Spontaneität will gut überlegt sein? Ach was ... Bei Lutz, Nicole und mir war die Planung unseres gemeinsamen Ski-Urlaubs wirklich zufällig und spontan. Dennoch stand der Zielort schnell fest und auch Unterkunft und Verpflegung waren schnell organisiert und gebucht. Nach Heiligenblut / Kärnten / Österreich am Fuße des Großglockner sollte es gehen. Und sowohl die Vorfreude als auch die Freude an sich, als dann endlich losging, waren riesig.
SONNABEND, 21. März 2015
Endlich war es soweit. Lutz sammelte zunächst Nicole und dann mich zu Hause ein. Als dann endlich das Gepäck verstaut war (äh ... wie lang wollten wir noch gleich bleiben???) starteten wir gegen 23 Uhr auf die A7 in Richtung Süden. Lutz, der regelmäßig nachts in den Urlaub startet, war schlau und hatte tagsüber vorgeschlafen - im Gegensatz zu Nicole und mir. Und während Lutz uns gut, schnell und sicher quer durch die Republik durch die Nacht fuhr, schliefen wir beide doch irgendwann ein. Lutz liess sich in der Zwischenzeit von Christoph-Maria Herbst "Er ist wieder da" vorlesen und amüsierte sich hörbar. Als ich dann irgendwann wieder wach wurde, hatten wir München schon passiert und die Sonne ging schon wieder auf. Auf dem Weg von der Grenze passierten wir singend "Das Dörfchen Kufstein", bemerkten staunend, wie viele Schreiner es gab und wunderten uns über die in Österreich eindeutig nicht-einheitliche Schreibweise von Ski/Schi.
SONNTAG, 22. März 2015
Um 9.30 Uhr kamen wir dann in <<Heiligenblut>> an und steuerten den <<Gasthof Sonnblick>> an. Natürlich waren wir viel zu früh da - aber wir hofften, dass sich wenigstens schon ein Kaffee ergattern liesse. Zum Glück liess sich Haus- und Hofhund Luna mit ein paar liebevoll geworfenen Schneebällen bestechen und wir konnten den Gasthof betreten. Nach einer freundlichen Begrüßung bekamen wir die Info, dass unsere Zimmer bereits frei wäre und wir selbstverständlich schon die Koffer hochbringen könnten. Großartig! Die Zimmer stellten sich als Appartement heraus- Wir hatte eine komplette Ferienwohnung mit 2 Schlafzimmern, einem Vollbad, einer Küche und einem großem Wohnraum. Perfekt, wir hätten es wirklich nicht besser treffen können!
Nachdem wir unsere Gepäckmassen in den 2. Stock gewuchtet hatten, bekamen wir eine kurze Hausführung und tranken in der gemütlichen Gaststube einen Kaffee - und da wir alle noch einigermaßen fit waren, machten wir uns dann auf den Weg in den Ort um schon einmal Ski und Skistiefel auszuleihen. Nach einigen Versuchen fanden wir dann auch Stiefel, die nicht drückten - kein Wunder bei der Auswahl. Wir durften die Skier sogar aktiv mit aussuchen. Ich wäre nach der Optik gegangen, Lutz wünschte sich "irgendwas gutmütiges" - ja, wir sind schon echte Experten... Gut, dass in dem Sportgeschäft Profis arbeiten, die unsere Sprüche tapfer ertrugen und uns gut berieten.
Nach erfolgreichem Geschäftsabschluss machten wir uns zum Aufwärmen und Austesten dann auf den Weg zum Idiotenhü... äh, nein, zur Schulwiesn. Den Tellerlift meisterten wir problemlos und auch die ersten, vorsichtigen Abfahrtsversuche klappten einigermaßen. Motto: "Runter kommen sie alle!" - allerdings war die Schulwiesn auch nicht wirklich steil. ;-)
Die Schulwiesn in ihrer ganzen Pracht! |
Neeee... so besser nicht.... |
Gut, dass das Gepäck schon im Appartement war - sonst wäre das mit dem Equipment wohl eng geworden. |
Wir waren zufrieden, die Stiefel passten und dass sich das Handling der Ski noch verbessern liess, lag wohl eher nicht an den Skiern. Das hatten wir ja selbst in der Hand.
Ab zum Sonnblick. Unsere Abendplanung war simpel: ein bisschen entspannen und dann Abendessen. Gut, aus "ein bisschen entspannen" wurden zwei Stunden Tiefschlaf - aber dennoch waren wir rechtzeitig beim Abendessen und genossen u.a. ein wunderbares Wiener Schnitzel. Dass die Bettruhe nach dem Essen schnell einberufen wurde, sollte nach dem langen Tag wohl keine große Überraschung sein.
Montag, 23. März 2015
Auf auf... die Sonne lacht, der Berg ruft!
Pünktlich um 8 liefen wir im Frühstücksraum auf. Der Skibus fuhr um 9 Uhr und wir wollten natürlich rechtzeitig an der Talstation sein. Zum Glück startete der Bus an unserem Gasthof - perfekt, denn der Bus wurde wirklich richtig voll. Ganz im Gegensatz zur Piste übrigens, die angenehm leer war. Klasse, denn so hatte ich bei den ersten zaghaften Abfahrtsversuchen nicht ständig das Gefühl, dass mir gleich ein Profi in die Haxen rast.
Mutig fuhren wir los und es klappte auch so einigermaßen. Dass wir über eine rote Piste mussten, um auf die blaue Bahn zu kommen, war zwar etwas unglücklich - aber nicht zu ändern. Und runter kommen sie eh alle... ich startete also mutig meine Fallstudien und kam tatsächlich einigermaßen heil unten an. Ja, das natürlich geht besser - aber wir hatten ja noch ein paar Tage Zeit, um unsere Performance zu verbesern.
