Sonntag, 17. Mai 2015

16.05.2015 ... Berlin - Berlin ... wir fahren nach...

Samstag morgen - 4:15 Uhr - der Wecker klingelt! WTF??? Ist schon wieder Eishockey? Die Sommerpause hat doch gerader erst angefangen...??? Ach neeeeee! Handball ist! Es geht nach Berlin zum EHF Final 4, dem Finalspiel um den EHF-Pokal. Am heutigen Samstag spielen wir um 14:30 Uhr in Halbfinale gegen Skjern Handball (Dänemark), im 2. Halbfinale stehen sich die Füchse Berlin und Gorenje Velenje (Slowenien) gegenüber. Also: ZACK ZACK! Raus aus den Federn und ab dafür. 7:00 Abfahrt nach Berlin.
Beim Packen am Vorabend hatten Jensemann und ich bereits ein echtes Erfolgserlebnis, denn obwohl wir den inoffiziellen Titel des "Gepäck-Massen-Weltmeisters bei Kurzreisen" tragen, war es uns wirklich gelungen, alle unsere Klamotten in eine Sporttasche zu bekommen! Und, NEIN! - es handelte sich dabei NICHT um meine Eishockeytasche. ;) Der HVV-Bus war pünktlich, die S-Bahn auch und entsprechend kamen wir mehr als rechtzeitig am Hamburger ZOB an. Das lief ja schon mal wie geschmiert, sehr gut! 
 
Alle Reisenden der Teamsport-Reisen-Reisegruppe "Rundum-Sorglos" waren pünktlich und abfahrtsbereit am Treffpunkt. Als der Bus vorfuhr, gab es dennoch kurz irritierte Blicke. Gut, da stand der Mannschaftsbus des VfB Bad Schwartau, die in der 2. Handball-Bundesliga spielen. Immerhin war die Sportart richtig - also schnell das Gepäck eingeladen, eingestiegen und ab auf die Autobahn. Die Stimmung im Bus war gut und Bier, Prossecco & Champagner wurden "fachgerecht entsorgt" und brüder- bzw. schwesterlich geteilt. 
 
Jensemann hatte Biggi ein Champagner-Frühstück versprochen - gesagt getan! Prost!
Beim einzigen Rastplatzstop entdecken wir einen Pappaufsteller mit Quitsche-Entchen. Klar, dass ich mein Handy zücken muss - dass Motiv ist einfach zu gut. Eine Ente fehlt ... ein kleiner Schönheitsfehler, nichts weiter. Dass ausgerechnet diese fehlende Ente wieder auftauchen würde .... das konnte doch niemand ahnen.
Wir kamen mehr als rechtzeitig an unserem Hotel an. Die Zimmer konnten leider noch nicht bezogen, aber das Gepäck immerhin schon mal im Hotel deponiert werden. Und natürlich gab es die Chance für einen Toilettenbesuch. Bis zur Busfahrt zur Halle hatten wir anschließend gut 90 Minuten Freizeit und die nutzten wir für einen Abstecher zum nahen Ku'damm. Dort fanden wir - Überraschung- einen Imbiss mit "Original Berliner Currywurst". Jupp, es war Zeit für einen kleinen Snack.

"Ich nehme bitte das Menü 2: Currywurst / Pommes und ein alkoholfreies Getränk. Da hätte ich gern eine Cola Light!"
"Jo! Watt zu trinken dazu?"
"Eine Cola Light bitte!"
"Kettschapp oder Majoooooh?"
"Nein, danke!"
Kurze Pause ... .... ....
"Einmal Curry mit Pommes Majoooooh - wollten se watt trinken?"
Naja, die Currywurst in Hamburg schmeckt mir besser und da muss ich mich auch nicht entscheiden, ob sie einen Darm habe darf oder nicht. ;-)

Nach diesem kulinarischen Highlight ging es entspannt zurück zum Hotel. Dort enterten wir den Bus und machten uns auf den Weg zur Max-Schmeling-Halle, wo wir die anderen HSV-Fans mit alternativen Anreisemöglichkeiten trafen. "Hallo Freunde schön, Euch zu sehen. Lasst uns mal gemeinsam die Bude rocken" 
Und während wir über die Anreise und den bisherigen Tagesverlauf schnackten, zeigte Jule mir ein Foto und sagte, sie konnte nicht anders, sie musste das gezeigte Objekt für unsere Badezimmer-Sammlung kaufen... 
Und *zack* da war sie, die fehlende Ente von der Autobahnraststätte! Als ich Jule dann im Gegenzug das Gruppenfoto mit dem leeren Fach zeigte, war das Gelächter natürlich groß.

So, und dann wurde es Ernst! Wir waren ja nicht (nur) zum Spaß unterwegs! Unser gemeinsames Tagesziel lautete: Finaleinzug!  
Vor dem Spiel gab es noch Showprogramm mit Musik und Feuerwerk und dann legten unsere Jungs los wie die Feuerwehr. Torwart Jogi machte seinen Kasten dicht, die beiden Kevins auf den Aussenpositionen wirbelten und trafen und Kenny sorgte in der Rückraum-Mitte für mächtig Tamtam. Mit einer 14:11-Führung ging es in die Halbzeitpause. Das sah doch schon alles ganz gut aus.

