Ja, ich gebe zu, dass ich auch am Sonntag morgen etwas widerwillig aufstand als der Wecker klingelte. Die Nacht war kurz und der Tag würde lang werden. Dennoch lockte mich die Aussicht auf frischen Kaffee aus dem Bett, unter die Dusche und in den Frühstücksraum.
Doch vorher schob ich noch die Vorhänge zur Seite und genoss den Ausblick:
Na, immerhin war da blauer Himmel zu sehen - irgendwo da hinter dem "Hotel Sylter Hof". Und schon hatte ich einen Ohrwurm:
Doch vorher schob ich noch die Vorhänge zur Seite und genoss den Ausblick:
Na, immerhin war da blauer Himmel zu sehen - irgendwo da hinter dem "Hotel Sylter Hof". Und schon hatte ich einen Ohrwurm:
"Guten Morgen BerlinSo, ab ins Erdgeschoss zum Frühstück. Die HSV Handball-Fans, die Ihre Tickets über die Geschäftsstelle gebucht hatten, hatten mit Ihrem Paket ein türkis-farbenes T-Shirt erhalten, dass das Motto "Ankern & Entern" trug.
Du kannst so hässlich sein
dreckig und grau
...
Und während ich durch die Straßen laufe
wird langsam schwarz zu blau"
Selbstverständlich hatten viele Fans das T-Shirt bereits zum Frühstück angezogen - und waren dadurch im Frühstücksraum kaum vom Personal des Motel One zu unterscheiben. *gg* Es wimmelte nur so von türkis-gewandeten Personen. Ich fand es lustig - und der ein oder andere unbeteiligte Frühstücksgast dürfte etwas verwirrt gewesen sein.
Ringelnatz-Poesie zum Frühstück :) |
Das Frühstücksbuffet war gut und reichlich - lediglich die fehlende Nahkampfausbildung machte es etwas schwierig, an die Kaffeemaschinen zu gelangen. ;) Einkaufen im Supermarkt vor einem ganz langen Feiertagswochenende ist nichts dagegen. Ehrlich, ich hätte dort nicht im Service arbeiten wollen. Aber das musste ich ja zum Glück auch nicht! Sitt und satt machten wir uns auf den Weg zurück ins Zimmer, packten die Tasche und brachten diese schon mal in den Bus.
Dann fuhren wir mit der U-Bahn weiter in Richtung Halle und Berlin wäre nicht Berlin, wenn es nicht sogar auf dem kurzen Stück vom Hotel zur Haltestelle und auf der Bahnfahrt selbst jede Menge Fotomotive gegeben hätte.
Hit the road Jack... |
Wir
hatten bereits am Samstag mit unserer Reisegruppe beschlossen, dass wir
uns vor dem Spiel um Platz 3 zwischen Skjern und Velenje im Café Meta
treffen wollten. Das liegt unmittelbar in Hallennähe und ist -
wenigstens vor den Heimspielen der Füchse - immer gut besucht. In weiser
Vorraussicht hatten wir am Samstag abend bereits einen Tisch reserviert
- und das war eine echt gute Idee, denn der Laden war wieder ziemlich
voll. So konnten wir aber in aller Ruhe noch etwas Essen, ehe es in die
Halle ging. Nach einigen Entscheidungsschwierigkeiten wurden das Essen
bestellt - bei uns am Tisch u.a. "Schnitzel Hamburger Art" Käsespätzle,
Reibekuchen, Gulaschsuppe und Würzfleisch ausgewählt. Besonders dem Gast, der die Gulaschsuppe
gewählt hatte, fiel die Entscheidung nicht leicht. Um so größer war
dann des Gelächter, als die Kellnerin mitteilte, dass ausgerechnet die
Gulaschsuppe aus sei. Zum Glück gab es noch ausreichend Alternativen auf
der Karte und es wurde schnell eine Ersatzbestellung aufgegeben.
Interessant wurde es dann, als auch das Würzfleisch als "nicht mehr
lieferbar" deklariert wurde... Aber auch dieses Problem liess sich
selbstverständlich lösen. ;)
Anschließend
wechselten wir die Straßenseite und schauten, was vor der Halle so an
"Rahmenprogramm" angeboten wurde. Es gab Torwart-Torwand-Werfen,
Torwand-Werfen mit Geschwindigkeitsmessung und Parallel-Torwand-Werfen.
Na, wenn das nicht abwechslungsreich ist. ;-) Egal, wir waren ja nicht
(nur) zum Spaß da - aber die "neiheeeein, nicht auf den Silvio
zielen"-Ansagen der Aufpasserin beim Torwart-Torwand-Werfen waren schon
lustig - und auch nicht ganz unberechtigt!
Neihein, nicht auf den Silvio zielen!
|
Dann
gingen wir in die Halle und schauten uns dort noch ein wenig um. Im
Eingangsbereich war der Pokal ausgestellt und man konnte sich mit dem
"Ding" fotografieren lassen. Klar, das mussten wir mitnehmen - aber es galt die "alte Schalke-Regel" Nur Gucken - nicht anfassen!
Und ich schwöre, wir haben uns dran gehalten. Nein, wir sind nicht abergläubisch - aber man weiß ja nie!
Nur gucken - nicht anfassen!!! |
Um
14.30 Uhr spielten dann Velenje und Skjern den 3. Platz aus. Die Halle
war leider noch recht leer - es schien, als hätten insbesondere die
Berliner noch kein Interesse an dieser Partie sondern wollten erst zum
Finale in die Halle kommen. Schade, denn auch wenn wir das Spiel recht
entspannt gucken konnten, hätte die Partie mehr Zuschauer verdient
gehabt. Ich gönnte Skjern den Sieg, tippe aber auf Velenje als Gewinner. Obwohl
Velenje zunächst deutlich führte, konnte Skjern das Spiel für sich
entscheiden und sich den 3. Platz sichern. Glückwunsch dazu.
