Juhu... endlich wieder Eishockey! Sonntag morgen - 11 Uhr - Spielbeginn - und zwar auswärts.
Normalerweise ist bei Auswärtsfahrten einiges an Planung erforderlich: Fahrtstrecke und Fahrtzeit müssen ermittelt werden und vor allen Dingen müssen Spieler und Trainer auf die Autos verteilt werden. Ja, klingt einfach, dabei muss aber natürlich auch noch berücksichtigt werden, wer fährt und wie viele Ausrüstungen in die jeweiligen Autos passen. Bei den Ausmaßen einer Eishockeytasche ist das nicht ganz so einfach. Aber die Erfahrung machts...
Aber an diesem Sonntag war sowieso alles anders.
Bei dem Auswärtsspiel handelte es sich um ein Derby - die Penguins vom Altonaer SV hatten Heimrecht. Eigentlich sollte dieses Spiel bereits im Dezember in Stellingen stattfinden. Aber die Eiszeit wurde anderweitig benötigt und deshalb war der Termin auf den 1. Februar verschoben worden. Und weil da in Stellingen keine Eiszeit frei war, wurde das Punktspiel ausnahmsweise in der Volksbank-Arena austragen. (Ich glaube übrigens, das war das allererste offizielle Frauen-Eishockey-Spiel in der Halle!) Folge:
Und? Was fällt auf? Richtig: Ich war viiiiiiiel zu früh an der Halle... naja, es hätte ja noch Stau sein können... ;) Und ich war top-motiviert, einsatzbereit, einsatzwillig, heiß, wollte ein "zu-Null-Spiel" hinlegen... ja, das Derbyfieber hatte mich erfasst!
Wir konnten auf einen großen Kader zurückgreifen - na klar, denn so ein Derby lässt sich doch kaum jemand entgehen. Zu den "üblichen Verdächtigen" kamen mit Marlene und Janina noch zwei Rückkehrer, die es nach ein paar Jahren Abewesenheit wieder zurück an die Ostsee gezogen (oder sollte ich gespült schreiben?) hatte und die jetzt wieder für die Beach Girls die Schlittschuhe schnürten.
Die Aufstellungstafel war also prall gefüllt, die Stimmung in der Kabine war auch gut und Lutz lüftete das Geheimnis der Aufstellung:
Karo bekam den Vorzug und hütete das Tor. Ich übernahm also brav die Bandentür für die Abwehrspieler und war mit dem sortieren der 6 Verteidiger gut beschäftigt. Das Spiel begann aus unserer Sicht eigentlich ganz gut, wir konnten uns einige Torchancen erspielen und in der 9. Minute brachte Fenja uns in Führung. So hätte es weiter gehen können. Doch leider ging es eben nicht so weiter. Trotz 2 Überzahlsituationen für uns fielen in der ersten Pause keine weiteren Tore. Es blieb bei unserer 1-0-Führung, aber so richtig souverän war unser Spiel dennoch nicht. Unser Stellungsspiel klappte nicht, wir liefen unseren Gegner entgegen, die Pässe kamen nicht an... Nein, das musste besser werden.
In der Drittelpause wurden die Reihen umgestellt / optimiert und nach einer Ansprache der Trainer ging es auf ins 2. Drittel. Vor Beginn nahm ich Svea noch zur Seite und gab ihr den gleichen Ratschlag, den sie schon seit Anfang der Saison permanent, regelmäßig und schon fast routinemäßig von mir zu hören bekommt. Nun, was soll ich sagen? Es scheint zu helfen - denn Svea brachte uns in Unterzahl in der 26. Minute mit 2-0 in Führung. Dennoch... richtig gut haben wir nicht gespielt - und von den Nicklichkeiten der Gegnerinnen schienen die Mädels auf dem Feld dann irgendwann auch beeindruckt. In der 29. Minute fiel durch einen vermeidbaren Konter der Anschlusstreffer. Nahezu identisch dann die Situation in der 34. Minute, wieder führte ein konsequent zu Ende gespielter Konter zum Gegentor. Ausgleich für Altona - 2:2 und mit diesem Spielstand ging es in die Kabine.
Dort stellten die Trainer abermals die Reihen um. Aus je drei Sturm- und Verteidigungsreihen wurden zwei - eine nachvollziehbare Entscheidung, die nicht überall auf Gegenliebe traf. Doch auch Gemuffel und Gemaule änderten an dieser Entscheidung nichts, es wurde in neuer Zusammensetzung weiter gespielt.
Nur leider änderte auch die neue Aufstellung nichts daran, dass wir an diesem Tag einfach nicht richtig ins Spiel kamen. Zu häufig einen Schritt zu langsam, zu selten auf der richtigen Position, zu ungenaue Pässe, zu gern dem Gegner entgegengelaufen, zu unkonzentriert und zu allem Übel noch mit den Nicklichkeiten der Gegner und den (Nicht-)Pfiffen der Schiedsrichter beschäftigt. In Normalform hätte uns die 2-0-Führung eigentlich zum Sieg reichen können. Aber nun ja, es passierte, was passieren musste: Altona schoss im letzten Drittel noch 2 weitere Tore (45. & 56. Minute)und feierte den (verdienten) Derby-Sieg entsprechend ausgelassen auf dem Eis. Unnötigerweise gab es im letzten Drittel - für ein Frauen-Spiel eher untypisch - noch große Strafen. Fenja bekam in der 55. Minute eine 5 + Spieldauerdisziplinarstrafe und durfte vorzeitig duschen gehen. Eine - wie ich persönlich finde - überharte Entscheidung der Schiedsrichter, denn dass die Gegnerin beim Fallen nach dem Zusammenprall gegen den Torpfosten fällt und sich dabei verletzt, ist nicht Fenjas Schuld. Unglücklicherweise ist sie nach dieser Strafe für das nächste Spiel gesperrt und wird uns sehr fehlen. :( Eva, eine ASV-Spielerin, bekam dann in der 56. Minute noch eine 10-minütige Disziplinarstrafe weil sie während des Wartens auf das Bully wohl "ihre Klappe" nicht halten konnte.
Nun ja, letztlich haben wir uns diese Niederlage selbst zuzuschreiben und müssen jetzt in den nächsten Spielen punkten um im oberen Tabellendrittel zu bleiben. Aktuell sind wir mit 19 Punkten aus 11 Spielen noch Tabellenzweiter, haben aber nur einen Punkt Vorsprung auf Adendorf mit 18 Punkten aus 10 Spielen.
Am kommenden Wochenende haben wir erstmal spielfrei. Weiter geht es erst am 15. Februar um 12.45 Uhr mit einem Heimspiel in HH-Stellingen. Zu Gast sind dann die "Wild Hornets" Erfurt und bereits jetzt ist klar, dass eine deutliche Leistungssteigerung nötig ist, damit die Punkte im Norden bleiben. Kommt vorbei und unterstützt uns - auch weil es unser letztes Heimspiel in Hamburg in dieser Saison ist.
PS:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen