Same procedure as last week... Sonntag morgen, der Wecker klingelt schon wieder mitten in der Nacht und da wir gestern noch in den Geburtstag eines guten Freundes reinfeiern "mussten", war die Nacht diesmal wirklich kurz. Nützt aber nix - es war Derbyzeit. Die "Penguins" aus Altona mussten zu unserem Heimspiel an die Ostsee reisen und natürlich brannten wir auf Revanche für die Niederlage im Hinspiel (>>klick<<).
Das Wetter deutete bereits morgens um 7 Uhr an, dass es an diesem Tag richtig Gas geben würde. Allein schon dieser Anblick, der sich mir auf dem Weg zum Treffpunkt in Stellingen bot, entschädigte für das frühe Aufstehen - und natürlich war die Sonnenbrille schon am Start.
Schlagartig war die Müdigkeit verflogen und so ging es auf die Autobahn. Ohne Hindernisse kamen wir pünktlich am Strand an. Der Parkplatz war noch recht leer - ganz im Gegensatz zu unserer Kabine, die platzte nämlich aus allen Nähten. Gut, dass der Kabinen-Anbau nebenan frei war und einige unserer Spielerinnen dort Platz fanden.
Als ich in die Eishalle kam, kamen mir die "ASV Penguins" schon entgegen gewatschelt - sie wollten sich warm laufen und nahmen den Weg an den Strand. Na, für mein Empfinden war das noch ganz schön früh - aber die Mädels hatten am Vortag auch schon ein Spiel gegen Adendorf absolviert und vermutlich entsprechend müde Beine. Ein sachdienlicher Hinweis, den ich insbesondere unserer ehemaligen Teamkollegin Vivi auch während des Spiels noch das ein oder andere Mal zurufen sollte... ;)
Wir gingen dann aber auch "irgendwann" vor die Tür und drehten unsere Runde(n) auf dem Parkplatz. Meine Knochen knirschten und ich glaube, zusätzlich zum üblichen und mittlerweile durchaus vertrauten Knacken meiner Knie konnte ich an diesem Morgen auch noch meine Hüftpfannen quietschen hören. Naja, wir werden halt alle nicht jünger... Augen zu und durch!
Lutz und Guido hatten die Aufstellung vorbereitet und gewohnt liebevoll in der Kabine platziert.
Die Musik beim Warm up in der Halle war rockig und laut - einen Tick zu rockig und zu laut für meinen persönlichen Geschmack. Aber Musikstil und Lautstärke schienen uns geweckt und auch direkt mal auf Betriebstemperatur gebracht zu haben. Wir setzten die Pinguine direkt unter Druck und schon in der 6. Minute brachte Urda auf Vorlage von Berit die Scheibe zum ersten Mal im Altonaer Tor unter. Weiter ging es in der 8. Minute als Brini nachlegte und das 2-0 erzielte. Doch das sollte es noch nicht gewesen sein, denn in der 9. Minute erhöhte Silvi auf 3-0. Hoppla! Ein toller Start in das Spiel! Gleich mal schön den Pinguinen Sand auf die Eisschollen gestreut und den Wind aus den Segeln genommen. Gut so! Obwohl wir noch einige gute Torchancen hatten, ging es mit diesem Spielstand in die erste Drittelpause. Den im ersten Drittel einzigen richtigen Torschuss der Penguins konnte ich auch parieren. Nicht, dass die Gäste komplett harmlos waren, aber nennenswerte, gefährliche Torchancen hatten sie sich bis dahin nicht heraus gespielt. Das ist übrigens für Torhüter eine unglückliche Situation. Man folgt zwar die ganze Zeit dem Spiel und versucht, sich zu konzentrieren - aber dennoch ist man ja eigentlich unbeteiligt und nimmt nicht aktiv am Spiel teil. Nicht schön - aber auch nicht zu ändern.
Dort war die Stimmung gut - aber dennoch war allen bewusst, dass wir im Hinspiel auch schon 2-0 geführt hatten und dann durch eigene Doofheit und Unachtsamkeit aus der Spur geraten waren. Entsprechend hielten wir die Konzentration hoch. Ich korrigiere: Meine Mitspielerinnen hielten die Konzentration hoch. Ich war in der 23. Minute auf jeden Fall nicht ganz auf der Höhe und fälschte ein "Schüsschen" (das eigentlich eher ein Verlegenheitspass war) selbst mit dem Schläger unter meiner Schiene hindurch ins eigene Tor ab. Natürlich durfte diese Doofheit der Socialmedia-Welt nicht entgehen und wurde von HL-Sports.de auch via Twitter gleich in die Welt herausposaunt.
