Sonntag - Gameday - 12.45 Uhr - Matchtime!
Yeah!
Am Morgen war der erste Schnee gefallen und passend zu den
winterlich-frisch-kühlen Temperaturen schnürten wir im heimischen
"Palast der Winde" in Stellingen wieder die Schlittschuhe und waren heiß
darauf, den Puck im gegnerischen Tor unterzubringen. Auf auf!
Doch zuvor ein kleiner Rückblick:
Am
letzten Montag war Franzi das erste Mal bei uns beim Training und da es
tatsächlich gelungen war, ihren Vereinswechsel von Berlin nach Hamburg
rechzeitig über die Bühne zu bringen, konnte sie bereits beim heuigen
Spiel gegen die Indians aus Hannover schon im pinken HSV-Trikot auflaufen und mit uns
spielen. Mit insgesamt 18 Spielern (17 Feldspieler, 1 Goalie) waren wir
gut besetzt. Leder war Karo noch immer verletzt, Alexa hatte am
Vormittag ein Spiel mit den Jungs und für Tina war die Info, dass sie
hätte spielen können, leider zu spät gekommen.
Das bedeutete also im Normalfall 60 Minuten Spielzeit für mich - was an sich ja gar nicht tragisch
und auch nicht ungewohnt ist, nur hatte mich dummerweise an diesem Morgen eine Hexe
etwas angeschossen und einfaches "aufrecht Stehen" stellte für mich schon
eine
gewisse Herausforderung dar. Nun ja, wir Nordeutschen sagen in solche
Momenten "nützt ja nix", "watt mutt datt mutt" und machen weiter. Genau
so hielt ich es an diesem Tag auch, zog einfach 1-3 Lagen Wäsche mehr
unter die Ausrüsung, packte den zickenden Lendenbereich dazu
sicherheitshalber noch besonders warm ein und wärmte mich auf - nützt ja
nun mal nix. 😉
Beim
Aufwärmen stellte ich dann erfreut fest, dass es ganz angenehm war,
nicht aufrecht stehen zu müssen - und das tut man als Eishockey-Torwart
ja nun zum Glück eher selten.
Wir
erwischten einen guten Start, Fenja brachte uns in der 2. Minute gleich
mit dem 1. Schuss auf das Tor der Gäste mit 1-0 in Führung und es
sollte uns auch gelingen, diese knappe Führung mit in die erste
Drittelpause zu nehmen. Doch das war harte Arbeit, denn zum einen konnte
Hannover mit Tina Evers und Nina Hemmes
zwei ehemalige Nationalspielerinnen aufbieten, die nicht nur eigene
Einträge bei Wikipedia haben sondern definitiv noch immer gutes
Eishockey spielen können und zum anderen machten wir uns das Leben durch
leichte Unaufmerksamkeiten selbst schwer. So gab es zum Beispiel
Wechsel, bei denen plötzlich eine komplette Seite der Eisfläche
verlassen wurde, obwohl Hannover gerade mit Scheibe in der
Vorwärtsbewegung war und so freie Bahn zu unserem Tor hatte. Doch wie
bereits erwähnt - mit Glück und Können
brachten wir dennoch die 1-0-Führung mit zur ersten Drittelpause in die Kabine.
Auch im 2. Drittel bot sich den Zuschauern wieder ein munteres Spiel mit
Torchancen auf beiden Seiten, doch wir erwischten wieder einen guten
Start: In der 22. Minute fütterten Nina bzw. Chrissi Fenja B. mit einem
Pass und diese netzte zum 2-0 ein. Nur knapp 40 Sekunden später bekam
Chrissi die Scheibe dann von Maike und erhöhte auf 3-0. Das sah doch
schon mal ganz gut aus. 😊 Aber wie eingangs bereits erwähnt, waren die
Mädels aus Hannover zwar nur mit kleinem Kader angereist, hatte aber
dennoch Qualität in ihren Reihen und so sah ich mich Mitte des 2.
Drittels Tina Evers gegenüber, die frei auf mich zulaufen konnte. Die hatte dabei dummerweise auch noch die Scheibe aber ich hatte Glück,
konnte den Schuss mit der Stockhand abwehren und auch der abgeprallte
Puck fand nicht den Weg in mein Tor sondern blieb an meiner Schiene
hängen. Puh, durchatmen war angesagt. Ich bekam den ein oder anderen
Schulterklopfer von meinen Mitspielerinnen und Fenja sprach mir im Vorbeilaufen sogar noch "100 Extra-Punkte" zu - ich bin sicher, irgendwann kann ich die irgendwo bestimmt einsetzen. Ehrlich
gesagt, bekam ich in diesem Moment auch echt zum ersten Mal mit, dass die
Mädels auf der Bank in dieser Situation jubelten und feierten. Das ist
mir zuvor tatsächlich noch nie bewusst aufgefallen. Erstaunlich, denn
wie mir später auf Nachfrage nochmals versichert wurde, war das wohl
keine Ausnahme. Nun denn, das Spiel ging weiter und in der 38. Minute
konnte Fenja R. mit ihrem zweiten Treffer an diesem Tag auf 4-0 erhöhen.