Um die Mittagszeit kehrten wir in "Sepps Fleisskuchl" ein und da wir ja vorbildliche Touristen sind, stärkten wir uns mit Kasspatzn - lecker! Und die Sonne lachte mit uns - unter anderem über die verschwundene Gabel von Lutz, die überraschend in Nicoles Hand wieder auftauchte und in den nächsten Tagen zum Running Gag werden sollte. Ach, was war das schön!
Später fuhren wir dann mit dem Sessellift noch einmal hoch aufs Schareck und wollten die letzten Abfahrt des Tages wagen - doch was war das??? Nebel? Ups, man konnte keine 10 Meter mehr sehen und das erste Teilstück der Strecke war kurvig und steil. Na super... mein Kopf sagte "Nein, das willst Du nicht!" und schon machten die Beine dicht. Ich konnte da einfach nicht runterfahren! Nicole war bereits gestartet, doch Lutz bemerkte meine Unsicherheit und wir überlegten, was wir tun sollten. Wir kletterten also die bereits absolvierte Strecke wieder hoch und fragten höflich beim "Sesselliftmann" an, ob wir wieder mit runter fahren könnten. Jupp, wir durften - ausnahmsweise! Wir nahmen also eine Gondel und unsere Skier folgten uns in der nächsten. Unterwegs winkten wir Nicole zu, die auf der inzwischen wieder gut einsehbaren Strecke stand und wartete. Was war das für eine Wiedersehensfreude, als wir uns unten wieder in die Arme fielen. ;)
Wir machten noch ein paar kleinere Abfahrten ehe wir wieder in Richtung Talstation fuhren. Kaum hatten wir die Ski ins Depot gebracht, fuhr uns der Skibus auch schon vor der Nase weg. Wir schauten uns ein wenig in den umliegenden Geschäften um und warteten auf den nächsten Bus - uns mit uns erneut Menschenmassen. Darunter eine Schulklasse, deren Schlaumischlumpf-Nervkopf uns mit einem "Spinnenmann"-Singsang auf die Nerven ging. Unnötig zu erwähnen, dass eben dieses Kind im Bus direkt hinter uns saß und weitersang - oder???
Wir freuten uns an diesem Abend auf jeden Fall auf die heiße Dusche, das Abendessen und das Bett - und ja, diese Reihenfolge wurde auch strikt eingehalten. ;)
DIENSTAG, 24. März 2015
Auch in den 2. Skitag starteten wir hochmotiviert direkt nach dem Frühstück. Wieder war es sonnig mit leichtem Wind. Wir nahmen von der Mittelstation direkt die Tunnelbahn zur Fleissalm. Die Pisten waren leer, gut präpariert und eisig. Irgendwann zerriss es mich und ich stürzte. Was für eine prima Sache so ein Helm doch ist... ich glaube, ohne Helm wäre ich wohl nicht so schnell wieder aufgestanden, der Aufprall war doch recht hart. Aber nützt ja nix - weiter ging es, the Show must go on. Mein Skistock kam wieder bei mir an und ausser dem linken Daumen tat eigentlich nichts weh. Die Weiterfahrt war verhalten und während Nicole und Lutz weiter hochfuhren, nahm ich zunächst nur den Tellerlift und sortierte auf der kurzen, einfachen Abfahrt Kopf und Beine. Das klappte aber schon wieder ganz gut, so dass ich nach der Mittagspause wieder mit den anderen Kindern spielen konnte.
Doch irgendwann war dann auch gut - wir wollten es nicht darauf ankommen lassen, wieder mit dem letzten, total überfüllten Skibus zum Gasthof zu fahren und beendeten den Skitag etwas früher.
Zwischen Dusche und Abendessen machten wir dann noch einen Spaziergang in den Ort. Himmel - geht es hier in Heiligenblut denn eigentlich immer nur bergauf??? Der Schrittzähler im Handy glühte schon. Vorbei an der Schulwiesn, an der Kirche - immer bergauf...
Aber nein, natürlich ging es NICHT immer nur bergauf - auf dem Rückweg zum Gasthof hatten wir das Vergnügen, bergab zu gehen. Klar, dass wir am eigentlichen Ortsausgang noch ein Selfie mit Ortsschild knipsen mussten.
Kurz vor Erreichen des Sonnblick jubilierte und gratuliert dann tatsächlich das Handy: "Sie haben das Tagesziel von 10.000 Schritten erreicht!" Na, wenn das nix ist. Da das Gerät sonst tagsüber immer in der Tasche am Schreibtisch liegt, hatte ich das bisher noch nie geschafft - ich war ein dennoch wenig enttäuscht, ich hatte für diesen Fall eigentlich Konfetti und Wunderkerzen erwartet..
Zurück im Gasthof erwartete uns wieder ein wunderbares Abendessen - und Besuch. Die Hotelbesitzerinnen von Lutz' Stammhotel hatten sich angekündigt und leisteten uns beim Abendessen Gesellschaft. Später kam dann auch noch der "Onkchrel" dazu und der Abend endete am Tresen. Lustig war's und nach dem 5. schmeckt die Williamsbirne auch gar nicht mehr so schlecht. Zum Glück mussten wir nur die Treppen hoch um ins Bett fallen zu können - zu mehr wäre ich an diesem Abend wahrlich nicht in der Lage gewesen! *hicks*
*** Fortsetzung folgt ***
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