Nun gut, Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Ja, das war dämlich, sogar sehr dämlich - aber eben auch nicht mehr zu ändern. Also: Kurz und heftig ärgern und dann wieder konzentrieren und weiterspielen. Zum Glück führten wir ja immer noch 3-1. Und Silvi konnte in der 33. Minute ihren zweiten Treffer erzielen und die 3-Tore-Führung wieder herstellen. Das Spiel war jetzt etwas offener, allerdings hatten wir die besseren Torchancen. Nur wollten keine weiteren Tore mehr fallen. Mit dem 4-1 ging es in die 2. Pause.
Im letzten Drittel - so war der Plan - wollten wir weiter Druck auf das Penguins-Gehäuse machen und hinten in unserer Abwehr sicher stehen. Das klappte so semi... bis ca. zur 50. Minute hatten wir das Spiel im Griff und dann.... ja dann begannen wir fürchterlich zu schwimmen und massiv unter Druck zu geraten. Puh, das war ganz anders geplant. Wir bekamen die Scheibe kaum noch aus unserem Drittel. Um Ruhe in unser Spiel zu bringen, nahmen Guido und Lutz eine Auszeit. Das zeigte auch einigermaßen Wirkung. Tore fielen keine mehr und mit 4-1 konnten wir nicht nur das Spiel sondern auch noch den direkten Vergleich gegen Altona gewinnen.
Zufrieden nutzten wir die Gelegenheit, um nach dem Spiel noch ein Mannschaftsfoto zu machen:
Inkl. unserer beiden Trainer sind 19 Leute auf dem Foto - und als ich das Bild auf unserer <<Facebook-Seite>> hochgeladen und beschriftet habe, musste ich 11 Spielerinnen als "NICHT AUF DEM FOTO" auflisten. Ganz schön groß, unser Kader. Ich glaube, es ist unmöglich, ein Foto zu machen, auf dem wirklich alle Spielerinnen drauf sind. Vielleicht sollten wir es mal mit Anwesenheitspflicht beim Fototermin versuchen? ;-)
Und weil dieses Spiel nicht nur unser letztes Heimspiel sondern auch das letzte Derby der drei Hamburger Mannschaften in der Liga war, nutze ich die Gelegenheit, um die Ergebnisse mal gegenüberzustellen.
Farmsen - SG HSV/Tdf. 2-5
Farmsen - Altona 5-3
SG HSV/Tdf. - Farmsen 3-1
Altona - SG HSV/Tdf. 4-2
Altona - Farmsen 5-4 n.P.
SG HSV/Tdf. - Altona 4-1
In Tabellenform würde das bedeuten:
1) SG HSV/Tdf.
4 Spiele-3 Siege-1 Niederlage = 9 Punkte - 14:8 Tore
2) Altona
4 Spiele-2 Siege(1xnP)-2 Niederlagen = 5 Punkte - 13:15 Tore
3) Farmsen
4 Spiele-1 Sieg-3 Niederlagen(1xnP) = 3 Punkte - 12:16 Tore
Würde es einen Titel für den Hamburger Meister im Fraueneishockey geben, dann wäre das unser Titel. Ich freue mich durchaus ein wenig darüber, denn <<hier>> hatte ich im September bereits diese inoffizielle Stadtmeisterschaft erwähnt.
Für uns geht es jetzt am kommenden Wochenende zum Abschluss der Punktspielsaison noch auf Reisen. Am Samstag starten wir nach Erfurt, wo es um 19 Uhr um die Wurst geht. Im Anschluss geht es weiter nach Zwickau zum Übernachten und Sonntag morgen um 7 Uhr erwartet uns mit Crimmitschau der designierte Meister zum letzten Saisonspiel. Ja, das klingt anstrengend und das wird es auch. Nicht nur, weil wir an diesem Wochenende gut 1.000 km abreissen müssen, sondern auch, weil die Beine am Sonntag morgen sicher schwer sein werden. Aber es hat ja niemand gesagt, dass es einfach wird - und einfach kann ja sowieso jeder... ;)
<<Die Fotostrecke zum Spiel auf www.hl-sports.de>>
Nachtrag: Hier dann noch der Spielbericht auf
<<www.hlsports.de>>
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