Dienstag, 4. August 2020

04.08.2020 - Warum ich Online-Shopping doof finde...

Ich finde Online-Shopping doof - wirklich! Ich mag weder ebay, noch Amazon und ich eigentlich mag ich auch keine anderen Händler, die in den Tiefen des World Wide Web ihre Waren feilbieten. Ja, ich gucke gern online durch die Shops, gehe auf einen virtuellen Schaufensterbummelund packe auch oft viele Dinge in meinen Warenkorb. Allerdings nur, um dann das Fenster dann einfach zu schließen - OHNE etwas zu kaufen. Und ja, natürlich bestelle ich online regelmäßig Tickets für Veranstaltungen. Aber auch da wähle ich dann lieber die Print-at-Home-Variante, damit ich bloss nicht auf die Lieferung warten muss und einem womöglich noch einem Versanddienstleister ausgeliefert bin.

Zum einen nehme ich die Sachen, die ich kaufen möchte, gern in Augenschein und möchte sie auch anfassen bzw. bei Kleidung auch gern anprobieren. Einige Male ist es mir passiert, dass ich nach einem Einkauf von Qualität und Passform der gekauften Artikel so enttäuscht war, dass ich die gesamte Sendung zurück schicken musste. Zum anderen unterstütze ich durch Offline-Shopping wenigstens im Rahmen meiner Möglichkeiten den lokalen Handel, der eben vor Ort Arbeitsplätze schafft, hier Steuern zahlt und zudem auch Einkaufsstraßen bzw. -center durch sein Geschäft belebt. Support your local Dealer! Aber auch die sofortige Verfügbarkeit der Ware und damit die Unabhängigkeit von Lieferdiensten ist für mich ein absolutes Argument pro "Local-Shopping". Denn gerade wenn ich auf Pakete mit selbstbestellter Ware warte, dann passiert meistens einiges und genau das ist der Hauptgrund für meine Abneigung gegen Online-Shopping.

So ganz lässt es sich auch für mich leider nicht immer vermeiden, online zu bestellen. Vor etwa 2 Jahren habe ich mich z.B. in ein paar grüner Stiefel verliebt, die mir nicht mehr aus dem Kopf gingen und die ich auch nach einigen vielen "Nächten des darüber Schlafens" noch immer besitzen wollte. Einen Shop in der näheren Umgegbung Umgebung hatte dieser Händler leider nicht und eine Rabattaktion, die die Stiefel einigermaßen bezahlbar machte, führte dann letztlich dazu, dass ich eben doch online bestellte. Als Lieferadresse wählte ich meine Firmenanschrift aus, wo die Anlieferung Montag - Freitag zwischen 8-17 Uhr und am Samstag noch zwischen 9-13 Uhr durchgehend möglich ist. Ich versprach mir davon, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das Paket dort zugestellt werden könnte größer war als an unserer Privat-Anschrift. Natürlich wollte ich mir damit in erster Linie Hinterlegung und Abholung in der Postfiliale ersparen - ach herrje, was war ich naiv?! 😖
Der Händler schickte mir die Versandbestätigung inkl. Trackingcode für DHL zu und ich war optimistisch, innerhalb der nächsten 2-3 Tage das Paket in Empfang nehmen zu können. Doch denkste, natürlich kam es anders...
Am Freitag bekam ich per Mail die 1. Info von DHL, dass mein Paket nicht zugestellt werden konnte - okay um 18.57 Uhr war wirklich niemand mehr in der Firma anzutreffe. Der 2. Versuch war ebenfalls erfolglos: Samstag, 16.43 Uhr. Immerhin konnte ich mir Sonntags noch schnell die Benachrichtigungskarte aus dem Briefkasten der Firma holen, meinem Lieblingsmenschen damit eine Vollmacht ausstellen und ihn bitten, am Montag zu den Öffnungszeiten der Post das Paket abzuholen. Er hat es dann versucht, hatte neben der Vollmacht noch meinen Ausweis, eine Visitenkarte mit meinem Namen und der Firmenanschrift dabei und bekam das Paket dennoch nicht. Erst, als er von mir per WhatsApp noch einen Screenshot des Paket-Trackingverlaufes zugeschickt bekam, liess sich die Post-Dame dann doch noch erweichen und händigte ihm mein Paket aus. Gratis gab es von ihr dann noch die spitze Bemerkung dazu, dass Pakete mit einer Firmenanschrift eigentlich gar nicht bei der Post hinterlegt werden dürften. Letztes war mir aber herzlich egal, hatte ich doch nach etwas über gut 2 Wochen endlich meine bestellten und so herbeigesehnten Schuhe erhalten. Zum Glück waren Qualität und Passform so gut, dass keine Rücksendung nötig war. 😊


Vorletzte Woche hatte der Lieblingsmensch dann selbst wieder einmal online bestellt und meine Firmenanschrift (mit meinem Namen versehen) als Lieferanschrift verwendet. Der Online-Händler hatte es tatsächlich geschafft, (s)eine Bestellung auf 3 verschiedene Pakete aufzuteilen, von denen zudem noch zwei mit DHL und eines mit Hermes verschickt wurde. Die Zustellung des Pakets durch Hermes klappte erstaunlicherweise reibungslos, aber natürlich sollte es mit DHL nicht so laufen. Das erste DHL-Paket konnte angeblich am Mittwoch in der Firma nicht zugestellt werden, gleiches dann am Donnerstag nochmal. Aber da gab es dann immerhin eine Benachrichtigungskarte, die ich Freitag fand und mit der ich nach Feierabend zum Postamt wollte. Am Freitag packte ich zu Feierabend die Karte ein, als der Lieblingsmensch mir mitteilte, dass er gerade bei der Post gewesen wäre und das Paket abgeholt hätte - ohne Ausweis, Vollmacht, Benachrichtigungskarte... einfach so mit, mit ganz viel Überredungskunst. Okay... ich war jetzt zwar noch kurz versucht, trotzdem zur Post zu fahren und auf Herausgabe meines Pakets zu drängen, nahm von diesem Vorhaben dann aber doch wieder Abstand. 😉 Wenigstens das dritte Paket wurde regulär und ohne Komplikationen zugestellt - dass ich es dann 2 Tage lang in der Firma vergass, das ist eine andere Geschichte... 🙈