Auch in der 2. Halbzeit gaben unsere Jungs mächtig Gas, ließen den Dänen keine Chance, gewannen 27:23 und zogen verdient ins Finale ein. Einziger Wermutstropfen war aus unserer Sicht die Verletzung, mit der unsere "Nachverpflichtung" Johan Petersson (der in der vergangenen Woche in einer Nacht- und Nebelaktion als Ersatz für zwei schwerverletzte Rechtsaussen aus dem Handball-Ruhestand zurückgeholt und verpflichtet wurde) zu Beginn der 2. Halbzeit ausgeschieden war. Nach ca 6 Minuten Einsatzzeit musste er von der Platte gebracht werden und konnte dabei seinen rechten Fuß nicht belasten. Später sollte sich herausstellen, dass er sich die Achillessehne gerissen hat. Tragisch und ungerecht. Gute Besserung Johan!


Glücklich, gutgelaunt und leicht heiser bereiteten wir uns auf das 2 Halbfinale vor. Das konnten wir recht entspannt verfolgen, wir hatten unser Tagesziel ja schon erreicht. Im 2. Halbfinale war Berlin Favorit, Velenje jedoch (wohl nicht nur) mein persönlicher Wunschgegner für das Finale. Doch es kam, wie es kommen musste: Berlin gewann und so sollte es ein deutsch-deutsches Finale geben. Okay .... Challenge akzeptiert. Dann führte der Weg zum Titel eben über die Füchse. 
Bedenklich fand ich dennoch das Verhalten des Stadionsprechers, der - ich erinnerne daran, dass es sich um ein internationales Turnier des EHF handelte und Berlin "nur" Ausrichter war - jegliche Neutralität vermissen ließ und die Füchse das ganze Spiel über nahezu frenetisch anfeuerte. Schade ... und unsportlich. Das ließ für das Finale am Sonntag einiges befürchten. :-/

Dennoch verließen wir zufrieden und verhalten optimistisch die Halle. Mit einer kleinen Gruppe von HSV Fans machten wir uns zu Fuß auf den Weg zu einem von "ortskundigen Eingeborenen" im Vorfeld sorgfältig ausgewählten Italiener. Die Gruppe war von ursprünglich 10 Teilnehmern spontan auf 14 Teilnehmer gewachsen - mal gucken, ob man den Tisch ausziehen kann. Konnte man nicht, aber es gab noch freie Tische, so dass jeder einen Sitzplatz fand. Das Essen war gut, die Getränke kühl und der Geräuschpegel stieg permanent.
Irgendwann merkten wir aber, dass der Tag schon ganz schön lang war und beendeten das SitIn. Statt den Heimweg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzutreten, entschieden wir uns für ein Taxi - ein Großraum-Taxi, denn immerhin mussten wir mit 6 Leuten in unser Hotel zurück. Das Taxi kam und alle fanden irgendwie Platz. Der wortkarge Fahrer startete und wir waren überrascht. Hinten auf der letzten Bank (da wo die Rückenlehne ungefähr in Höhe der Beckenknochen begann) saßen Marc und ich und wir waren uns sicher, dass unser Fahrer gerade der Meinung war, den Stadtkurs der F1 in Monaco zu fahren. Die anderen Passagiere waren überrascht, dass es in der Berliner Innenstadt wirklich Bereiche gibt, in denen man 100 km/h fahren darf. Ja, das war schon ein Erlebnis - da wurde gerast, gedrängelt, geschnitten, gebremst... Nein, ich muss das nicht öfter haben. Als "Lehrer-Landwirt" Jens dann während der Fahrt auch noch anfing aus seinem Alltag als Sportlehrer zu berichten und das Thema "Ringen und Raufen" ansprach, war es vorbei - wir machten kurzerhand "Singen und Saufen" daraus - wollten aber aufgrund der Taxi-Fahrer-Fahrweise gerade weder das eine noch das andere. ;-) 
Dennoch kamen wir unbeschadet und schnell (ach was...?!) am Hotel an. Nachdem es auch den Passagieren von der letzten Bank gelungen war, sich zu befreien, scchloss der Fahrer die Türen und drehte die Musik im Wagen auf .. UTZ UTZ UTZ UTZ UTZ BOOM BOOM BOOM ... Nun gut, wir checkten endlich ein, bezogen unser Zimmer, machten uns frisch und rafften uns auf um noch für einen Schlummertrunk an die Hotelbar zurück zu kehren. Mit Müh und Not gelang es uns, diesen zu trinken und ins Zimmer zurück zu kehren, ehe uns die Augen zu fielen.
Gute Nacht, John-Boy! Gute Nacht Berlin! Morgen ist ein neuer Tag - morgen ist Fiiiiiiiinaaaaaaaleee ohoooooooo! 










 




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