Safety first! :) Der "Bundes-Heiner!" |
Der
Hallen-DJ schien schon mal Anlauf für das Finale zu nehmen und
versuchte sich gemeinsam mit dem Hallen-Sprecher schon mal
hochzuschaukeln. Immer häufiger wurden Musik-Einspielungen nicht bei
Wiederaufnahme des Spiels unterbrochen sondern liefen einfach weiter.
Ich machte mir Sorgen und wählte Twitter für einen Hinweis an den
Ausrichter des Turniers. Doch meine Sorge um den DJ schien unbegründet
zu sein:
Und dann wurde es ernst, der Adrenalinspiegel stieg, das Finale, nein
UNSER Finale! rückte näher. Die Halle füllte sich, die Mannschaften
kamen zum Aufwärmen auf die Platte und der Lärmpegel in der Halle stieg.
Uns HSV-Fans war klar, dass definitv eine Stimmband-Belastungsprobe auf uns
zukommen würde - wir würden uns mächtig ins Zeug legen müssen, um gegen
das Berliner Heimpublikum, den Hallensprecher und den DJ ankommen zu
können. Doch wir waren gewillt und wir waren bereit.
Leider erwischte Berlin den besseren Start in das Spiel und ging mit 2-0 in Führung. Es dauerte ein wenig, bis unsere Jungs nachlegen konnten, doch in der 16. Minute gingen wir beim Stand von 6-7 erstmals in Führung. Doch die sollte weder ausbaufähig zu sein, noch sollte sie lange Bestand haben. Die Füchse führten kurz vor der Halbzeit mit 16-11, doch durch 2 schnelle HSV-Tore konnte der Rückstand zur Pause immerhin noch auf 16-13 verkürzt werden. Da wir noch alles drin. Deutlich schlimmer als dieser Rückstand waren die Verletzung von Abwehr-Chef Davor Dominikovic, der sich zuvor im Zweikampf um den Ball verletzt hatte und mit einer Arm-bzw. Schulterverletzung von der Platte geführt wurde. Verflixt, schon wieder eine schwere Verletzung und schon wieder in Berlin. Hört das denn gar nicht mehr auf???
Auch in der 2. Halbzeit hatte Berlin erst mehr vom Spiel und als dann auch noch ein HSV-Spieler nach der 3. Zeitstrafe die rote Karte sah, war "Holland in Not!" Doch das schien irgendwas in der Mannschaft geweckt zu haben - es wurden 4 Tore in Folge erzielt und das führte in der 43. Minute tatsächlich zum 21-21-Ausgleich. In den HSV-Fanblöcken hielt es mittlerweile (fast) niemanden mehr auf dem Sitz und obwohl sich bereits erste Aussetzer bei den Stimmbändern bemerkbar machten, wurde gebrüllt und angefeuert, was das Zeug hielt. Leider gelang es nicht, in Führung zu gehen. Berlin wechelte den Torwart und der kam (leider) gut ins Spiel. Am Ende stand es 30-27 - Berlin holte sich den Pokal und die Spieler kullerten jubelnd über den Hallenboden. Schade - zumal die Niederlage auch noch zu deutlich ausfiel. Berlin war keine 3 Tore besser. Aber Respekt vor unserem Team, das nicht nur die Verletzungsausfälle gut weggesteckt hat, sondern sich auch noch den Arxxx aufgerissen und mit viel Leidenschaft gekämpft hat. Lange, lauten, aufmunternden, verdienten Beifall und HSV-Sprechchöre holten sich die Spieler zu Recht nach der Niederlage von ihrem Fans ab.
Bei uns war die Luft raus. Natürlich guckten wir uns die Siegerehrung an und applaudierten auch brav für den Sieger. Immerhin wurde Kenny Mahé noch als "Bester Spieler des F4" geehrt.
An sich sollte unser Bus um 21 Uhr ab Berlin starten - doch da alle Fahrgäste rechtzeitig am Treffpunkt vor der Halle waren, konnten wir
a) noch ein wenig frische Luft tanken
b) unsere Jungs auf dem Weg zum Bus noch aufmuntern
und
c) sogar früher in die schönste Stadt der Welt abfahren.
Die Rückfahrt verlief entspannt - es gab noch ein paar Getränke und die meisten Fahrgästen schliefen irgendwann auch ein. Immerhin waren wir durch die verfrühte Abfahrt eine ganze Stunde früher wieder in Hamburg als geplant. Und auch die "Individual-Reisenden" gaben rechtzeitig Info, dass alle wohlbehalten an ihrem Bestimmungsort angekommen waren.
Eigentlich ein tolles Wochenende mit viel Spaß, entspannten Leuten, viel Gelächter, guten Gesprächen ... nur beim Ende, da hätte ich beim nächsten Mal gern ein positiveres Ergebnis! ;)
Aber: Heute ist nicht alle Tage - wir kommen wieder! Keine Frage!
Und die nächste Auswärtsfahrt ist schon gebucht und rückt immer näher! Und auf die freue ich mich schon wie ein Schnitzel - denn diese Reise wird es in sich haben und ist etwa ganz besonderes.
Hier noch ein paar Bilder aus der Halle:
Wir sind 8 - und machen Lärm für 800 ... mindestens! |
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