Und der aktuelle Höhepunkt, der eindeutig eine weitere Verstärkung meiner Abneigung gegen die Abhängigkeit von Versand-Dienstleistern zur Folge hat, folgt jetzt. Dazu muss ich allerdings doch ein wenig ausholen und die Vorgeschichte erzählen:
Zum Geburtstag bekam ich einen wunderbaren Schaukelstuhl für unsere Terrasse geschenkt und unter diesen wollte ich jetzt gern noch einen Outdoor-Teppich legen - einfach so, zur Schonung der Kufen, außerdem natürlich wegen der Optik, fein farblich abgestimmt und natürlich aus Bock. Seit Ende Juni machte ich regelmäßig virtuelle Schaufenster-Bummel um mal so zu sehen, was es in der Richtung so alles gibt. Muster, Größen, Formen, Farben... Letzte Woche Mittwoch waren wir dann in der Wohnmeile Halstenbek unterwegs und haben dort sämtliche Möbelgeschäfte abgeklappert. In keinem der Geschäfte gab es einen Teppich, der optisch auch nur annähernd in die gewünschte Richtung ging. Ihr ahnt es: Ich war gezwungen, online zu bestellen. Es nützt leider nichts, die Alternative war eine teppichlose Terrasse und die fand ich doof. Ich hatte dort ja in Gedanken meinen Teppich schon ausgerollt. Gesagt, getan! Mittwoch abend ging die Bestellung raus und wurde auch prompt rückbestätigt. Der bestellte Teppich war vorrätig und sollte auch direkt am nächsten Tag in den Versand gehen. Soweit, so gut. Am Donnerstag kam dann per Mail die Benachrichtigung, dass das Paket an den Versanddienstleister GLS übergeben wurde und irgendwie hatte ich beim Namen "GLS" ein ungutes Gefühl und definierte die Abkürzung spontan mir "Ganz Lausiger Service". Ich ahnte, dass das eine komplizierte, längere Geschichte werden würde. Und leider täuschte mich mein Gefühl wieder einmal nicht. 😕

Von GSL hatte ich dann per Mail einen Trackingcode bekommen, der besagte, dass mein Paket am Freitag angeliefert werden sollte. An diesem Tag war ich selbst in der Firma und bekam dann gg. 13 Uhr eine Mail, dass man den Empfänger um 11.49 Uhr nicht angetroffen hätte und das Paket deshalb nicht zugestellt werden konnte. AHA! 😠 Weitere Information zum Paketstatus gab es (auch online via Treckingcode) erstmal nicht und so wartete ich ab. Am Montag war ich dann wieder in der Firma und fand über die Sendungsverfolgung heraus, dass das Paket erneut in ein Fahrzeug geladen worden war. Ich ging also davon aus, dass es an diesem Tag einen 2. Zustellversuch geben würde und war noch verhalten optimistisch. Bei meinem Anruf bei GLS wurde mir dann bestätigt, dass mein Paket unterwegs wäre, aber man könne mir leider kein Zeitfenster für die Anlieferung sagen. Die Umwandlung in kontaktlose Hinterlegung am Wunschort sei leider auch nicht möglich, so lange das Paket unterwegs wäre. Okay, das habe ich verstanden. Um 10.55 Uhr hatte sich der Standort-Status meiner Sendung dann allerdings wieder geändert und demnach lag mein Paket jetzt doch wieder im Paketlager in Tornesch. Ich griff also zum Hörer und rief erneut bei GLS an. Nach etwa 15 Minuten in der Warteschlange hatte ich dann wieder einen realen Ansprechpartner am Telefon, der mir mitteilte, dass das Paket wohl wegen eines gravierenden logistischen Problems (das er nicht näher definieren konnte/wollte) wieder im Paketzentrum angekommen wäre. Die Zustellung könnte dann vermutlich unter Umständen vielleicht doch am nächsten Tag erfolgen. Alternativ könnte ich jetzt über die Wegsite eine kontaktlose Übergabe an der angegebenen Lieferadresse veranlassen oder das Paket selbst in Tornesch (ca. 20 km von meinem Wohnort entfernt) abholen. Nein, das wollte ich dann auch nicht. Ich wollte weder, dass mein Paket auf unserem Firmenhof abgelegt wirde noch wollte ich nach Tornesch fahren. Und so hoffte ich darauf, dass das Paket dann am heutigen Dienstag wieder in den Lieferwagen wandern und zugestellt werden würde.... aber denkste. Natürlich wurde mein Paket NICHT wieder verladen, natürlich liegt es noch immer im Paketlager und entsprechend habe ich immer noch keinen Teppich.

Ich bin jetzt mehr als gespannt, wie diese Geschichte endet. Wird es ein Happy End geben? Können wir den Teppich auf der Terrasse ausrollen? Oder gibt es noch böses Blut und bitterböse Mails zwischen mir, GLS und dem Online-Händler? Man weiß es nicht...
Der Online-Händler allerdings scheint entweder gute Erfahrungen mit GLS gemacht zu haben oder ist einfach optimistisch-ignorant. Er bat mich nämlich bereits am vergangenen Freitag per Mail um eine positive Bewertung seines Online-Shops...

(Fortsetzung folgt...)


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