Es vergingen allerdings keine 40 Sekunden, bis die Scheibe nach einem
Schlagschuss von Tina Evers doch hinter mir im Tor landete. Das war
ärgerlich, denn ich hatte den Puck noch berührt, konnte ihn aber vor der
Torlinie nicht stoppen. Zum Glück schien Fenja B. die 4-Tore-Führung besser zu
gefallen - etwa eine Minute nach dem Anschlusstreffer erhöhte sie auf
5-1. Aber auch die Indianerinnen schienen jetzt auf den Geschmack des
Toreschießens gekommen zu sein und verkürzten in der 39. Minute noch mal
auf 5-2 und mit dieser Führung ging es in die zweite Drittelpause.
Dort
analysierten wir das Spiel und wurden von Coach Guido darauf
hingewiesen, dass im Grunde genommen ja alles in Ordnung wäre. Er warnte
uns allerdings eindringlich davor, nachlässig zu werden und mahnte, dass wir in
der Defensive weiterhin gut stehen müssten. Nun ja, ich vermute, dass
wir zwar zugehört hatten, aber inhaltlich vielleicht doch die ein oder
andere Frage offen geblieben war, denn es sollte ein recht kurioses
und turbulentes Drittel folgen, das (wieder einmal) nichts für schwache Nerven war...
Schnelldurchlauf:
44:00 Minute - Tor Hannover zum 5-3
44:53 Minute - Tor Hannover zum 5-4
46:51 Minute - Tor Hannover zum 5-5
Ausgleich?! Ne äh doch! Verdammt, das kann doch nicht wahr sein!? Durchatmen, ein Gegentor war unglücklicher als das nächste... ein abgefälschter Schuss, ein Kullerding... Nein, das war nicht mehr das souveräne Spiel,
das wir in den ersten 40 Minuten gezeigt hatten. Jetzt bloß nicht die Nerven verlieren! 😕 Kurz mal ein bisschen schütteln, den Helm wieder zurecht
rücken und weitermachen...
... und wie meine Mädels im Angriff weitermachten!!!
47:58 Minute - Tor durch Chrissi auf Vorlage von Fenja B. zum 6-5
48:47
Minute - Tor durch Neuzugang Franzi zum 7-5
YEAH! YEAH! YEAH! War Franzi in der Drittelpause noch traurig und unzufrieden mit ihrem eigenen
Spiel gewesen, hatte sie jetzt allen Grund zum Jubeln und durfte zu
Recht den Puck einsacken.
Doch noch war das Spiel nicht vorbei und das muntere Torschießen ging weiter:
51:08 Minuten - Tor Hannover zum 7-6
oh
ha.. noch knapp 10 Minuten! Zum Glück befindet sich die Uhr in Stellingen im ersten und im letzten Drittel hinter meinem Tor und man muss bzw. kann nicht ständig auf die noch verbliebene Spielzeit gucken. 🙈
53:06
Minuten - Tor durch Fenja B. zum 8-6 -
Ich vermute, sie hatte keine große Lust
mehr auf Zitterpartie und sorgte mit ihrem 3. Treffer an diesem Abend für etwas Ruhe. Puh ha... dieses Spiel war wahrlich nichts für schwache Nerven!
Zum
Glück blieb es am Ende tatsächlich bei diesem Ergebnis - 14 Tore fielen
insgesamt, da wurden den Zuschauern einiges geboten und zum Glück
hatten wir wohl doch etwas mehr Zielwasser getrunken als unser Gegner und vielleicht wollten wir den Sieg auch einfach noch ein bisschen mehr als Hannover. Egal - die Punkte konnten wir auf der Haben-Seite verbuchen und das war auch gut so!
Die Stimmung in der Kabine nach dem Spiel war auf jeden Fall gut und fröhlich, es gab ein After-Game-Bierchen und warme Duschen - jedenfalls für die, die schnell genug waren. Ich war es leider nicht. Ich hatte zu lange gequatscht und musste deshalb mit einer kalten Dusche vorlieb nehmen. Nun ja, ich glaube ja eigentlich fest daran, dass jeder bekommt, was er verdient - aber das konnte ich so jetzt dann doch nicht nachvollziehen. 😡
Weiter geht es für uns auf jeden Fall mit einem vorweihnachtlichen Derby-Heimspiel, denn wir empfangen am Freitag, 22.12.2017 die Mädels vom Altonaer SV, für die Saison bislang eher suboptimal gelaufen ist und die noch keinen Punkt verbuchen konnten. Wir hoffen, dass das auch nach dem Spiel gegen uns so bleibt. 😉 Spielbeginn ist um 19.30 Uhr, der Eintritt in Stellingen ist wie immer frei und wir freuen uns über jeden Zuschauer, der den Weg auf die Tribüne im Palast der Winde findet!
... und zum Abschluss noch ein paar Fotos von Yvonne Klehr:
Weiter geht es für uns auf jeden Fall mit einem vorweihnachtlichen Derby-Heimspiel, denn wir empfangen am Freitag, 22.12.2017 die Mädels vom Altonaer SV, für die Saison bislang eher suboptimal gelaufen ist und die noch keinen Punkt verbuchen konnten. Wir hoffen, dass das auch nach dem Spiel gegen uns so bleibt. 😉 Spielbeginn ist um 19.30 Uhr, der Eintritt in Stellingen ist wie immer frei und wir freuen uns über jeden Zuschauer, der den Weg auf die Tribüne im Palast der Winde findet!
... und zum Abschluss noch ein paar Fotos von Yvonne Klehr:
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