuerung gestört!" Na super! Dann mal ab auf den Standstreifen. 
Motor aus - warten - Motor an. Und? Lampe blinkt. Nochmal: Motor aus - warten - Motor an. Lampe blinkt noch immer! Mist! Anruf bei der Vermieterin der Wagen. "Das kennen wir, ist 'n VW-Fehler. Da ist ne Glühkerze defekt. Damit könnt ihr weiterfahren!" "Bist Du Dir sicher? Inzwischen leuchtet die nächste Kontrolllampe ... die Abgaskontrollleuchte ist an. Im Handbuch steht, dass man sofort in die nächste Werkstatt fahren soll!" 
Wir fahren langsam weiter und warten auf die nächste Ausfahrt. Im Auto überschlagen sich inzwischen die Gespräche - jeder berichtet von irgendwelchen Defekten, möchte Analysen und Infos haben... Ja Mensch, da blinkt ne Leuchte und die andere ist dauerhaft an - ich weiß es doch auch nicht. Das Telefon klingelt, wir bekommen den Rat, die Batterie für fünf Minuten abzuklemmen. Dann soll der Fehlerspeicher gelöscht sein. Machen wir - aber erstmal muss ne Ausfahrt kommen. Wo bleibt die Abfahrt wenn man sie braucht?  Ah - da! Abfahrt Rhüden mit Autohof. Dort angekommen geht die Suche nach der Batterie los. Im Motorraum ist sie nicht - also muss sie unter dem Fahrersitz sein. Wer denkt sich denn so was aus? Um die Verkleidung zu lösen braucht man einen Torx-Schlüssel. Klar ... hat man ja immer dabei! :-( Guido improvisiert und mit minimalem Gewalt-Einsatz lässt sich die Batterie freilegen. Das Abklemmen geht schneller - nützt nur leider nix. Die Lampen leuchten nach wie vor. Aber telefonisch gib es gute Nachrichten: Knapp 10 km entfernt befindet sich eine Werkstatt mit Notdienst - ein Fahrer ist auf dem Weg zu uns. Yeah!
Wir warten ... und der Pannenhelfer kommt schnell, schließt seinen Computer an und blickt in den Motorraum - beobachtet vom 30 neugierigen Augen, die wissen wollen, was los ist. Er weiß es aber auch noch nicht, die Computer-Analyse ist nicht aussagekräftig. Probefahrt - Rückkehr zum Autohof. Und??? "Fahren Sie mir bitte hinterher, ich gucke in der Werkstatt noch genauer"
In der Zwischenzeit haben wir den Ligenleiter und den Erfurter Trainer schon mal vorsorglich informiert - weiß ja niemand, wie lange das hier noch dauert. 
Die Werkstatt befindet sich in Lutter und die Fahrt dorthin ist kurvenreich. Wir folgen dem Abschleppwagen und staunen, wie rasant man mit dem Geschoss durch Kurven fahren kann. Ich hätte bei der Strecke lieber ein Motorrad dabei gehabt und Antje bemerkte trocken: "Wenn der bremst würd ick och bremsen!" Danke! Mach ich! ;-) 
Wir warten wieder ... zum Glück ist es mild und regnet nicht. Wir vertreiben uns die Zeit mit essen, trinken, klönen, lachen und Ball spielen. Der Wagen ist weiter in der Werkstatt verschwunden. Dann öffnet sich das Tor und der Wagen bricht zu einer Probefahrt auf. Als er zurückkommt wird er wieder direkt in die Werkstatt gefahren. Nix zu machen - die Kontrollleuchte geht nicht aus, irgendwelche Werte stimmen nicht. Weiterfahrt unmöglich. Anruf beim Ligenleiter und in Erfurt, das Spiel wird abgesagt. Nächste Sorge: Wie kommen wir mit unserem Gepäck wieder nach Hause? Ein VW Bus kann besorgt werden doch beim Blick in den Kofferraum kommen Zweifel auf. Auch mit dem Vito bekommen wir nie alle Taschen mit nach Hause. Die Alternative ist, dass in Hamburg noch ein Crafter losfährt um uns einzusammeln. Hmmm - das dauert locker noch zwei/zweieinhalb Stunden. Wir versuchen unser Glück und beginnen, die Taschen aus- und wieder einzuladen. Wenn irgendwann mal bei den olympischen Spielen die Sportart "Eishockeytaschen-Tetris" ins Programm aufgenommen wird: Wir sind echte Medaillen-Anwärter! 
 
13 Eishockeytaschen, zwei Paar Torwartschienen, zwei Trikotsätze, ca. 25 Schläger, diverse Taktiktafeln, Trinkflaschen und Proviantrucksäcke sind verstaut. Und jeder hat einen Sitzplatz. Hey, das soll uns erstmal einer nachmachen. 
Trotzdem: Von Lutter nach Erfurt wären wir jetzt noch 2 1/2 Stunden unterwegs - im Leben nicht mehr rechtzeitig bis Spielbeginn. Um 18.15 Uhr rollen wir vom Hof und schlagen den Weg nach Hamburg ein. Unterwegs klingelt das Telefon: Vito an T5 - bei uns ist gerade eine Warnmeldung für den Motorölstand im Display! Aaaaaaah! Das darf nicht wahr sein! Doch die Meldung verschwindet zum Glück schnell wieder und wir setzen die Fahrt fort.
Der obligatorische Zwischenstop bei McDonalds darf trotzdem nicht fehlen und gegen 20.30 Uhr kommen wir wieder in Stellingen an. So viel Aufwand für nix - aber Spaß hatten wir trotzdem. Irgendwer will wohl nicht, dass wir dieses Jahr nach Erfurt kommen. :-( 
Wir müssen jetzt abwarten, was die Ligenleitung entscheidet und ob Erfurt noch Eiszeiten für ein Nachholspiel anzubieten hat. Wir sind bereit und würden gern einen dritten Versuch starten. :-) 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen