Sonntag, 10. Januar 2016

09.01.2016 - Ach menno... Bremerhaven war kein gutes Pflaster für uns :-(

Endlich wieder Game-Day! Ich habe immer noch das Gefühl, dass die Saion 15/16 gar nicht richtig in Schwung kommt. Das letzte Training, bei dem wir eine ganze Eisfläche für uns hatten, war am 15.12. und unser letztes Spiel am 19.12. - in der Zwischenzeit hatten wir in Hamburg lediglich 2 Eiszeiten, die wir uns mit der 3. Herrenmannschaft des HSV teilten. Immerhin - und die Trainingsspiele mit den Heren machen ja auch Spaß und bringen uns was. Befriedigend ist die diesjährige Eiszeiten-Situation trotzdem nicht, ganz im Gegenteil: Wir zahlen den vollen Vereinsbeitrag und bekommen nur noch die Hälfte der Trainingszeiten... das nervt massiv! 

Aber am gestrigen Samstag durften wir dann aber auch endlich mal wieder spielen. Um 20.00 Uhr sollte das Spiel in Bremerhaven beginnen. Bei der Abfahrt in Hamburg klappte alles reibungslos, die Autobahnen waren frei und so kamen wir (sehr) rechtzeitig an der Halle an. Lediglich Fenja sollte sich wg. eines kleinen Zwischenfalls auf der Strecke etwas verspäten, doch dazu später mehr. Wir bezogen unsere Kabine und natürlich wurde uns die Aufstellung wieder auf der Magnettafel wieder ab prominenter Stelle präsentiert. Leider hatte es im Vorfeld einige krankheitsbedingte Absagen gegeben, so dass wir mit relativ kleinem Kader antraten:
Als wir zum Aufwärmen auf das Eis gingen, fehlte Fenja noch - sie hatte uns aber mitgeteilt, dass sie bald da sein würde. Doch als wir wieder vom Eis kamen, war ihr Platz in der Kabine noch immer leer. Entsprechend gaben unsere Trainer Instruktionen, dass wir dann erstmal mit 2 Mittelstürmern spielen würden und auf das 3 Reihen-System umstellen, wenn Fenja da wäre. Kurz bevor wir wieder auf das Eis mussten, öffnete sich die Kabinentür und Fenja stürmte hinein. Hurra - jetzt musste sie sich nur noch blitzschnell umziehen und uns auf das Eis folgen.
Wir mussten auf jeden Fall schon mal vorgehen und machten uns zur "Torbeschwörung" bereit. Allerdings fiel mir dann auf, dass sich im Tornetz direkt am Pfosten ein großes Loch befand, durch das sich die Kelle meines Schlägers komplett schieben liess. Und wenn da schon meine Kelle durchpasst, hätte da auch locker ein Puck von der Seite durch das Netz ins Tor rutschen können. Nö, das gefiel mir ganz und gar nicht. Also wurden die Schiedsrichter (die die Tornetze ja vor dem Spiel immer kurz kontrollieren müssen) auf das Loch hingewiesen und mussten reagieren. Es dauerte dann tatsächlich noch, bis der Eismeister ein paar Kabelbinder gereicht und die SR diese fachgerecht angebracht hatten. 
  
Kurz bevor die Reparatur abgeschlossen war, kam Fenja dann auch auf das Eis und so konnten wir wie geplant mit 3 Sturmreihen agieren. Hurra - und nein, wir haben das Tornetzt nicht mutwillig beschädigt, wir hatten einfach etwas Glück. ;-)
Das Spiel begann - allerdings hatte die Verzögerung anscheinend eher unsere Konzentration gestört als die des Gegners. Bremerhaven gewann das erste Bully, stürmte auf unser Tor und *zack* der erste Schuss landete direkt hinter mir im Tor. Ein Alleingang, platziert über die Fanghand in den Winkel geschossen - für Aussenstehende muss das gut ausgesehen haben. *Uffz* Das war ja mal nix - gerade mal 39 Sekunden waren da gespielt. Kein guter Start - aber wir hatten ja noch Zeit um diesen Fehler auszumerzen. Das Spiel wurde dann offener, aber so richtig gut spielten wir nicht. Wir kamen nicht ins Spiel, schlichen behäbig über das Eis, spielten ungenaue Pässe, die Zuordnung zu den Gegenspielern stimmte nicht - das war überhaupt kein Vergleich zum letzten Spiel gegen Altona. Dennoch fielen in dem Drittel keine weiteren Tore und mit dem 0-1-Rückstand ging es in die erste Pause.

Auch im 2. Drittel bot sich den Zuschauern zunächst ein ausgeglichenes Spiel. Trotz einer gut stehenden Bremerhavener Deckung, die den Mädels vor dem gegnerischen Tor wenig Platz ließ,  hatten wir einige Torchancen, aber die Schüsse waren einfach zu ungefährlich und zu unplatziert. In der 33. Minute spielten wir in Unterzahl und es gab wohl ein Missverständniss in der Abwehr. Auf jeden Fall konnten 2 gegnerische Spielerinnen mutterseelenallein mit Puck auf mich zulaufen. *zack* Der Schuss passte genau und somit stand es 2-0. Kurz vor Ende des Drittels kam dann ein Schuss von aussen, der dummerweise genau in die Lücke zwischen Schiene und Stockhand passte... 3-0 - ach menno, der wäre haltbar gewesen. :( Abgesehen davon, dass weder meine Verteidigung noch ich besondern viel Glück hatten, zeichnete sich bereis in diesem Drittel ab, dass Bremerhaven an diesem Tag (wieder einmal) nicht unbedingt die sportlich fairste Gangart gewählt hatte. Obwohl beide Teams in diesem Drittel je 4 Strafzeiten abzusitzen hatten, hatte ich den (subjektiven?) Eindruck, dass die Schiedsrichter doch etwas schneller bereit waren, Strafen gegen unsere Manschaft zu verhängen und bei der Heimmanschaft gern mal ein Auge zudrückten bzw. gar nicht erst hinschauten.  

Im letzten Drittel nahmen wir uns vor, uns weiterhin gegen die Niederlage zu stemmen. Eine Umstellung von 3 auf 2 Reihen sollte für mehr Druck, Dynamik und Geschwindigkeit sorgen - doch bereits in der 44. Minute war dieser Plan hinfällig, denn nach einem weiteren Konter fiel das 4-0. Den ersten Schuss konnte ich mit der Stockhand noch abwehren. Allerdings prallte der Puck dabei so unglücklich nach vorne ab, dass er der Angreiferin direkt vor den Schläger fiel und sie die Scheibe "nur noch" einschieben brauchte. Argh - erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu. Es wäre zum Haareraufen gewesen - wenn das denn mit Hockeyhelm und Handschuhen so einfach ginge. In der 51. Minute fiel dann durch einen Schuss von der blauen Linie sogar noch das 5-0 und spätestens da war der Drops wirklich geluscht. Leider hielt Bremerhaven trotzdem an seiner Linie fest und spielte mit viel Härte und Stockeinsatz weiter. Neben Haken und Halten wurde auch gern mal mit dem Schläger gearbeitet. Ich war überrascht, wie viele offensichtliche Regelverletzungen die Schiedsrichter nicht ahndeten. Besonders krass und offensichtlich fand ich einen hohen Stock, den Antje frontal ins Gesicht bzw. ans Visir (zum Glück müssen wir mit Visir spielen!) bekam und einen Stockstich gegen Svea - beides von den Schiedsrichtern nicht gepfiffen. Nach dem Foul an Svea fragte die Gegnerin dann noch "Willst Du Stress?" und ich habe aus meiner Position damit gerechnet, dass die Handschuhe der Bremerhavenerin fliegen. Zum Glück ging Svea nicht darauf ein und mit 2 Minuten wg. "Halten des gegnerischen Stocks" war die Spielerin noch gut bedient. Ich glaube, nicht nur ich war froh, als das Spiel vorbei war und alle meiner Mitspielerinnen ohne größere Blessuren vom Eis kamen. Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum man so hart und unfair spielen und Verletzungen in Kauf nehmen muss - insbesondere wenn man so deutlich führt. 
Natürlich kann man mir jetzt vorwerfen, ein schlechter Verlierer zu sein - stimmt auch, ich verliere überhaupt nicht gern, weder beim Kartenspiel noch beim Eishockey. Aber wer tut das schon? ;-) Der Sieg der Bremerhavener geht voll in Ordnung - auch in der Höhe war das Ergebnis verdient. Wir haben es an diesem Tag nicht annähernd geschafft, das Eishockey zu spielen, das wir spielen können. Und wahrscheinlich hätten wir noch 3 Stunden spielen können ohne einen Treffer zu erzielen. Es gibt eben so Tage, da läuft nix zusammen - frei nach dem Motto:

Aber es kommen auch wieder andere Tage - da bin ich mir ganz sicher! :)

Ich habe den Eindruck, je älter ich werde, desto entspannter werde ich in einigen Dingen auch. Dann habe ich allerdings gehört, dass nach dem Spiel von einem der Schiedsrichter zu einer meiner Mitspielerinnen sinngemäß gesagt wurde "Wenn Euch das Spiel zu hart ist, dann müsst Ihr Euch halt eine andere Sportart suchen". Das lässt mich das nach dem Spiel mit der schwachen SR-Leistung und der von den Gegnern gezeigten Härte nachdenklich zurück. Wir sind sicher keine Mannschaft, die mit besonders viel Körpereinsatz spielt und wir wollen eigentlich auch nur Eishockey spielen. Aber wenn wir wir spielen, dann meist im Rahmen des Erlaubten - und das ist auch gut so! Mag sein, dass andere Spieler/Trainer/Teams das anders sehen - aber das ist mein Blog, also äußere ich hier auch meine Meinung!
Wir bleiben trotz der Niederlage auf dem 3. Tabellenplatz, haben weniger Spiele absolviert als die Mannschaften vor uns. Weiter geht es am für uns erst in 2 Wochen, am Sonntag, 24. Januar erwartet uns der Spitzenreiter aus Adendorf, Spielbeginn ist um 19.00 Uhr und das wird ganz sicher keine leichte Aufgabe. Dennoch wird Linas Motto "Dabei ist alles" ganz sicher nicht das Motto zum Spiel. Wir haben das was wieder gut zu machen... ;-) 

Bis dahin erwartet uns sogar noch eine eigene Trainingszeit, bei der wir die Eisfläche ganz für uns haben und hoffentlich auch gezielt und konzentriert trainieren werden. Etwas Ablenkung wäre allerdings möglich, denn wir bekommen bei dem Training Presse-Besuch. Die "Fit for Fun" schickt eine Redakteurin vorbei, die mal wissen möchte, wie es sich anfühlt, im Tor zu stehen. Ich bin sehr gespannt, wie es ihr dabei ergeht und ob es ihr gefällt - aber dazu dann natürlich zu gegebener Zeit mehr.  


Auch HL-Sports berichtet wieder - vielen Dank dafür! Warum der Artikel allerdings zunächst im Bereich Fußball zu finden war ... man weiß es nicht. ;-)

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